Im Jahr 2000 feierte Schmiden das 775-jährige Jubiläum seiner ersten urkundlichen Erwähnung. Dieser etwas außergewöhnliche Zeitpunkt hat folgenden Hintergrund: Bis Mitte der 1990er Jahre war man davon ausgegangen, dass die erste urkundliche Erwähnung Schmidens als „Smidehain" aus dem Jahr 1273 datiert. Dann aber wurde im Hauptstaatsarchiv Stuttgart die Abschrift eines Dokumentes aus dem Jahr 1225 wiederentdeckt, in dem ein „Schmidheim" genannt ist.

Fruchtbares Schmidener Feld wird früh besiedelt

Das fruchtbare „Schmidener Feld" zwischen Neckar und Rems war schon weit vor der ersten urkundlichen Erwähnung bevorzugtes Siedlungsgebiet. So datieren die ältesten archäologischen Funde bis in die Jungsteinzeit (2000 v.Chr.) zurück. Bemerkenswert ist unter anderem ein 65 cm hohes Vorratsgefäß, der größte derartige Fund in Südwestdeutschland.

Für besonderes Aufsehen sorgten eine 1980 entdeckte Viereckschanze aus keltischer Zeit und die berühmten Schmidener Keltenhirsche. Reihengräberfunde aus alemannischer Zeit legen nahe, dass ein „Urdorf Schmiden" um 600 entstanden sein dürfte.
Der Ortsname dürfte sich dann zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert nach der Ansiedlung von Schmiden als Dienstmännern des benachbarten Königsguts von Waiblingen herausgebildet haben.

Rasante Aufwärtsentwicklung im 20. Jahrhundert

1861 wurde die Remsbahn in Betrieb genommen. Zwar lag der Bahnhof Fellbach am Rande der Schmidener Gemarkung, doch einen Modernisierungsschub brachte erst die Jahrhundertwende: 1900 sprudelte das erste Wasser aus der Leitung, 1911 erleuchtete elektrisches Licht die Stuben.

Die rasche Industrialisierung in der Region Stuttgart im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts führte auch in Schmiden zu einem rasanten Bevölkerungswachstum. Von knapp 1000 stieg die Einwohnerzahl bis 1939 auf 2839. Schmiden wurde vom fast reinen Bauerndorf zum Bauern- und Arbeiterdorf.

Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg und unter dem zupackenden Bürgermeister Gotthilf Bayh konnte die Infrastruktur in Schmiden mit der Entwicklung Schritt halten. Fast ohne Eigenmittel ging die Gemeinde an den Bau der Friedensschule (Albert-Schweitzer-Schule), die 1951 eingeweiht wurde. 1952 wurde mit dem Bau der Kanalisation begonnen und die Fellbacher Straße ausgebaut. Auf Bayhs Drängen wurde zudem das erste Gewerbegebiet erschlossen. Die Einwohnerzahl stieg bis 1973, dem Jahr des Zusammenschlusses von Schmiden und Fellbach, auf rund 9000 an.