Die Klimakrise und ihre Auswirkungen stellt auch Kommunen vor enorme Herausforderungen. Kommunaler Klima- und Umweltschutz ist daher unabdingbar. Die Stadt Fellbach entgegnet dem Klimawandel mit den Themenfeldern Klima-/Umweltschutz sowie Klimaanpassung, die im Stadtplanungsamt bearbeitet werden.
Um die Ziele in den Bereichen zu erreichen, werden umfangreiche Konzepte erarbeitet und Projekte durchgeführt. Die beiden wichtigsten Konzepte zur Verringerung klimawirksamer Emissionen, bis hin zur Klimaneutralität im Wärmebereich, sind das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKK) und die Kommunale Wärmeplanung. Unabhängig von den Klimagasen, spielt der Artenschutz eine wichtige Rolle im Bereich des Umweltschutzes.
Für die Stadt Fellbach wird in den Jahren 2023/24 ein integriertes Klimaschutzkonzept (IKK) erstellt, um eine Gesamtstrategie für einen nachhaltigen Klimaschutz zu verfolgen. Die Erstellung des IKK wurde an die endura kommunal GmbH aus Freiburg im Breisgau vergeben. Mit dem IKK soll die Grundlage für die weiteren Entwicklung im Bereich Klimaschutz geschaffen und umgesetzt werden. Das Ziel ist eine mögliche Treibhausgas- und/oder Klimaneutralität der Gesamtstadt sowie eine klimaneutrale Kommunalverwaltung.
Das IKK orientiert sich an der Kommunalrichtlinie und enthält die Inhalte:
- (1) Ist-Analyse sowie Energie- und Treibhausgasbilanz
(2) Potentialanalysen und Szenarien
(3) Treibhausgas-Minderungsziele, Strategien und priorisierte Handlungsfelder
(4) Akteursbeteiligung
(5) Maßnahmenkatalog
(6) Verstetigungsstrategie
(7) Controlling-Konzept
(8) Begleitende Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikationsstrategie
Beim IKK für die Stadt Fellbach sollen zusätzliche Synergieeffekte für Erarbeitung eines kommunalen Wärmeplans genutzt werden z.B. bei der Datenerhebung.
Details zum IKK in Fellbach und dem aktuellen Stand finden Sie hier
Sitzungsvorlagen:
- Umwelt- und Klimaschutzstrategie Fellbach und geplante Startmaßnahmen:
https://gemeinderat-online.fellbach.de/vo0050.asp?__kvonr=2943 - Ausschreibung Klimaschutzkonzept:
https://gemeinderat-online.fellbach.de/vo0050.asp?__kvonr=3139
Die Stadt Fellbach ist der gesetzlichen Pflicht (§ 27 Abs. 3 KlimaG BW) zur Erstellung eines "Kommunalen Wärmeplans" bis zum 31.12.2023 nachgekommen. Der Fellbacher Wärmeplan wurde am 12.12.2023 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Der KWP dient der Gemeinde und allen Akteuren als strategisches Planungsinstrument. Ziel ist die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet – dazu zählen Haushalte, Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen – bis 2040. Aufgrund des langen Planungszeitraums werden Strategien und Maßnahmen mit einem Zwischenziel 2030 im KWP formuliert und der Wärmeplan regelmäßig fortgeschrieben.
Für die Erstellung des Kommunalen Wärmeplans wurde die greenventory GmbH aus Freiburg im Breisgau beauftragt. Gemeinsam mit der Stadt und den Stadtwerken Fellbach wurde der Wärmeplan in 2023 erstellt.
Der Wärmeplan besteht aus folgenden Abschnitten:
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(1) Bestandsanalyse des Wärmebedarfs und der Versorgungsinfrastruktur
(2) Potenzialanalyse von Abwärme und erneuerbare Energien
(3) Zielszenario einer klimaneutralen Versorgung bis 2040, mit Zwischenziel 2030
(4) Wärmewendestrategie & Maßnahmenkatalog
In den ersten fünf Jahren, folgend auf die Veröffentlichung des Wärmeplans, muss mit der Umsetzung von mindestens fünf Maßnahmen begonnen werden. Der Fellbacher Wärmeplan beinhaltet 8 Maßnahmen, mit denen die Stadt und die Stadtwerke beginnen möchten.
Der Inhalt des Kommunalen Wärmeplans wird im Handlungsleitfaden des Umweltministeriums näher ausgeführt.
Eine Zusammenfassung der Inhalte des Kommunalen Wärmeplans erhalten Sie im Flyer der Energieagentur Rems-Murr.
Den Wärmeplan als Download und detaillierte Informationen sowie Updates zum KWP erhalten Sie hier
Im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung (KWP) ist die Stadt Fellbach verpflichtet, mindestens fünf Maßnahmen zu beschreiben, mit deren Umsetzung innerhalb von 5 Jahren begonnen werden soll.
Eine Maßnahme, mit der nach Abschluss der Wärmeplanung Ende 2023 begonnen werden soll, ist die Aufstellung einer "Solarenergie-Strategie" für Fellbach. Diese Strategie wird von der Stadt Fellbach gemeinsam mit den Stadtwerken Fellbach ausgearbeitet.
In der Strategie sollen vier unterschiedlichen Arten von Flächen für Solarenergie betrachtet werden:
- Nutzung von Dachflächen
- Nutzung von Wandflächen und Fassaden
- Nutzung von versiegelten Flächen (z.B. Parkplätze)
- Nutzung von Freiflächen
Die Projektvorstellung anhand einer Präsentation im Gemeinderat am 27.09.2023 können Sie als pdf.-Datei hier herunterladen:
Aktuell bereiten wir eine VU (Voruntersuchung) im Gewerbe/IBA-Gebiet vor. Hier wird die klimatische Sanierung eine große Rolle spielen.
Auch hier platzieren wir Vorgaben zur Versickerung, Verschattung, etc.
Bei geplanten Bau- und Sanierungsvorhaben sollen in Fellbach die zentralen Straßenverbindungen durchgängig mit Baumreihen gestaltet werden, und zwar nach Möglichkeit als Allee. Ziel ist, dass die Grünachsen insbesondere in West-Ost-Richtung wichtige Belüftungsschneisen erhalten sollen.
Zusätzliche Baumquartiere:
Um im Zuge der Grünstrategie die positive Wirkung der städtischen Grünflächen zu verstärken, ist ihre Verbindung mit dem Landschaftsraum nötig. Für den Luftaustausch ist es wichtig, diese Gebiete westlich und östlich der bebauten Areale zu verknüpfen. Wenn es möglich ist, werden Lücken gefüllt und bereits vorhandene Bäume erhalten oder bei Verlust durch standortgerechte Baumarten ersetzt.
Parks als Klimaoasen:
Weitere Schwerpunkte der Strategie sind öffentliche Parks und Grünräume als wichtige Klimaoasen im bebauten Bereich. Derartige Oasen sind essenzieller Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Verstärkt setzt die Stadt hierbei auf Blühwiesen. Entlang der Schorndorfer Straße wurden im Dezember auf rund 430 Quadratmetern Wiesenfläche circa 60 000 Blumenzwiebeln insektenfreundlicher Arten maschinell gesteckt.
In Kooperation mit dem Büro Berchtoldkrass space&options wurde ein Quartierskonzept Klimaanpassung für unser größtes Bestandsgewerbegebiet, welches gleichzeitig IBA Gebietskulisse ist, erstellt
(Gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Rahmen des Förderprogramms „Klimopass“, 2021-2023).
Bereits in der Vergangenheit haben wir uns mit dem Thema Klimaanpassung im interkommunalen Kontext beschäftigt.
Wie lässt sich urbanes Grün sichern, pflegen und entwickeln? Wie sehen neue Nutzungen und Funktionen des Stadtgrüns aus? Welche Partner müssen hierfür zusammenarbeiten? Kommunen sollen in Modellvorhaben – den Green Urban Labs – neue Wege erproben, um urbanes Grün zu stärken.
Die Stadt am Kappelberg wurde unter 40 Bewerbern als eine von sechs Modellkommunen ausgewählt. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2027 soll erforscht werden, wie mit innovativen Ideen innerstädtische Grünräume geschaffen und gestärkt werden können.
Konkret soll in Fellbach ein besonderer Fokus auf dem Zusammenspiel der gewerblichen mit den angrenzenden landwirtschaftlichen Produktionsflächen liegen.
Es wird eine Machbarkeitsstudie zu Möglichkeiten des "Rooftopfarming" im IBA-Gebiet geben. Außerdem sollen beispielhafte Lösungen für mehr "Grün" im Gewerbegebiet ausgearbeitet und auch getestet werden.
Im Rahmen der IBA bereiten wir ein interdisziplinäres Semesterprojekt mit Prof. Bauer und Prof. Bach zum Thema „blaue Infrastruktur“ vor. Hierbei geht es um Bereitstellung von Wasserressourcen, beispielweise durch die Nutzbarmachung von Dach- und Oberflächenwasser, für Straßenbäume und landwirtschaftliche Produktion.
Start ist das Wintersemester 2022.
Die Bedrohung der Tier- und Pflanzenarten durch u.a. Klimawandel, Umweltverschmutzungen und Landnutzungsänderungen, findet im Artenschutz besondere Beachtung. Bei stadtplanerischen Vorhaben ist daher der Artenschutz immer mit zu berücksichtigen.
Unter Federführung des Tiefbauamts wird für die Stadt Fellbach aktuell ein Starkregenrisikomanagement erarbeitet.
Starkregen kann jede Kommune treffen, in den vergangenen Jahren hat haben solche Ereignisse teure Schäden in Städten verursacht. Infolge des Klimawandels ist mit einer Zunahme von Starkregenereignissen zu rechnen. Im Extremfall verursachen heftige Niederschläge Überschwemmungen, Unterspülungen, Hangrutsche u.a. Die Stadt Fellbach erstellt aktuell ein Vorsorge-Konzept als ein Element der Klimafolgenbewältigung: um Schäden zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Mit den Starkregengefahrenkarten können die Bürger ihr individuelles Risiko abschätzen.
Sitzungsvorlage:
- Starkregenrisikomanagement – Bericht zum weiteren Vorgehen:
https://gemeinderat-online.fellbach.de/vo0050.asp?__kvonr=2938