Eine wichtige Persönlichkeit für die Fellbacher Stadtgeschichte ist die Begründerin des Fellbacher Museums (damals noch Heimatmuseum): Maria Maneth (1889-1971). Bemerkenswert ist ihr Werdegang: Als einzige weibliche Archäologin in Mähren war sie bis 1946 Leiterin des Museums Mährisch-Neustadt. Davor hatte sie bereits als Schülerin am Aufbau mitgearbeitet. Als Maria Maneth 1946 im Zuge der Vertreibungswelle nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 in Fellbach ankam, besaß sie nur noch einen Koffer. Bei einem Spaziergang mit ihrer Freundin Theresia Peikert auf dem Kappelberg beschloss sie, das Alte hinter sich zu lassen und ganz neu anzufangen. Ehrenamtlich begann die Neu-Fellbacherin zu sammeln und Strukturen zu erschaffen. Mit Beharrlichkeit weckte sie das Interesse der Fellbacher Bürgerschaft für die städtische Geschichte. 1958 konnte die Archäologin das erste Heimatmuseum in einigen Räumen der heutigen Wichernschule eröffnen. Den Umzug in das heutige Museum in der Hinteren Straße 26 im Jahr 1977 erlebte sie leider nicht mehr. Parallel zur Gründung des Stadtmuseums kümmerte sie sich auch um den Aufbau des Stadtarchivs. Maria Maneth sicherte, ordnete und systematisierte Urkunden, Akten und Amtsbücher und legte das hier gezeigte „Inventarverzeichnis zum Archiv der Stadt Fellbach“ an. Ein solches Verzeichnis wird auch Findbuch genannt und dient dazu – wie der Name sagt – Archivalien jederzeit wieder auffindbar zu machen. Das Stadtarchiv arbeitet noch heute - inzwischen in digitalisierter Form - damit.