Triennale Kleinplastik

Die zugrundeliegende Idee, unter dem verbindenden und verbindlichen Überbegriff der Kleinplastik stets wechselnde, angesehene Kurator*innen mit weitestgehender Freiheit hinsichtlich Konzept und Künstler*innenauswahl zu verpflichten, gewährleistet die Innovationskraft und Einzigartigkeit jeder einzelnen Triennale. Die Ausstellung ist kompromisslos dem aktuellen Kunstdiskurs verpflichtet. Die Erfolgsgeschichte der Triennale wurde dabei maßgeblich von deren künstlerischen Leiter*innen geschrieben. Während für die Triennalen 1–7 geografische und geopolitische Prämissen vorgegeben waren, haben sich die Verantwortlichen seit 2001 – im Zeichen einer Globalisierung der Kunst – für eine konzeptionelle Öffnung entschieden, wodurch ästhetische, kunsthistorische und soziologische Fragen in den Vordergrund rückten. Die Internationalität der ausgestellten Künstler*innen blieb gleichwohl Richtschnur – ebenso eine nicht dogmatisch verstandene Fokussierung auf Skulptur im kleineren Format.

Teilnehmende Künstler*innen der Triennalen 1-14

16. Triennale Kleinplastik Fellbach 2025: "Habitate. Über_Lebensräume"

Von 24. Mai bis 28. September 2025 findet in der Alten Kelter Fellbach die 16. Triennale Kleinplastik statt. Kuratorin ist Claudia Emmert, Direktorin und Geschäftsführerin des Zeppelin-Museums für Technik und Kunst in Friedrichhafen, Co-Kuratorin Ina Neddermeyer, Direktorin des Museum Giersch der Goethe-Universität Frankfurt am Main. "Habitate. Über_Lebensräume" wird der Titel der 16. Triennale Kleinplastik sein.

Wie und in welchen Räumen können wir angesichts eines sich tiefgreifend verändernden Planeten zusammenleben? Wie gelingt eine artenübergreifende Gemeinschaft? Die 16. Triennale Kleinplastik Fellbach wird mit skulpturalen Objekten von rund 60 zeitgenössischen Künstler*innen das Thema "Habitate" ins Zentrum stellen. Denn hier kulminieren alle prägenden Themen unserer Zeit: Klimawandel, Pandemien, Kriege, Migration usw.

Habitate von Lebewesen innerhalb eines Biotops sind endlich, verletzlich und nicht beliebig wiederherstellbar. Daher stellt die 16. Triennale Kleinplastik die Frage: Wie wollen wir mit der Erde und ihren Habitaten umgehen? Und: Wo wollen wir sein? Die Ausstellung macht sichtbar, wie zeitgenössische Künstler*innen das Thema zwischen Utopie und Dystopie verorten. Die Skulpturen zeigen vom Menschen kultivierte Habitate, an die sich Tiere, Pilze und Pflanzen angepasst haben, und erinnern an verlorene Habitate, die den Ansprüchen einer auf Wachstum angelegten Gesellschaft weichen mussten. Sie verweisen auf Habitate, die noch immer von den Zerstörungen des Kolonialismus geprägt sind, und lassen den Blick in alternative Zukünfte schweifen: in hybride, digitale, dekoloniale, symbiotische oder außerirdische Habitate, die bisweilen ironisch überspitzt von Science-Fiction- und Gaming-Figurationen inspiriert sind.

Begriffe wie Cohabitation und Gleichberechtigung, Empathie und Fürsorge machen zudem das Ringen um neue kollektive Narrative deutlich, die einen möglichen Wandel beschreiben könnten. Die Ausstellung verhandelt daher auch Ansätze eines neuen Verständnisses von Natur, nicht im Sinne einer Naturalisierung des Menschen oder einer Anthropomorphisierung der Natur – sondern im Sinne einer gleichberechtigten Überlebensgemeinschaft.

Während der Ausstellung wird die Alte Kelter in Fellbach selbst zum Habitat. Die Ausstellung wird als sinnlich-ästhetische Landschaft erfahrbar. Darin werden die künstlerischen Positionen eingebettet und zugleich Räume zum Verweilen und zum Austausch geschaffen. Die Bandbreite der Kunstwerke reicht von traditionellen Kleinplastiken über Aluminium- und Zinnabgüsse, 3D-Scans, Architekturmodelle, hybride Objekte aus natürlichen und künstlichen Materialien bis hin zu Designobjekten wie Schuhe aus organischen Stoffen. Darüber hinaus machen die Künstler*innen unsichtbare Phänomene wie die Feinstaubbelastung der Luft oder das Auftreffen radioaktiver Teilchen auf der Erde sichtbar. Experimentelle künstlerische Versuchsanordnungen werfen einen spekulativen Blick auf mögliche Zukünfte.

Claudia Emmert © Zeppelin Museum

Künstlerische Leiterin der 16. Triennale Kleinplastik ist Claudia Emmert. Sie ist seit 2014 Direktorin und Geschäftsführerin des Zeppelin Museums für Technik und Kunst in Friedrichshafen, das sie als interdisziplinäres Zwei-Sparten-Museum neu positionierte. Sie ist Mitglied im Vorstand des Museumsrats ICOM Deutschland und Mitglied im Deutschen Kulturrat. 2023 wurde sie außerdem in die Ankaufskommission für die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland berufen. In Fellbach ist Claudia Emmert keine Unbekannte. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Romanistik in Stuttgart, das sie mit einer Promotion über Kandinsky abschloss, lehrte sie Kunstgeschichte und Kostümkunde an der Staatlichen Modeschule Baden-Württemberg. Von 1994 bis 1999 übernahm sie als stv. Kulturamtsleiterin die Leitung der Galerie der Stadt Fellbach und wechselte anschließend als Leiterin des DSV Kunstkontors nach Stuttgart. Von 2009 bis 2014 war sie Gründungsdirektorin des Kunstpalais in Erlangen.

Ina Neddermeyer © Magdalena Türtscher

Claudia Emmert konnte Ina Neddermeyer als Co-Kuratorin gewinnen, mit der sie seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Ina Neddermeyer ist seit 2024 Direktorin des Museum Giersch der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie studierte Kunstgeschichte, Politik und Philosophie in Berlin und Florenz. Ihr Volontariat absolvierte sie am Kunstpalais in Erlangen, wo sie anschließend als Sammlungskuratorin tätig war und das Haus von Oktober 2014 bis Februar 2015 kommissarisch leitete. Von 2016 bis 2023 war sie Leiterin der Abteilung Kunst am Zeppelin Museum Friedrichshafen.


Kontakt

Maja Heidenreich

Leitung Kulturamt

Telefon: 0711 5851-363

E-Mail: maja.heidenreich(at)fellbach.de

Maja Heidenreich

Dr. Heribert Sautter

Leitung Galerie der Stadt Fellbach

Telefon: 0711 5851-417

E-Mail: heribert.sautter(at)fellbach.de

Dr. Heribert Sautter
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