Die regionale Mobilitätsplattform zielt darauf ab, den Straßenverkehr in der Region Stuttgart flüssiger zu machen. Bewirken sollen dies Verkehrsmanagementstrategien durch steuerndes und regulierendes Eingreifen im Sinne Grüner Wellen über Gemeindegrenzen hinweg und Hinweise zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel (P+R). Voraussetzung dafür ist ein kontinuierlicher Prozess mit detaillierten Abstimmungen über wirksame und genehmigungsfähige Maßnahmen mit den jeweils zuständigen Straßenbaulastträgern und Straßenverkehrsbehörden. Dieser Prozess wurde in vier Pilotkorridoren rund um Stuttgart begonnen und bezieht sich zunächst auf einen Radius von 15 Kilometern um Stuttgart herum. In diesem Untersuchungsraum waren auf Basis umfangreicher Analysen von Verkehrsdaten 200 typische, regelmäßig auftretende Probleme im Straßennetz erkannt worden.

Die regionale Mobilitätsplattform ist neben den regionalen Mobilitätspunkten ein Leuchtturm-Projekt, für das der Verband Region Stuttgart sowie seine Kooperationspartner aus dem Landeswettbewerb RegioWIN eine EU-Förderung erhalten. Das Projektvolumen beläuft sich auf etwa 9,5 Mio. Euro, dafür stellen die EU und das Land Baden-Württemberg rund 5,6 Mio. Euro zur Verfügung. Dies ermöglicht es dem Verband Region Stuttgart, federführend und gemeinsam mit Kommunen und Landkreisen sowie der Straßenbauverwaltung ein regionales Verkehrsmanagement aufzubauen und neben einem eigenen regionalen Finanzierungsbeitrag die Förderung zu koordinieren. Die Zuständigkeit des Verbands Region Stuttgart dafür ergibt sich aus dem ÖPNV-Pakt 2025.

Ziele des Projekts

  • - Verkehrsangebot situationsbedingt steuern
  • - Stabiler Verkehrsfluss mit gleichmäßiger Netzauslastung
  • - Erreichbarkeit sicherstellen
  • - Organisationsrahmen zur Vernetzung von Verkehrssystemen schaffen
  • - Zuständigkeitsübergreifende abgestimte Verkehrsmanagementstrategien umsetzen
  • - Nachhaltige und vernetzte Mobilität fördern
  • - Bessere Entscheidungshilfen für kommunale Verkehrssteuerung und für Verkehrsteilnehmer
  • - Multimodale Verkehrsinformationen bereitstellen
  • - Intelligente und nachhaltige Mobilität durch Digitalisierung gestalten
  • - Unfallprävention stärken

Projektstand

Untersuchungsraum und Pilotkorridore

Nach erfolgreichem Abschluss der Projektphase I (Strategieentwicklung) befindet sich das Projekt jetzt in der Umsetzungsphase. In dieser wird die regionale Verkehrsmanagementzentrale aufgebaut und die zuvor konzipierten Strategien werden mit den Projektpartnern eingerichtet. In vier ausgewählten Pilotkorridoren werden die entwickelten Strategien und Maßnahmenbündel erprobt und für den zukünftigen Realbetrieb optimiert. Ende 2021 sollen dann der Erprobungsbetrieb laufen und erste Erkenntnisse vorliegen.

RMP

Projektbeteiligte

Die vier Pilotkorridore wurden entwickelt und ausgewählt durch die Priorisierung Gemeindegrenzen überschreitender Verkehrsprobleme sowie die besondere Kooperationsbereitschaft der kommunalen Partner. So haben sich für die Pilotphase rund um Stuttgart bis Ende 2022 die Städte Böblingen, Ditzingen, Fellbach, Leonberg, Ludwigsburg und Waiblingen sowie der Landkreis Böblingen und der Rems-Murr-Kreis für die Teilnahme entschieden und können Zuschüsse in Anspruch nehmen. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit dem Land-Baden-Württemberg umgesetzt.

Auch die Landeshauptstadt Stuttgart, vertreten durch die Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ), und das Land Baden-Württemberg beteiligen sich an der regionalen Mobilitätsplattform. Die Verkehrsmanagementerfahrung dieser Institutionen trägt maßgeblich zu einem zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsmanagement in der Region Stuttgart bei. Seit dem 1.1.2021 hat die Autobahngesellschaft des Bundes die Zuständigkeit für Planung, Bau und Betrieb der Autobahnen in Deutschland übernommen. Für die Autobahnen im Bereich der Region Stuttgart ist die Niederlassung Südwest verantwortlich. Diese betreibt in Kooperation mit dem Land Baden-Württemberg die kooperative Verkehrsleitzentrale am Standort der Mobilitätszentrale Baden-Württemberg (Heilbronner Straße in Stuttgart). Die kooperative Verkehrsleitzentrale wird im Rahmen der regionalen Mobilitätsplattform operativ eingebunden.

Ringzentrale RMP

RMP Zuschussgeber