Mörike-Preis

Feste Größe in der Literaturszene


Mörike-Rede und Literaturtage

Konstitutiver Bestandteil der Preisverleihung ist die Mörike-Rede des Preisträgers. Die Geehrten legen darin ihre persönliche Sicht auf den Namensgeber des Preises dar. Die Verleihung des Mörike-Preises ist stets mit den Fellbacher Literaturtagen verknüpft. Sie dienen der Beschäftigung mit dem Werk des Preisträgers, beleuchten aber auch Mörike selbst immer wieder neu.

Die Vergaberichtlinien

Der Mörike-Preis der Stadt Fellbach wird seit 1991 in dreijährigem Turnus verliehen. Er ist mit 15 000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden deutschsprachige DichterInnen und SchriftstellerInnen, die durch die Qualität ihres Schaffens würdig erscheinen, im Namen von Eduard Mörike geehrt zu werden. Mit dem Mörike-Preis ist ein Förderpreis verbunden, der auch an fremdsprachige AutorInnen vergeben werden kann. Er ist mit 3000 Euro dotiert.

Über die Zuerkennung des Mörike-Preises entscheidet eine Vertrauensperson in alleiniger Verantwortung. Die Vertrauensperson wird von der Oberbürgermeisterin der Stadt Fellbach auf Vorschlag einer Jury benannt. Die Jury besteht aus einem Vertreter / einer Vertreterin des Literaturarchivs Marbach und einem ordentlichen Professor / einer ordentlichen Professorin für Literatur an einer deutschsprachigen Universität. Der Förderpreis wird von dem Preisträger / der Preisträgerin vergeben.

Alle Preisträgerinnen und Preisträger sind im Mörike-Kabinett des StadtMuseums mit originalen Porträts, Gegenständen und Autografen sowie Hörstationen mit ihren Mörike-Reden vertreten. Zwei weitere Räume widmen sich dem Aufenthalt des Dichters in der Stadt sowie "Mörike und den Frauen".

Die Mörike-Rede von Preisträger Leif Randt, die Laudation von Vertrauensperson Ijoma Mangold und eine Lesung von Förderpreisträgerin Olivia Wenzel können hier angehört werden.

Mörike-Rede von Leif Randt:

Laudatio von Leif Randt auf Olivia Wenzel:

Laudatio von Ijoma Mangold auf Leif Randt:

Lesung von Olivia Wenzel (© 2020, Solothurner Literaturtage / Olivia Wenzel):

Hier geht es zu dem Trickfilm zum Mörike-Preis 2021, der während eines eintägigen Workshops mit 12-14-Jährigen unter Leitung der Künstlerin Andrea Liebe, Stuttgart, entstand, in einer Kooperation von Kulturamt und Kunstschule.

Mörike-Preisträger

Mörike-Preis 2021 für Leif Randt

Feierliche Preisverleihung am 15. Dezember 2021 muss leider entfallen

Es ist der erste Mörike-Preis in der Geschichte Fellbachs, der in Abwesenheit verliehen wird – der 11. Mörike-Preis für Leif Randt, der nach dreimaliger coronabedingter Terminverschiebung am Mittwoch,  15. Dezember 2021, feierlich übergeben werden sollte. Wie alle städtischen Veranstaltungen im Dezember wurde auch die Preisverleihung abgesagt. Einen weiteren Ersatztermin soll es nicht geben, mit der Enthüllung der elften Station im Mörike-Kabinett im StadtMuseum durch Oberbürgermeisterin Gabriele Zull gilt der Mörike-Preis an Leif Randt und der Förderpreis an Olivia Wenzel nun als verliehen.

„Wir nehmen unsere Verantwortung, einen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu leisten, sehr ernst“, sagt Maja Heidenreich, die Leiterin des Kulturamts, „auch wenn wir es natürlich sehr bedauern, die Preisträger nicht hier in Fellbach gebührend feiern zu können.“

Traditioneller Höhepunkt der Preisverleihung ist die Mörike-Rede des Preisträgers. Die Rede von Leif Randt kann, von ihm selbst eingesprochen, ab 16. Dezember hier angehört werden, zudem auch an der neuen Station im Preisträgerraum des StadtMuseums. Hier hat Randt seinen Platz gefunden in Form eines Jahreskalenders mit zwölf Handyaufnahmen aus dem iPhoneSE-Archiv von Belle Santos, entstanden in der Zeit zwischen dem ersten Lockdown im März 2020 und der ursprünglich im Oktober 2021 geplanten Mörike-Preisverleihung. Persönlich vorstellen wird sich der Preisträger in Fellbach bei einer Lesung im kommenden Sommer.

Ijoma Mangold, der als Vertrauensperson Leif Randt als Preisträger ausgewählt hat, begründet seine Entscheidung wie folgt: „Leif Randt ist für mich einer der faszinierendsten Schriftsteller der deutschsprachigen Literatur, weil seine Romane eine Gegenwart beschreiben, die uns auf unheimliche Art vertraut vorkommt, für die wir aber ohne Leif Randts Erzählstil, seinen Tonfall, seinen Blick, blind geblieben wären. Er lässt uns das sehen, wofür wir bisher noch keine Begriffe hatten. Genau das soll Literatur, weil nur Literatur das kann.“

Leif Randt © Zuzanne Kaluzna

Leif Randt, geboren 1983 in Frankfurt am Main, ist der bisher mit Abstand jüngste Mörike-Preisträger. Seine präzise beobachtenden, ebenso intelligent wie konsequent konstruierten und dabei leichtfüßigen Romane erfahren seit der Veröffentlichung seines Debüts „Leuchtspielhaus“ 2009 in der Literaturkritik hohe Beachtung und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Nicolas-Born-Debütpreis des Landes Niedersachsen (2010), dem Düsseldorfer Literaturpreis (2012) und dem Erich Fried Preis (2016). Sein viertes Buch „Allegro Pastell“ erschien im März 2020, war nominiert für den Leipziger Buchpreis und stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Der Science-Fiction-Roman „Planet Magnon“ (2015) wurde vom Spiegel in die Liste „50 Bücher unserer Zeit“ aufgenommen. Für einen Auszug aus „Schimmernder Dunst über CobyCounty“, das 2011 erschien und von der Frankfurter Allgemeine Zeitung als „fast epochaler Generationenroman“ gelobt wurde, erhielt er im selben Jahr den Ernst-Willner-Preis beim Klagenfurter Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis. Leif Randt hat Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim studiert und lebt in Berlin.

Olivia Wenzel Foto: Juliane Werner

Zum Mörike-Preis gehört ein Förderpreis, über den der Preisträger entscheidet. Er ist mit 3 000 Euro dotiert. Leif Randt hat den Mörike-Förderpreis 2021 der in Berlin lebenden Autorin und Performerin Olivia Wenzel zuerkannt. Geboren 1985 in Weimar, studierte sie Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Ihr erster Roman „1000 Serpentinen Angst“, hochgelobt vom deutschen Feuilleton, stand 2020 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Literaturpreis der Stadt Fulda ausgezeichnet. Neben Prosa schreibt sie Theatertexte, die u. a. in den Münchner Kammerspielen und dem Deutschen Theater Berlin zur Aufführung kommen, und tritt als Musikerin und Performerin auf. In ihren Texten setzt sie sich häufig mit den diversen Rollen der Menschen in der Gesellschaft und der Vereinzelung und Entfremdung des Subjekts auseinander und reflektiert über Identität, Diskriminierung, Kapitalismus und moderne Technologien.

Kontakt

Maja Heidenreich

Leitung Kulturamt

Telefon: 0711 5851-363

E-Mail: maja.heidenreich (at) fellbach.de

Maja Heidenreich

Constanze Clostermeyer-Frank

Kulturamt

Telefon: 0711 5851-7525

E-Mail: constanze.clostermeyer (at) fellbach.de

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