Wohngeld

Mit den gestiegenen Kosten für den Lebensunterhalt wird es für Menschen mit einem geringem und mittlerem Einkommen zunehmend schwieriger, die Miete und die laufenden Kosten zum Lebensunterhalt aufzubringen. Ein Mitkostenzuschuss oder Lastenzuschuss (für Eigentümer) kann hier eine wertvolle Unterstützung sein. Aber wer hat ein Anrecht darauf? Thomas Müller, Leiter der Wohngeldstelle Fellbach, hat den Überblick:

Wer hat Anspruch auf Wohngeld?

  • Mieter einer Wohnung oder eines Zimmers.
  • Untermieter
  • Inhaber eines mietähnliches Erbbau-, Nutzungsrecht, mietähnlichen Dauerwohnrechts, eines Wohn oder Nießbrauchrechtes, eines dinglichen Wohnungsrechts, Inhaber einer Genossenschafts- oder einer Stiftswohnung, und nutzen diesen Wohnraum selbst
  • Eigentümer von selbst genutztem Wohnraum
  • Bewohner eines Heimes im Sinne des Heimgesetzes oder den entsprechenden Gesetzen der Länder

Grundsätzlich kann jeder Mieter oder Eigentümer einer Wohnimmobilie, die selbst bewohnt wird, Wohngeld beantragen. Ein gleichzeitiger Bezug von Wohngeld und Transferleistungen ist allerdings nicht möglich. Sofern jedoch einzelne Haushaltsmitglieder von diesen Leistungen ausgeschlossen sind, kann unter Umständen für diese ein Anspruch auf Wohngeld bestehen.

Wie hoch ist das Wohngeld?

Ob und in welcher Höhe Sie Wohngeld erhalten, hängt von drei Voraussetzungen ab:

  • Anzahl der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder
  • Höhe des Gesamteinkommens. Das Gesamteinkommen ist die Summe der Jahreseinkommen aller zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder abzüglich bestimmter Frei- und Abzugsbeträge.
  • Höhe der zuschussfähigen Miete oder Belastung (bis zu bestimmten Höchstbeträgen). Beim Mietzuschuss wird die Miete, beim Lastenzuschuss die finanzielle Belastung bezuschusst

Zur ersten Berechnung empfehle ich Ihnen den Wohngeldrechner das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat den Sie über folgenden Link erreichen: Wohngeldrechner 

Wer zum Kreis der Berechtigten gehört, hat darauf einen Rechtsanspruch auf Wohngeld!

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die monatliche Leistungen der Wohngeldbehörde erhalten, können auch Leistungen aus dem Bildungspaket beziehen. Informationen hierzu unter:

https://www.rems-murr-kreis.de/jugend-gesundheit-und-soziales/beratung/finanzielle-hilfen/bildung-und-teilhabe

Formulare & Online-Dienste + Ausfüllhilfe finden Sie auf unserer Homepage unter https://www.fellbach.de/de/Rathaus/Buergerservice/Dienstleistungen-A-Z/Dienstleistung?view=publish&item=service&id=1897

Sie haben die Möglichkeit sich mittels eines Assistenten durch den Wohngeldantrag oder andere Formulare führen zu lassen und das Formular online auszufüllen, erforderliche Unterlagen hochzuladen und online abzusenden. Ihre Daten werden verschlüsselt übertragen. Weiter können Sie das Formular online ausfüllen und ausdrucken oder ausdrucken und händisch auszufüllen.

Mehr zur Wohngeldreform "Wohngeld Plus" (ab Januar 2023) gibt es in einer der kommenden Ausgaben des Fellbacher Stadtanzeigers.

Kontakt: Thomas Müller, Leitung Wohngeldstelle, 0711 5851-579, 0711 5851-300, thomas.mueller(at)fellbach.de

Soziale Hilfen

Die Entwicklungen der Strom- und Gaspreise belasten vor allem Haushalte der unteren Einkommensklassen existenziell. Dazu kommen noch die ebenfalls gestiegen Lebensmittelpreise. Christine Hug, Leiterin im Amt für Soziales und Teilhabe, kennt die Sorgen der Fellbacher und weiß auch, wo Hilfe zu bekommen ist.

Christine Hug

Wo finde ich Hilfe und wie weiß ich, ob ich überhaupt an der richtigen Stelle bin?

Wir haben bewusst ein niederschwelliges Angebot gewählt. Die allgemeine Sozialberatung der Stadt hilft bei nahezu allen Fragen weiter. Ob es sich um finanzielle Notlagen, allgemeine Auskünfte oder psychische Problemlagen handelt.

Der Kontakt zur Sozialberatung ist also nur der erste Schritt?

Ja, denn die Sozialberatung soll in erster Linie eine wegweisende Beratung sein. Dank unserer vielen Netzwerkpartner können wir zielgerichtet beraten, welche Hilfen möglich sind.

Was tun, wenn ich Probleme habe, die entsprechenden Anträge auszufüllen?

Auch hier bieten wir im Notfall Unterstützung. Die Kollegen der allgemeinen Sozialberatung helfen bei beinahe jeglichen Formularen – nur nicht bei der Steuererklärung. Bei Geflüchteten helfen auch die Integrationsmanager.

Was mache ich bei akuten Geldsorgen?

Nicht privat Geld leihen, sondern gleich ins Rathaus kommen, damit die offiziellen Wege eingeleitet werden können. Am besten mit Termin, aber auch so geht hier keiner, ohne eine Perspektive zu haben. In einer akuten Notlage helfen beispielsweise die Leistungen der Bürgerstiftung aber auch die Spendengelder der Aktion 6666 der Fellbacher Zeitung. Wer zum Beispiel in einem bestimmten Monat Probleme wegen einer Nachzahlung hat, kann unter bestimmten Voraussetzungen für diesen Monat Sozialhilfe beantragen.

www.fellbach.de/SozialeHilfen



Heizen

Mit den steigenden Gaspreisen suchen viele andere Heiz-Alternativen. Der Fellbacher Stadtanzeiger sprach dazu mit Timo Schlotz, Technischer Betriebsleiter der Stadtwerke Fellbach.

Timo Schlotz

Heizlüfter, Radiatoren und andere Heiz-Möglichkeiten haben Konjunktur. Wie bewerten Sie diese Anschaffungen?

Das Heizen mit solchen Geräten ist nicht wirklich sinnvoll! Die Geräte benötigen sehr viel Strom und auch die Strompreise bewegen sich in bislang unbekannten Höhen. Die Stromrechnung könnte somit happiger ausfallen als die Kosten für die Gasheizung.

Wie funktioniert ein Radiator und ist er eine Möglichkeit zu sparen?

Radiatoren sind auch unter den Begriffen Ölradiator oder Rippenradiator bekannt. Bei einem Ölradiator wird Öl als Heizmedium verwendet. Das Öl wird dabei elektrisch erhitzt. Angenommen ein Radiator mit 2 kW Leistung läuft pro Tag sechs Stunden bei voller Leistung, dann wären es zwölf Kilowattstunden Strom für den Betrieb pro Tag. Bei einem angenommenen Strompreis von etwa 30 Cent pro Kilowattstunde kann das bei diesem Beispiel zu zusätzlichen Stromkosten von etwa 3,60 Euro pro Tag führen. Besteht die Gefahr, dass das Netz überlastet wird, wenn zu viele Haushalte auf die „Strom-Heizungen“ setzen? Die Geräte haben Konjunktur und wenn wirklich in einem Areal alle auf einmal angeschlossen werden, kann es zu Stromausfällen in diesen Bereichen kommen.

Wie bei den Haushalten gibt es auch im öffentlichen Netz Sicherungen, die bei einem „Zuviel“ reagieren. Was ist besser Heizlüfter oder Konvektor?

Zum dauerhaften Heizen ist keines der Geräte wirklich geeignet. Grundsätzlich erwärmt ein Heizlüfter die Raumluft schneller. Allerdings ist das Gerät im Betrieb laut, es wirbelt Staub auf und eignet sich daher nicht für den Dauerbetrieb in Wohnräumen. Ein Konvektor benötigt zwar etwas länger, um die Raumtemperatur zu erhöhen, arbeitet dafür jedoch leise. Generell gilt, je höher die Wattleistung des Geräts, desto effizienter arbeitet es. Gleichzeitig verbraucht es mit steigender Wattzahl aber ebenso mehr Strom und bringt höhere Kosten mit sich. Daher empfiehlt es sich leider, eher auf dickere Kleidung und reduzierte Temperaturen ggf. auf das Heizen nur in einzelnen Räumen zu setzen.

Was gilt es bei Heizkörpern in Wohnräumen grundsätzlich zu beachten?
Dekorative Heizkörperverkleidungen und lange Vorhänge vor Heizkörpern verhindern, dass die Wärme in die Räume gelangt und sollten vermieden werden. Wenn es in der Heizung „gluckert“, sollte die Luft, die sich dort gesammelt hat, abgelassen werden. Luftpolster verhindern, dass Wärme zirkuliert und abgegeben wird. „Gluckernde“ Heizungkörper können die Heizkosten um bis zu 15 Prozent erhöhen. Auch sollten Sie daran denken, Ihre Heizkörper regelmäßig abzustauben. Außerdem sollte regelmäßig eine Wartung der Heizungsanlage erfolgen. So laufen sie reibungslos und energiesparend. Es kann auch sinnvoll sein, die Heizungspumpe auszutauschen. Einige alte Modelle verbrauchen im Jahr bis zu 800 Kilowattstunden Strom, neue Pumpen  kommen mit deutlich weniger Strom aus.

Soll ich lüften oder die kalte Luft lieber draußen lassen?
Auf keinen Fall. Lüften ist wichtig. Denn bei unzureichender Lüftung wird die Raumluft zunehmend feuchter und schafft so optimale Lebensbedingungen für Schimmelpilzsporen und Hausstaubmilben, die Allergien hervorrufen können. Stoßlüften ist die Lösung für frische Luft. Drehen Sie die Heizkörper ab und lüften Sie mehrmals täglich stoßweise. Insbesondere nach dem Schlafen, nach dem Kochen und nach dem Duschen oder Baden ist Lüften angebracht. Übrigens: Ein Grad mehr Raumtemperatur kostet Sie rund sechs Prozent mehr Energie. (Empfohlene Raumtemperaturen auf www.stadtwerke-fellbach.de)

Macht es Sinne, die Heizung auszustellen, wenn ich nicht daheim bin?
In Wohnräumen sollten Sie die Temperatur nicht unter 15 Grad absenken. Denn, wenn Sie die Heizung nach einem langen Tag voll aufdrehen, wird das Haus nicht schneller beheizt, sondern es kostet viel mehr Geld. Eine Lösung wäre ein programmierbarer Thermostat. Wenn dieser eine halbe Stunde vor der dem Nachhausekommen anspringt, haben Sie es angenehm warm. Auch im Bereich „Smart-Home“ gibt es hierzu sinnvolle Möglichkeiten.

Ich befolge alle Ratschläge und dennoch wird es nicht richtig warm. Was tun?
Überprüfen und modernisieren Sie die Isolierung. Eine kalte Wand „saugt“ die Wärme aus dem Körper und erhöht das Unbehaglichkeitsgefühl. Ein gut isoliertes Haus ist der Schlüssel zum erfolgreichen Sparen. Beginnen Sie mit der Dämmung von Dach und Wänden, den beiden Hauptquellen für Wärmeverluste. Es gibt viele finanzielle Hilfen und Fördermöglichkeiten, um Dämmarbeiten vorzunehmen oder Fenster auszutauschen.