Gemeinderäte haben das Wort
Vereinsförderung: In den letzten Monaten wurden die städtischen Vereinsförderungsrichtlinien (VFR) auf dem Fellbacher Rathaus von einer Kommission grundsätzlich überarbeitet. Im Lichte der Stellungnahmen der Vereine sollen sie dann vom Gemeinderat verabschiedet werden.
Unsere FW/FD-Fraktion begrüßt es, dass zukünftig auch kleine, bislang nicht geförderte Vereine in den Genuss städtischer Zuschüsse kommen sollen. Kritisch sehen wir es aber, dass dies zum Teil mit erheblichen Kürzungen bei größeren Vereinen „gegen-finanziert“ werden soll, wo es doch angemessen wäre, angesichts der prekären Lage den Vereinen ähnlich wie z.B. in Stuttgart auch in Fellbach materiell „unter die Arme zu greifen“. Und auch sonst gibt es noch einzelne Ungereimtheiten, die beseitigt werden müssen.
Überhaupt stellt sich für uns die Frage, wa-rum man die Vereine, die während der Pandemie Mitglieder verloren bzw. finanziell erheblich zu leiden hatten, ausgerechnet jetzt mit dem Thema „Überarbeitung der VFR“ zusätzlich belasten muss.
Wir sollten uns immer wieder bewusst machen, dass die vielen Ehrenamtlichen in unseren Kirchengemeinden, Hilfsorganisationen und Vereinen als Aktivposten unseres bürgerschaftlichen Lebens den eigentlichen Reichtum unserer Stadt ausmachen, ohne die unser bürgerschaftliches Zusammenleben in Fellbach um ein Vielfaches ärmer wäre. Zudem käme es die Stadt teuer zu stehen, wenn sie das, was z.B. im sozialen und gesellschaftlichen Bereich ehrenamtlich geleistet wird, selbst mit bezahlten Kräften bewerkstelligen müsste.
Insofern rät unsere FW/FD-Fraktion zu Augenmaß. Wir sollten nicht an der falschen Stelle sparen und das vertrauensvolle Mit-einander in unserer Stadt gefährden. (22.06.2022)
Die Tage werden länger, die Sonne strahlt - Zeit, Momente nicht nur in den eigenen vier Wänden zu verbringen, sondern unter freiem Himmel am Kappelberg, im Hartwald oder auf unseren Feldern. Während unser Naherholungsgebiet direkt vor der eigenen Haustür liegt, ist es für die Weingärtner und Landwirte zugleich ihr wichtigster Arbeitsort. Gerade im Frühjahr, Sommer und im Herbst stehen vielfältige Hand- und Maschinenarbeiten an. Umso wichtiger ist es, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Indem wir auf den Wegen bleiben, Geschwindigkeiten mit dem Fahrrad anpassen und uns allgemein den Arbeiten und den anderen Nutzern bewusst sind. So gewinnen wir alle - als Erholungsort, aber auch durch den Erhalt unserer abwechslungsreichen Naturlandschaft. Denn ohne regelmäßige Pflege würde Schritt für Schritt alles Verwildern. Und einen weiteren Nutzen hat es zudem: wir können die regional erzeugten Produkte reif und ohne lange Transportwege genießen, was nicht nur besser schmeckt, sondern zugleich noch die Umwelt schont. Kennen Sie eigentlich schon den Saisonkalender des städtischen Veranstaltungsmanagements, der unter anderem auf der Homepage der Stadt Fellbach abrufbar oder im i-Punkt erhältlich ist? Hier werden jeden Monat die Obst- und Gemüsesorten dargestellt, die Saison haben. Wie wäre es mit einem heimischen Salat mit Radieschen, Erdbeeren und Spargel? Dies alles gibt es im eigenen Garten, bei Ihrem Direktvermarkter in Fellbach, Schmiden und Oeffingen, dem lokalen Einzelhandel und natürlich auf den Wochenmärkten. Schauen Sie doch bei ihnen bald wieder mal vorbei. (15.06.2022)
Inklusion in Fellbach: Bald ist der Deutsche Wandertag im Remstal und Fellbach wird Wanderhauptstadt! Der diesjährige Wandertag hat sich „gelebte Inklusion“ auf die Fahnen geschrieben. In Fellbach wird es jetzt zwei zertifizierte barrierefreie Wanderwege auf dem Kappelberg und dem Besinnungsweg, extra geschulte Wanderbegleiter und Führungen in Leichter Sprache auf dem Besinnungsweg und Stadtführungen mit Gebärdensprache geben.
„Gelebte Inklusion“ ermöglicht die gleichberechtigte Teilhabe von allen am gesellschaftlichen Leben. Auf der Grundlage UN-Behindertenrechtskonvention hat unser Gemeinderat bereits 2012 beschlossen, dieses Ziel in Fellbach zu verwirklichen. Der „Aktionsplan Inklusion“ bietet hierfür eine hervorragende Grundlage.
Wir haben schon einiges erreicht! Der Arbeitskreis „Fellbach hürdenlos“ hat viele Projekte initiiert und als Betroffene begutachtet. So wird z.B. der Ausbau der Bushaltestellen mit barrierefreien Ein- und Ausstiegen bald im ganzen Stadtgebiet abgeschlossen sein. Und im Bewusstsein der Stadtgesellschaft ist die Sensibilisierung für das Thema Inklusion gewachsen.
In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde beschlossen, ein Leitsystem für die öffentliche Gebäude der Stadt einzuführen. Warum muss dafür extra Geld in die Hand genommen werden und was ist das Besondere daran? Es soll die Belange von allen Besuchern aufnehmen: gut erkennbar und leicht lesbar sein, taktil erfahrbar, grafisch qualitativ gestaltet, den Funktionen der Gebäude angepasst und technisch auf dem aktuellen Stand der digitalen Entwicklung durch die Einbeziehung von I Beacons. Dies wird ein wichtiges Zeichen einer bewussten Willkommenskultur in unseren öffentlichen Gebäuden, von denen alle profitieren werden, mit oder ohne Behinderung. So, wie auch von den Veranstaltungen des Deutschen Wandertages. (08.06.2022)
Mächtig Lärm um den Lärmaktionsplan: Kommunen sind zur Erstellung eines Lärmaktionsplans (LAP) verpflichtet. Das ist gut, denn schließlich dient dieser dem Schutz vor Lärm und damit auch der Gesundheit. Seltsam wird es, wenn ein GR-Kollege plötzlich mächtig Lärm macht, weil ihm das Abstimmungsverhalten u.a. von unserer Fraktion nicht passt. Nur Tempo 30- Schilder aufstellen und irgendwann mal Flüsterasphalt aufbringen ist uns zu wenig. Dort wo das sinnvoll und hilfreich ist, tragen wir das, wie in der Vergangenheit auch, gerne mit. Nach unserem Verständnis gehört das differenzierte, konstruktive Ringen um gute, pragmatische Lösungen zur Gemeinderatsarbeit. Und für uns gehört dazu auch, dass man Beteiligte und die Bürger Fellbachs anhört und deren Bedenken ernst nimmt. Maßnahmen wie das Verbessern des Verkehrsflusses, Lärmschutzwände und -wälle (z.B. beim alten Freibad), gezielte Begrünung oder zeitbezogene Tempolimits – all das vermisst man im LAP. Befremdlich ist der Umgang mit den Bedenken der sog.
Blaulichtfraktion. Besseren Verkehrsfluss und Vermeidung von Schleichverkehr nennt das Polizeipräsidium Aalen. Die Feuerwehr hat Sorge, dass die Eintreffzeiten wegen einer verzögerten Anfahrt der Feuerwehrleute (evtl. auch zum neuen) Gerätehaus nicht eingehalten werden können. Und der VVS merkt an, dass im Falle von Verzögerungen Anschlüsse nicht erreicht oder gar zusätzliche Busse inkl. Personal zur Sicherstellung des Fahrplans gebraucht werden. Wir von der FW/FD-Fraktion stehen allzeit bereit für konstruktive Gespräche zum LAP – aber bitte ohne ideologisch- dogmatischen Begleitlärm. (01.06.2022)
Bei der letzten Gemeinderatssitzung ging es höher her als die Presse berichtete. Ursächlich war die weiterhin ablehnende Haltung der beiden bürgerlichen Fraktionen gegen die zentrale Maßnahme des Lärmaktionsplans für Fellbach. Allen Rätinnen und Räten ist schon lange bekannt, dass der Lärm- und Gesundheitsschutz an den betroffenen Straßen nur durch eine Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer erreicht wird. Tempo 30 also dort, wo es wirklich nötig und sinnvoll ist. Aber dann, oh heilig‘s Blechle, hatten unsere bürgerlichen Autolobbyisten/innen wieder mal eine Eingebung. So wurden mehr Tempo 30-Straßen in Fellbach mit aus der Mottenkiste stammenden bzw. bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückreichenden „Argumenten“ blockiert. Was wohl die lärmgeplagten Anwohner/innen dazu meinen? Überzeugt davon, dass die meisten Fellbacher/innen im 21. Jahrhundert angekommen sind und sich mehr urbane Aufenthalts- und Verkehrsqualität wünschen, rege ich an, den sich selbst als sehr bürgernah einschätzenden Fraktionen einen Wecker und eine Brille zu schenken. So könnten sie den – in den allermeisten Kommunen längst gehörten – Schuss hören und sich den fehlenden Weitblick verschaffen, dass nur „Mehr Mensch“ und nicht „Mehr Auto“ eine attraktive und gesunde Innenstadt ausmacht. Lassen Sie sich zudem keinen „Blaulicht-Bären“ aufbinden: Der Behauptung, dass mehr Tempo 30-Straßen die Einsatzkräfte und den Busverkehr zu sehr beeinträchtigten, entgegne ich: „Gibt es etwa in Städten mit mehr Tempo 30-Straßen keine Busse, Polizei und Feuerwehr“? (25.05.2022)
Der Angriffskrieg Putins dauert nun seit mehreren Wochen an und ein Ende ist nicht in Sicht. Krieg in einem Land bedeutet für viele Menschen, nach Wegen zum Überleben zu suchen. Ein Weg ist oft, alles was man irgendwie retten kann mitzunehmen und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Seit dem 24. Februar führt Putin gegen die Ukraine einen Krieg und er ist dabei unberechenbar. Viele Bemühungen der internationalen Delegationen haben ihn nicht zur Vernunft bringen können. Krieg bedeutet für viele Menschen Flucht. Und genau das erleben wir jetzt erneut. Menschen, die ihr Zuhause verlassen und sich ein neues, einen sicheren Ort suchen müssen.
Wir haben diese Fluchtbewegungen in den Jahren 2015-2016 erlebt. Viele Menschen haben sich damals auf den Weg gemacht. Viele kamen nicht an ihrem Ziel an, ertranken, wurden ermordet. Fellbach ist und war immer ein sicherer Ort für geflüchtete Menschen. Fellbach denkt auch über die Zeit des Krieges hinaus und hat aus diesem Grund in der kosovarischen Stadt Suharekë ein Fellbachhaus errichtet, das kürzlich sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hat.
Ein syrischer Flüchtling aus dem Jahr 2015, der sich nun ehrenamtlich für ukrainische Geflüchtete engagiert, sagte neulich: „Deutschland war auf uns nicht vorbereitet, dennoch wurden viele Hindernisse überwunden. Die Erfahrungen mit uns helfen, dass mit den UkrainerInnen einiges einfacher läuft und das freut uns sehr.“
FellbacherInnen stellen ihre privaten Wohnungen für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung und der Gemeinderat hat ihre Betreuung zur wichtigsten Aufgabe erklärt. Fellbach bekommt neue BürgerInnen, die wir eingliedern wollen. Fellbach schafft das. (18.05.2022)
Förderung von Vereinen und Ehrenamtlichen: Die Förderung und Unterstützung der Vereinsarbeit und ähnlich geprägter Institutionen mit sozialem und gesellschaftlichem Mehrwert haben in Fellbach eine lange und gute Tradition. Sie gehört mit zu den wichtigste und sinnvollsten Freiwilligkeitsleistungen unserer Stadt. Das vielfältige und gut aufgestellte Vereinsangebot ist Zeugnis dafür. Im Frühjahr 21 begann auf Workshop-Basis die nun im Entwurf vorliegende Überarbeitung der Vereinsförderrichtlinien. Primäres Ziel war es den Zugang zur Förderung vor allem für kleinere, bisher nicht geförderte Vereine und Institutionen zu ermöglichen. Weiter sollte die Überarbeitung zu klareren, verständlicheren und verwaltungsärmeren Richtlinien führen. Beides ist mit dem nun vorliegenden Entwurf gelungen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Work- shop Zeit war beeinflusst von zum Teil nicht vorhersehbaren Ereignissen im Land aber auch in der Welt. Der ganze Prozess wirkte daher manchmal etwas holprig und zeitlich zu sehr ambitioniert. Zudem sorgte die ab- schließende Betrachtung der finanziellen Auswirkungen für die einzelnen Vereine für weiteren Gesprächs und Klärungsbedarf.
Neben den vielen Vereinen, welche durch die Überarbeitung zurecht profitieren, gibt es auch einige Vereine für welche dies nicht zu- trifft. Diverse Gründe führen für diese Vereine nach dem aktuell vorliegenden Entwurf zu einer finanziellen Verschlechterung. Gesunkene Mitgliederzahlen während der Pandemie wirken sich ebenfalls negativ auf die Förderung aus, unabhängig von dieser Überarbeitung. Deshalb halten wir es für wichtig spätestens jetzt mit den Vereinen ins Gespräch zu gehen. Was aktuell auch geschieht. Offen und transparent auch mit dem Blick auf die individuelle und aktuelle Situation des Vereins. Wie der Name schon sagt: Es geht um die Förderung der Vereinsarbeit! Im „Großen“ wie auch im „Kleinen“ Im sportlichen, musischen, kulturellen und sozialen. (11.05.2022)
Vielfalt beginnt im Bebauungsplan: Deutlich mehr als früher werden in Bebauungsplänen Begrünungsvorgaben gemacht. Die Stadtmacher stehen hinter dieser Intention der Durchgrünung. Die bisherigen Vorgaben beschränken sich aber in der Regel auf sogenannte „heimischen“ Gehölze. Diese Beschränkung ist allerdings längst überholt und in Zeiten des Klimawandels nicht mehr nachhaltig. Viele heimische Baumarten, wie z.B. bestimmte Ahorn-Arten, sind bereits heute in den Sommermonaten nicht mehr ohne erhebliche zusätzliche Wassergaben überlebensfähig und müssen mit großem Aufwand und Disziplin bewässert werden. Das ist auf Dauer nicht leistbar und aufgrund des sinkenden Grundwasserspiegels auch kontraproduktiv.
Heute muss bei der Auswahl viel stärker auf Hitze- und Trockenheitsverträglichkeit geachtet werden. Deshalb haben wir angeregt, die Pflanzlisten deutlich zu erweitern. (04.05.2022)
Kleine Kinder kennen keinen Rassismus. Im Laufe ihres Lebens wird ihnen diese kranke und künstliche Gesinnung von den Erwachsenen eingepflanzt. Auch wenn wir alle im Gemeinderat froh sind, dass wir gerade keine Rassisten dort haben, gilt es vorzubeugen vor der nächsten Wahl in zwei Jahren. Wir werden deshalb die Stuttgarter Bewegung "Aufstehen gegen Rassismus" nach Fellbach holen. Am Sonntag, 15. Mai, von 21 bis 23 Uhr im Freien Radio für Stuttgart bei "der Fellbächerin" (www.freies-radio.de) und am Donnerstag, 19. Mai, 19 Uhr in der Gaststätte Eintracht am Bahnhof. Mehr dazu und vieles Andere steht auf meiner linken Fellbach-Seite www.rotrosagrün.de Und auf YouTube, wie auf der städtischen Seite, sind unsere Haushaltsreden eingestellt. (04.05.2022)
Der Kappelberg ist kein Müllplatz: Der Schrecken durch blinde Zerstörungswut an zahlreichen Weinbergen, scheint ein Ende gefunden zu haben. Ein weiteres Problem bleibt vorerst aber bestehen. Die nicht nur am Wochenende stattfindende „Vermüllung“ rund um den Kappelberg. „Verlasse deinen Platz so wie du ihn angetroffen hast. Dieser einfache Satz hat anscheinend seine allgemeine Gültigkeit verloren.
Jedes Wochenende finden sich tütenweise Hinterlassenschaften der Fast-Food-Ketten, Einwegverpackungen und Flaschen. Generell betrifft dieses Problem aber nur wenige „Hot Spots“. Das Problem zu ignorieren ist keine Lösung. Hoffnungslos unterdimensioniert sind die Mülleimer im Bereich der Ebene und der gut angenommen „Panoramastation“.
Eine bedarfsgerechte Entsorgung könnte zum Teil schon Abhilfe schaffen. Aufstellung zusätzlicher Mülleimer in Bereichen mit starker Zunahme der Müllmengen ist eine Möglichkeit, bei der Entleerung leistet der Bauhof schon viel. Vielleicht reichen auch einfache Piktogramme / Hinweistafeln aus.
Leider sind auch die Rücknahme-Systeme wie Altglas- und Altpapiercontainer überlastet. Den Müll einfach abzustellen und liegen zu lassen greift zunehmend um sich. Der Kappelberg als Naherholung für Wanderer, Sportive oder Genuss Freunde leidet unter diesen Zuständen. Ein Dankeschön an alle diejenigen die regelmäßig bei ihren Spaziergängen Müll aufsammeln. Zur Vermeidung wäre eine stärkere Präsenz von Feldschutz und KOD wünschenswert. (27.04.2022)
Der Krieg in der Ukraine ist schon seit einigen Wochen indirekt bei uns angekommen. Viele Menschen haben in Fellbach Schutz und Hilfe erfahren, und es werden täglich mehr. Frauen und Kinder stellen einen großen Teil der Geflüchteten, das ist anders als in den letzten Jahren. Die Stadtverwaltung Fellbach hat in Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Vereinen und vor allem vielen Bürgerinnen und Bürgern vielfältige Hilfsangebote in extrem kurzer Zeit auf die Beine gestellt. Dies ist ein sehr gutes Zeichen dafür, dass unser Gemeinwesen auch in schwierigen Phasen funktioniert.
Die meisten geflüchteten Erwachsenen wollen so früh wie möglich hier arbeiten, um bald auf eigenen Füßen zu stehen. Dies mag einfach sein, so lange sie Sprachkenntnisse einbringen und ihre Landsleute als DometscherInnen unterstützen oder auf andere Weise helfen, die akute Situation zu beherrschen.
Wenn es um die Frage der beruflichen Qualifikation geht, beginnen sich bürokratische Hürden aufzutun. Wir sollten und müssen hier pragmatisch handeln. Nicht jeder Abschluss ist gleichwertig, manche Träume lassen sich auch nicht erfüllen. Wir müssen aber auch nicht wegen Kleinigkeiten jede Motivation im Keim ersticken.
Ganz besonders wichtig ist die Integration der Kinder und Jugendlichen. Die Fellbacher SchulleiterInnen haben hier sehr früh reagiert und ganz unbürokratisch viele Kinder in die Schulen aufgenommen. Jetzt sollten wir alles dafür tun, dass die Kinder und ihre Familien sich bei uns angenommen und unterstützt fühlen. Sie wollen sich hier integrieren und freuen sich über jede Möglichkeit mitzumachen, sei es in der Schule oder im Kindergarten, beim Sportverein oder im Jugendorchester. Eines der ersten deutschen Worte der geflüchteten Kinder ist „Danke“, das habe ich schon viele Male in den letzten Wochen erlebt. Ein großes „Danke“ an alle, die bei der Bewältigung dieser Aufgaben mithelfen! (20.04.2022)
Die Kosovo-Kulturtage vergangene Woche standen ganz im Zeichen des Jubiläums 20 Jahre Fellbach-Haus. Im ganzen Kosovo bekannt, ist es in Suhareke eine attraktive Einrichtung der Jugendhilfe geworden, die stark frequeniert wird. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Der Balkankrieg hat im ehemaligen Jugoslawien bis 1999 gewütet und dort Furchtbares angerichtet, so auch und besonders im kleinen Kosovo. Wer denkt hier nicht an den gegenwärtigen Krieg in der Ukraine? Wer denkt nicht an die vielen, die dort ihr Zuhause verlieren oder getötet werden? In Fellbach war nach Ende der Kampfhandlungen auf dem Balkan schnell klar, dass wirksame Hilfe in erster Linie den Menschen vor Ort, besonders den Kindern, gelten muss. Schließlich wurde der Bau eines Jugendhauses für traumatisierte Kinder und Jugendliche beschlossen, Entscheidend war letztlich, etwas Neues und Unverwechselbares schaffen zu können, etwas, was das Kriegstrauma lindem kann.
Friedensarbeit war und ist wichtiger denn je. Inhaltliche Hilfe steuerte in den Anfangsjahren besonders der Verein Kinderberge.V. bei. Das Haus bietet Freizeitgestaltung mit Schwerpunkten in Sport, Tanz, Kunst, Theater, Computerkursen und anderem an. Auch Umweltthemen werden verstärkt behandelt. Bis heute ist es ein zentraler Treffpunkt und steht mit qualifiziertem und geschultem Personal längst auf eigenen Füßen. Die Zuschüsse, die Fellbach beisteuert, sind gut angelegtes Geld. Das Haus bietet auch aus Deutschland heimgekehrten Jugendlichen eine Einstiegshilfe, um neue und bessere Zukunftschancen zu erhalten. Wir können auf das Erreichte stolz sein. (13.04.2022)
Kinderstube im Naherholungsgebiet: Liebe Bürgerinnen und Bürger, Felder und Wiesen haben viele Funktionen. Für uns als Landwirte und Wengerter sind sie wichtige Produktionsstätten. Für viele Bürgerinnen und Bürger sind sie Naherholungsgebiet. Darüber hinaus dienen sie aber auch den vielen heimischen Wildtieren im Frühjahr als Kinderstube. Wir in Fellbach haben eines der wenigen größeren Rebhuhn Habitate in Baden-Württemberg. Seit Jahren bemühen sich der Kreis, die Stadt, Naturschutzverbände, Landwirte und Wengerter diese vom Aussterben bedrohte Tierart zu erhalten.
Nach jahrelangem Rückgang der Brutpaare zeigt sich nun eine stetig leicht steigende Population. Nicht zuletzt auch auf Grund des Leinengebots für Hunde. Deshalb möchte ich Sie, als Ihr Landwirt vor Ort bitten, Felder und Wiesen im Frühjahr nicht zu begehen und auch ihre Hunde an der Leine zu halten. Auch in Bezug auf unseren Bestand an Feldhasen, welche ihre Jungen bereits in Ackermulden gelegt haben und diese nur säugen können, wenn sie nicht von freilaufenden Hunden vertrieben werden. Für ihre Rücksichtnahme möchte ich mich recht herzlich bedanken.
Darüber hinaus möchten wir Sie als FW/FD-Fraktion zu einem Meinungsaustausch und einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück am 1. Mai, ab 11.00 Uhr, in die Neustädter Str. 45 / bei „die Blume“ einladen. (06.04.2022)
Bezahlbarer Wohnraum: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WDF ist nun seit knapp vier Jahren als eigenständiges Unternehmen tätig. Sie hat sich in der inzwischen hinter ihr liegenden Gründungszeit gut etabliert. Neben der ureigenen Aufgabe, der Verwaltung der städtischen Wohnungen, saniert die WDF bestehende Wohngebäude und setzt auch bereits eigene Neubauprojekte um. Vor kurzem konnten in der Hasenwaldstraße in Schmiden 21 Mietwohnungen an die neuen Bewohnerinnen und Bewohner übergeben werden. Das ist eine sehr gute Entwicklung, damit hat die WDF dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum geschaffen, was der SPD-Fraktion seit Jahren ein wichtiges Anliegen war und ist.
Nun ist es an der Zeit, die weitere Entwicklung der Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Bei den Haushaltsberatungen hat unsere Fraktion deshalb für dieses Jahr die Erarbeitung einer 10-Jahres-Planung für die WDF beantragt. Diese soll die weitere Sanierung der städtischen Wohnungen wie auch mögliche Neubauvorhaben umfassen. Wir sind froh, dass die Verwaltung und auch der Gemeinderat dieses Anliegen unterstützt. Die WDF hat eine solche Konzeption zugesagt.
Wo es noch Verbesserungsbedarf gibt ist die Frage wie die Stadt mit eigenen Grundstücken umgeht. Hier bleibt die Stadt derzeit unter ihren Möglichkeiten zurück. In anderen Städten wird auf eigenem Gelände bis zu 60% bezahlbarer Wohnraum erreicht. Im Freibadareal bleibt die Stadt leider deutlich darunter. Wir fordern deshalb weiterhin, sofern nicht die WDF selbst baut, bei der Entwicklung von städtischen Grundstücken die Anwendung von Erbbaupacht, wie es beim Hallenbadgelände erfolgreich praktiziert wurde. (30.03.2022)
5 Mark für den Liter Sprit! Vor 24 Jahren definierten die Grünen 5 Mark als „Schmerzgrenze“ für einen Liter Sprit. Mit aktuell knapp 2,50 € sind wir da nah dran. Was damals als politische Provokation geplant war und das Verhalten bei der Autonutzung verändern sollte, ist heute bedrohliche Realität. Bedrohlich deshalb, weil der Preisanstieg so plötzlich kam, und weil kein politischer Steuerungswille dahinter liegt, wir also der Situation nahezu hilflos ausgeliefert sind. Steuersenkungen, ein Sprit-Bonus und andere Ideen zur Abfederung der wirtschaftsschädigenden Preise, werden nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Transportunternehmen und Fahrschulen müssen fahren, bei explodierenden Betriebskosten. Als Privatperson aber kann ich die Nutzung meines Autos einschränken, Erledigungen mache ich einfach zu Fuß oder mit dem Rad. Oder ich hänge meinen Plug-In-Hybrid nun auch wirklich an die Steckdose und fahre nicht, wie es viele tun, mit ständig leerem Akku durch die Gegend. Es gibt viele Wege den eigenen Verbrauch zu senken, tun Sie´s! Aber sind selbst diese Preise wirklich hoch genug, um eine nachhaltige private Nutzungsänderung herbeizuführen? Wenn ich den derzeitigen Verkehr beobachte, habe ich meine Zweifel. Diese Verhaltensänderung ist aber dringend notwendig, denn die globale Klimakrise wird alle anderen Krisen überdauern und nimmt ständig weiter Fahrt auf. Doch auch mir fällt es aktuell sehr schwer, dies nicht aus den Augen zu verlieren. Das unfassbare Leid der Menschen in der Ukraine, der geflüchteten Familien hier in Fellbach und unser aller Sorgen an die Zukunft wiegen dieser Tage schwer. (23.03.2022)
Stadtplanung der Zukunft? In den letzten Wochen gab es im Gemeinderat sehr interessante Diskussionen zum Thema „Parkhaus an der Esslinger Straße“. Mit ausgelöst durch den CDU-Antrag, wurde der erste Entwurf deutlich überarbeitet und verbessert. Eine Investition in diesem Umfang braucht eine gute Einbindung in das Umfeld, in den Übergang von der Bebauung zur freien Landschaft.
In der heutigen Zeit ist Stadtplanung mehr als die Summe aller Baumaßnahmen auf einem bestimmten Grundstück. Ganzheitliches Denken, die Schonung der natürlichen Ressourcen, sowie des Bodens und des Wassers sind äußerst wichtige Faktoren und müssen trotz großem Baudruck oder vielleicht gerade deswegen noch viel mehr beachtet werden wie in der Vergangenheit.
Wir als CDU-Fraktion setzen uns ausdrücklich für eine Stadtplanung ein, die Aufenthaltsqualität nicht nur als Pflichtaufgabe sieht, sondern als Zukunftsaufgabe. Allerdings müssen wir uns auch sehr deutlich vor Augen führen, die Stadt oder die Verwaltung kann nicht alles leisten. Neben einer guten Stadtplanung brauchen wir viele engagierte Bürgerinnen und Bürger die ihren Teil zum Stadtklima beitragen. Bäume machen bekanntlich nicht nur Arbeit beim Laub kehren, sondern sie spenden auch Schatten und sorgen für ein gutes Stadtklima.
Die Herausforderungen für die Stadtplanung nehmen täglich zu. Steigender Zuzug von geflüchteten Menschen, höhere Ansprüche an die Wohnqualität, Klimaschutz und vieles mehr, machen das Bauen aufwendiger und somit auch teurer. Können wir uns das in Zukunft noch alles leisten?
Bessere Straßen, breitere Radwege, IBA Projekte und gleichzeitig die freie Fläche für die Landwirtschaft und die erholungssuchende Bevölkerung schützen? Bei der einen oder anderen Frage müssen wir uns entscheiden was uns wichtig ist und was möglicherweise nicht.
Wir sollten uns manchmal fragen, was wir für unser Klima tun können und nicht umgekehrt. Uns allen steht nur eine Umwelt zur Verfügung. (16.03.2022)
"Fellbach hält zusammen":
Nachdem schon ein Virus in den letzten zwei Jahren die Welt nahezu aus den Fugen gehoben hat, überschritt der autokratisch regierende russische Präsident Vladimir Putin mit dem kriegerischen Überfall auf die Ukraine eine rote Linie, welche bis dahin als unüberschreitbar galt. Unsere Gedanken und uneingeschränkte Solidarität sind bei all den Menschen, welche nun das Leid und den Schrecken des Krieges unmittelbar erfahren. Beispiellos sind die Reaktionen und der Zusammenhalt der freiheitlich und demokratisch geprägten Staatengemeinschaft. Sei es nun auf politscher, wirtschaftlicher aber auch auf sportlicher und kultureller Ebene. Dieses Zusammenstehen und Zusammenrücken machen Mut und Hoffnung. Despotische und autokratische Regierungssysteme dürfen keine Zukunft haben. Sie dienen ausschließlich dem Wohl Weniger aber zum Leid Vieler. Die Welt hält zusammen und Fellbach hält zusammen.
Mit einer seitens der Feuerwehr Fellbach initiierten landesweiten Spendenaktion an feuerwehr- und rettungstechnischen Gerätschaften, sowie zahlreichen privaten wie institutionellen Spenden- und Unterstützungsaktionen gewinnt „Fellbach hält zusammen“ nun eine weitere, wichtige Bedeutung. Danke an alle ehrenamtlichen und freiwilligen Helferinnen und Helfer. Ihr seid ein Vorbild für das was im Kleinen beginnt und Großes bewirken kann! Demokratie, Freiheit und Frieden sind wertvolle und teuer erkämpfte Rechte und Pflichten. Diese Erkenntnis hinauszutragen und dafür einzustehen erfordert Mut und Entschlossenheit. Dabei denken wir auch an die vielen russischen Staatsbürgerinnen und -bürger, welche diesen Krieg deutlich ablehnen und verurteilen.
Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Isaac Asimov geboren am 02.01.1920 in Petrowitschi, Sowjetrussland: „Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen.“ (09.03.2022)
Warum Fellbach zur "Schwammstadt" werden muss: Die klimaresiliente Fellbacher Innenstadt braucht deutlich mehr Grün.Dafür wird viel mehr Wasser nötig sein als wir uns das heute vorstellen können. Mit zunehmenden Temperaturen steigt aber auch der Wasserbedarf jeder einzelnen Pflanze. Und weil der Grundwasserspiegel stetig sinkt, fehlen natürliche Wasserreserven. Die Folgen sind ein nicht zu bewältigender Bewässerungsaufwand bzw. eine deutliche Verkürzung der Lebensdauer der Stadtbäume.
Maßnahmen, um diesen Problemen gegenzusteuern, sind Zisternen, aus denen automatisch bewässert werden kann, wasserdurchlässige Pflasterbeläge und offene Gräben als Versickerungsflächen.
Bei folgenden Bauvorhaben haben wir es in der Hand, jetzt gleich aktiv zu werden oder später teuer nachzurüsten: Parkhaus F3, Kinderhaus Pfiffikus, Melanchthonkindergarten, Freibadareal, Anbau Feuerwehr Schmiden, Nördliche Bahnhofstraße und Remstalstraße. Es wäre schade, hier nicht weitsichtig genug zu denken. (02.03.2022)
Nur in Fellbach ist das Freie Radio für Stuttgart komplett über die Antennenfrequenz 99,2 empfangbar. Ein Grund für mich, vor über drei Jahren die Sendung "die Fellbächerin" ins Leben zu rufen mit bisher 40 Sendungen. Ich lade mir am dritten Sonntag eines Monats herausragende Persönlichkeiten aus Politik und Kultur aus Fellbach ins Sendestudio ein. Diese bringen ihre Lieblingsmusik mit. In die nächste Sendung am 20. März von 20 bis 23 Uhr wird der evangelische Pfarrer Markus Eckert von der Johanneskirche in Oeffingen kommen (Jazzreihe Soul Food). Zum Nachhören bitte bei mir melden: amokfisch@web.de Ankündigungen sind auf meiner linken Fellbach-Seite: www.rotrosagrün.de Das 26 Jahre alte Freie Radio ist noch im Kabel auf 102,1 und über www.freies-radio.de empfangbar. (02.03.2022)
Ja, sie ist vorhanden und deutlich wahrnehmbar. Die Klimakrise. Sie hat sicherlich mehrere Ursachen. Eine davon ist auch die Lebensmittelverschwendung und unser Konsum- und Essverhalten. Für Bananen, Ananas, Soja und Palmöl werden jährlich Millionen von Quadratmeter Urwald und Bäume gerodet und wertvolle Ressourcen und Wasser verbraucht. Nicht nur in Europa auch bei uns in Deutschland. Bei uns in unserem ach so zivilisierten Land werden jährlich 10 Millionen Tonnen oder ein Drittel der hier produzierten Lebensmittel einfach weggeworfen. Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Grund, das Lebensmittel in die Tonne zu werfen.
Mehr als ein Drittel, der sowieso unter fragwürdigen Bedingungen in Drittländern hergestellten Bekleidung und mehr als ein Drittel der online über den Versandhandel bestellten Waren werden innerhalb des ersten Jahres wieder vernichtet oder zurückgeschickt. Auch hier werden unvorstellbare Mengen an Ressourcen unwiederbringbar verbraucht. Gleichzeitig sterben in Afrika und vielen anderen Länder Millionen von Menschen an Hunger und Durst und ein riesiges Agrarland wie die Sowjetunion muss für die Ernährung seiner Bevölkerung den Weizen importieren.
Maßgeblich trägt auch die EU mit ihrer Agrarpolitik dazu bei, z.B. bei der Vernichtung von Lebensmittel für die Preisgestaltung und bei der Fischerei, z.B. die 10-fache Menge an Beifang bei der Schleppnetzfischerei. Und das alles finanziert mit den Steuerbeiträgen der Mitgliedsstaaten. Welch ein Irrsinn. Die Beispiele ließen sich endlos fortsetzen. Auch befürchte ich, dass der letzte Klimagipfel in Glasgow wirkungslos verpufft.
Dass das kein Problem unserer Zeit ist belegt eine Karikatur eines Herrn Haitzinger schon vor mehr als 30 Jahren in der Stuttgarter Zeitung. Er zeichnete einen dicken fetten EU-Kommissar, der einem dünnen abgemagerten afrikanischen Kind einen Pfennig zu wirft. Darunter steht: „ich würde dir gerne noch mehr geben, wenn meine Überschussvernichtung nicht so teuer wäre.“
Schließen möchte ich mit einer Weissagung der Cree: Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann. Greta würde dazu sagen: „Blame you!“ (23.02.2022)
Feldwege dienen längst nicht mehr nur der Landwirtschaft allein, sondern auch erholungssuchenden und sportbegeisterten Mitbürger*innen als Spazier- und Radwege. Doch wo Menschen mit den unterschiedlichsten Motiven aufeinandertreffen, kann es auch schnell mal zu Konflikten kommen. Viele haben es sicher schon mal erlebt – man ist zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs und es kommt einem ein Landwirt mit schwerem Gerät entgegen. Aktuell das ein oder andere Mal mit Gärrestfass. Der Schritt zur Seite ist für Spaziergänger meist schneller getan, als der Fahrer seine Maschine auf die Seite rangiert hat. Denn nicht nur während der Gärrestausbringung oder der Ernte, wenn der Wagen voll beladen ist, ist ein Ausweichen mit dem Traktor nur schwer möglich.
Dass die landwirtschaftlichen Wege gerne auch von Erholungssuchenden genutzt werden, ist absolut kein Problem, allerdings sollte allen bewusst sein, dass die Landwirte diese Wege für die tägliche Arbeit brauchen, um zu ihren Feldern zu gelangen. Wenn Hundehalter, Spaziergänger oder Radfahrer das vergessen und vielleicht mit Kopfhörern in den Ohren in der Mitte des Weges unterwegs sind, kann dies zu Verzögerung bei der landwirtschaftlichen Arbeit führen und vor allem gefährliche Situationen heraufbeschwören.
Gegenseitiges Verständnis und Voraussicht erlaubt es jedem, sich entspannt auf den Fellbacher Feldern zu bewegen, dazu gehört auch, dass die Parkmöglichkeiten außerhalb der Feldwege dafür genutzt werden und keine Feldwege mit parkenden Autos blockiert werden. Des Weiteren stellt die Stadt Fellbach ausreichend Hundekottüten und Mülleimer auf den Feldern zur Verfügung, um die Hinterlassenschaften von Hunden und evtl. anfallenden Müll während des Spaziergangs entsorgen zu können. Der Großteil der Nutzer verhält sich sehr vorbildlich, andere hingegen lassen die Haufen einfach auf den Feldern liegen oder werfen die in den Hundekotbeutel verpackten Häufchen aufs Feld. Doch die Beutel sollten nicht auf Äckern entsorgt werden, da dort unsere regionalen Lebensmittel angebaut werden. (16.02.2022)
Tiefgarage Neue Mitte Schmiden: Mittlerweile kennt man sie und bewundert sie auch über Fellbach hinaus, die wirklich schön gelungenen Bauten der „Neuen Mitte Schmiden“. Als wahres Leuchtturmprojekt ausgezeichnet, sind mittlerweile die 29 Wohnungen vermietet, incl. einer Arztpraxis und der gemütlichen „Schmitte“. Die „Neue Mitte Schmiden“ hat aber noch im wahrsten Sinn versteckte Schätze… eine Tiefgarage mit Stellplätzen für Bewohner, für die Arztpraxis UND 19 bis jetzt leider meist freien öffentlichen Stellplätzen. Die Tiefgarage ist gut ausgeleuchtet, die Parkplätze großzügig und einfach zu erreichen über die Ein-und Ausfahrt in der Butterstraße. Die Arztpraxis und das Zentrum sind auch barrierefrei über einen Aufzug erreichbar, ein 2.Ausgang führt zu Fuß nach oben. Leider sind diese Parkplätze noch viel zu wenig bekannt und wir von der FW/FD wünschen uns zeitnah Hinweis- und Parkleitschilder zur Tiefgarage. Wenn dann noch die Beschilderungen zum Parkautomat und zu den Ausgängen ausreichend sichtbar werden, dann kann man wirklich von einem fast gelungenen Bauprojekt sprechen. Warum nur fast? 30 Minuten sind umsonst, danach kostet jede Stunde 1 Euro. Wir von der FW/FD regen an diese Regelung nochmal zu überdenken, zumal die Parkplatznutzer potentielle Käufer in Schmiden sind. Und je länger sie entspannt ohne Zeitdruck einkaufen können, desto mehr Geld bleibt in unserer Stadt! (09.02.2022)
Ende letzten Jahres hat der Gemeinderat die Einführung des Anwohnerparkens im Komponistenviertel und der angrenzenden Pufferzone beschlossen. Dies wird die Parksituation im Viertel entspannen, allerdings nur bei regelmäßigen Kontrollen. Das bedeutet eine zusätzliche Belastung der Kräfte unseres – schon jetzt stark geforderten – Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD).
Vor diesem Problem steht nicht nur Fellbach. Auch andere Städte zerbrechen sich den Kopf, wie sie am besten mit zeit- und personalintensiven Kontrollen zurechtkommen. Abhilfe ist mit ScanCars möglich. Die mit Kameras ausgestatteten Wagen erfassen im Vorbeifahren die Kennzeichen der parkenden Autos und gleichen sie mit den beim Kauf eines Parktickets oder eines Anwohnerparkausweises hinterlegten ab. Parkt ein Auto ohne Ticket oder ist die Parkdauer überschritten, geht automatisch eine Nachricht an die zuständige Bußgeldstelle. Ein ScanCar kann 2.000 Kennzeichen pro Stunde erfassen, zum Vergleich: eine Kontrollperson im Durchschnitt 300 am Tag.
Es gibt bereits Erfahrungen mit ScanCar-Projekten in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Polen. In Deutschland gibt es ein erstes Pilotprojekt in Berlin, Dortmund wird folgen. Wäre das auch was für Fellbach? Unsere Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat letzte Woche einen entsprechenden Prüfantrag gestellt.
Neben der Effizienz und der Entlastung des KOD hätte der Einsatz des ScanCars einen weiteren Vorteil. KOD-Mitarbeitende könnten von Falschparkern nicht mehr beleidigt werden, denn es käme zu keiner persönlichen Begegnung mehr mit dem Parksünder oder der Parksünderin. (02.02.2022)
Wohnen für alle? Wohnen gehört zu den wichtigsten Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. In den letzten Jahren hat die Stadt Fellbach im Rahmen der Wohnbauoffensive große Anstrengungen unternommen, das Angebot an Wohnungen insgesamt und vor allem auch an preisgünstigen Wohnungen zu verbessern. An der einen oder anderen Stelle taucht die Frage auf: Reicht die Nachverdichtung oder soll freies unbebautes Gelände in Anspruch genommen werden?
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Durch die Bebauung von freien Flächen wird der Freiraum kleiner, die Siedlungsfläche größer und offene Natur weniger. Soll die Nachfrage nach Wohnraum oder Gewerbeflächen über eine Innen- oder Nachverdichtung erfolgen, kommen wir bei der Stadtplanung an Grenzen. Soll jeder Quadratmeter Fläche in der Stadt bebaut werden? Sollen die Gebäude höher und mächtiger werden? Es sind sehr schwierige Fragen, die auf den Gemeinderat und die Verwaltung zukommen. Nach meiner festen Überzeugung sind aber auch die Bürgerinnen und Bürger, die Grundstücks- und Hausbesitzer gefordert, verantwortungsbewusst mit den Möglichkeiten umzugehen. Überzogene Vorstellungen, unerfüllbare Wünsche bei den Standards oder mangelnde Rücksicht auf die gesamte Stadt sollten wohlüberlegt werden.
Im Durchschnitt beansprucht eine Person heute 47 qm Wohnfläche, in den 90er Jahren waren es ca. 35 qm. Mit solchen Steigerungsraten kann das Bauen nicht schritthalten. Die Veränderungen im gewerblichen Bereich sind genauso dramatisch. Homeoffice in vielen Bereichen, Elektromobilität oder Chipmangel werden auch in unserer Region zu gravierenden Veränderungen führen. Der Arbeitsplatz der Zukunft wird anders aussehen wie der heutige.
Das Rathauscarree in Fellbach oder die Neue Schmidener Mitte sind gelungene Beispiele der Stadtentwicklung. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in Oeffingen oder an anderen Stellen in der Stadt vor allem die Qualität der Baumaßnahmen im Vordergrund stehen muss. (23.01.2022)
Anwohnerparken im Komponistenviertel? Prinzipiell steht unsere Fraktion dem „Anwohnerparken“ kritisch gegenüber! Die Fakten: Für die Anwohner besteht kein Recht auf einen Parkplatz in der Nähe der Wohnung, lediglich die Tages-Parker über 3 Stunden bekommen ein Strafticket, wenn dies geahndet wird. Es sind öffentliche Parkplätze, die von den Anwohnern dann privilegiert genutzt werden dürfen.
Demgegenüber steht ein Verwaltungsaufwand mit Verkehrsschildern, Kontrolle durch den KOD und Ausstellung von Parkgenehmigungen, das dann auch bei Bewohnern wieder Kosten verursacht. Meine persönliche Erfahrung ist, dass seit vermehrtem Homeoffice, der „Tagsüber-Parkdruck“ im Komponistenviertel nachgelassen hat. Eine Ausnahme war der Herbst 2021, wo infolge der Schließung des P 3 viele Wohnmobildauerparker auf die Mozartstraße ausgewichen sind.
Wir verstehen das Versprechen der Verwaltung an die Anwohner, dass die Parkenden am F3 nicht das Komponistenviertel belasten sollen. Das könnte passieren, wenn das Parken am F3 für Schwimmbadbesucher kostenpflichtig wird. Ich habe das Vertrauen in die Stadtverwaltung, die uns in Vorgesprächen versprach, die Gebühren für die Anwohner niedrig zu halten sowie das Handling mit den Genehmigungen unbürokratisch zu handeln. In diesem Falle kann ich dem „Anwohnerparken“ im Komponistenviertel, als Versuchsballon zustimmen. Wir bitten die Verwaltung dann nach einem Jahr der Einführung um eine Rückmeldung. (19.01.2022)
Haben wir genügend Pflegeangebote in der Stadt? Unsere Gesellschaft, und damit wir alle, wird zunehmend älter. Das ist erfreulich. Damit verbunden ist allerdings ein zunehmender Bedarf an Pflege für betagtere Menschen. Die SPD-Fraktion unterstützt deshalb ausdrücklich den geplanten Pflegebaustein im alten Freibad-Areal. Dabei sollen Räume für einen ambulanten Pflegedienst, Tagespflegeplätze, ca. 50 stationäre Pflegeplätze und weitere Wohnungen für betreutes Wohnen entstehen. Noch offen ist die seit Jahren angedachte Pflege-WG in Oeffingen. Beides sind einzelne Maßnahmen. Diese sind gut und richtig.
Wir wollen uns aber einen Überblick über die gesamte Pflegesituation in Fellbach verschaffen. Ein genauer Blick auf die Pflege ist notwendig, da die Umsetzung von möglichen Baumaßnahmen einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf benötigt. Wir wollen damit vermeiden, dass eventuell ein Mangel an Pflegeangeboten entsteht und Menschen mit Pflegebedarf nicht in Fellbach betreut werden könnten.
Wir haben deshalb im Rahmen der Haushaltsberatungen einen aktuellen Bericht mit aktuellen Zahlen zum Pflegebedarf für Fellbach beantragt. Dieser Bericht wurde von der Verwaltung zugesagt und soll dem Sozialausschuss vorgelegt werden. Damit kann der Gemeinderat dann besser einschätzen, ob die genannten Projekte für die Pflege ausreichen, oder ob wir, wie unsere Fraktion vermutet, mehr tun müssen, oder ob auch andere Projekte notwendig sind. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse. (12.01.2022)
Digitalisierung. Nicht erst seit der Coronapandemie schreitet die Digitalisierung in nicht geahnter Geschwindigkeit voran. Dass diese Entwicklung unumkehrbar ist, das ist uns allen klar. Auch die Notwendigkeit der Digitalisierung ist unumstritten. Unsere Jugend wächst mit dieser Technologie auf. Und es ist wichtig, den richtigen Umgang damit zu lernen.
Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass nicht alle Menschen willens oder auch in der Lage sind, ihren Alltag mit Smartphone oder Computer zu gestalten. Dennoch ist es Tatsache, dass der Zugang zu vielen Informationen nur noch digital möglich ist. Für viele ist das normal. Aber nicht für alle. Vor allem die ältere Generation könnte leicht den Eindruck gewinnen, sie werde abgehängt. Eine Generation, für die noch nicht mal ein eigenes Telefon selbstverständlich war.
Um diesem Eindruck des Abgehängtwerdens entgegenzuwirken, habe ich mich in der letzten Gemeinderatssitzung auch im Namen meiner Fraktion dagegen ausgesprochen, öffentliche Bekanntmachungen im Stadtanzeiger künftig nicht mehr abzudrucken. Sondern nur noch auf den Link hinzuweisen, wo diese Information auf der Internetseite der Stadt zu finden ist. Die Diskussion führte dazu, dass öffentliche Bekanntmachungen weiterhin im Stadtanzeiger abgedruckt werden. Zumindest für ein halbes Jahr. Dann wird das Thema nochmals auf die Tagesordnung gesetzt. Der Ausgang der Diskussion ist nach jetzigem Stand offen.
Es wird eine Zeit nach Corona geben, in der persönliche Begegnungen wieder möglich sind. Das ist wichtig und darauf gilt es unser Augenmerk zu richten. (05.01.2022)
Archiv 2021
Braucht Fellbach einen Radschnellweg? Mittlerweile wurde schon lange genug nach Lösungen gesucht, wie der sogenannte Radschnellweg von West nach Ost durch unsere Stadt führen könnte. Weil Fellbach sich vor allem von Norden nach Süden orientiert, wird man auf jeder möglichen Trasse zu viele Stoppstellen haben, an denen andere Verkehrsteilnehmer queren müssen – oder der Umweg wäre so groß, dass man doch den kürzesten Weg quer durch die Stadt nimmt.
Diese Situation ist unveränderlich – egal, wieviel Geld und Zeit noch in weitere Prüfungen investiert wird! Deshalb haben wir gegen eine weitere Trassenuntersuchung gestimmt. Wir finden es wichtiger, die Radnetzkonzeption zügig abzuschließen und dann Verbesserungen im Fellbacher Radnetz rasch umzusetzen. Von einer Überquerungsmöglichkeit der S-Bahn-Gleise würden z.B. viele Menschen profitieren. Das wäre sicher wichtiger als dieser Radschnellweg.
Was wir sonst noch zu sagen haben, kann man auf unserer homepage nachlesen: www.schiller-lebherz.de. (08.12.2021)
Ich bin der einzige Linke von 32 Fellbacher Stadträt*innen. Als Einzelstadtrat darf ich nicht in die Ausschüsse mit Stimm- und Rederecht. Dies geht erst, wenn eine Liste mindestens 3 Stadträt*innen vorzuweisen hat. Es fehlen uns also noch 5 % Prozent Stimmen bei der kommenden Gemeinderatswahl, damit wir in Fraktionsstärke einziehen und wir auch ein Sitzungszimmer im Rathaus bekommen. Auf unsere Liste sollen nicht nur Genoss*innen, linke Bürger*innen ohne Parteibuch sind ebenfalls willkommen. Ein Anruf bei mir, Tel.(0711)9065029, genügt, und wir kommen ins Gespräch. Um Missverständnisse zu vermeiden: ein Gemeinderat ist kein Parlament und erlässt keine Gesetze. Nein, hier geht es nicht um Parteien, sondern allein um das Wohl der Stadt mit ihren Bürger*innen. Deshalb stimmen wir oft alle gemeinsam für Vorlagen der Stadtverwaltung. (08.12.2021)
Wer sich für emissionsfreien Verkehr, Klimaschutz und moderne Urbanität begeistert, darf heute jubeln. Die neue Radbox am Bahnhof geht in den Regelbetrieb. Gut Ding will manchmal halt Weile haben.
Was benötigen wir noch in Fellbach? Klar, ein rundum ertüchtigtes Radwege-Netz. Außerdem weitere geeignete Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (inklusive E-Bikes, Lastenräder) im öffentlichen Raum sowie vor so manchem Einzelhandelsgeschäft mit Vollsortiment. Wenn der Wille da ist, lässt sich der eine oder andere PKW-Parkplatz ganz leicht zur Abstellfläche für Fahrräder und Lastenbikes umwidmen. Zudem sollten wir die Hölderlinstraße schnellstmöglich zu einer weiteren Fahrradstraße umbauen.
Nun bitte stark sein, liebe Autofreund*innen: Die Stadt Fellbach möge sich einer Initiative zahlreicher deutscher Städte wie Ulm anschließen, die ihre innerörtliche Regelgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer absenken wollen. Es wäre beispielsweise schon jetzt wünschenswert, in der Cannstatter Straße Tempo 30 nicht nur bis auf Höhe der Gerhart-Hauptmann-Straße zu haben, sondern bis zum Stuttgarter Platz. Wie wäre es zudem, wenn die Cannstatter Straße vor der Eisdiele Vana noch für einige Meter auf eine Spur verengt bliebe? Raser und Poser, die es in diesem Bereich leider zur Genüge gibt, würden dadurch ausgebremst, die Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit für Familien und Kinder spürbar erhöht. Auch in der Esslinger Straße auf Höhe der Silcherschule und des P3 ist Tempo 50 aufgrund der zahlreichen Kinder-, Jugend- und Freizeiteinrichtungen sowie Sportanlagen nicht zeitgemäß. Packen wir es an! (01.12.2021)
Haushalt 2021: Die Einbringung und die Befassung mit dem Haushalt 2022 kann aufgrund der tagesaktuellen Themen rund um die COVID Pandemie aus dem Blickfeld gekommen sein. Erlauben sie mir trotzdem hier jetzt einige Worte und Einschätzungen unserer FW/FD Fraktion anzumerken: Angesichts aller Umstände und den Herausforderungen vor denen wir stehen, können wir von einem zufriedenstellenden Haushalt sprechen. Der Ergebnishaushalt weist ein deutlich negatives ordentliches Ergebnis aus, was nichts anderes bedeutet, dass die laufenden Ausgaben nicht durch die laufenden Einnahmen gedeckt werden können. Ein Problem mit dem sich aber etliche Kommunen und auch der Kreis beschäftigen müssen. Allgemein Tarifsteigerungen, eine gestiegene Inflation und auch der weitere Ausbau der Kinderbetreuung tragen hierzu maßgeblich bei. Ohne Verbesserungen bei der Steuerkraftsumme kann das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts in den Folgejahren kaum erreicht werden. Im Vermögenshaushalt stehen in den nächsten Jahren große Investitionen in die allgemeine Infrastruktur bevor. Besonders zu erwähnen sind die notwendigen Investitionen in unsere Sporthallen, in die Schulgebäude, in den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, wie auch in die öffentliche Sicherheit (Feuerwehrhäuser). Die Entwicklung der Baukosten macht dies alles zu einer bisher so noch nie dagewesenen Herausforderung. Alle Investitionen führen nach Fertigstellung aufgrund des zu erwirtschaftenden Werteverzehr (Abschreibungen) zu einer zusätzlichen Belastung im Ergebnishaushalt. Daher gilt für unsere FW/FD Fraktion eine weiterhin pragmatische Herangehensweise an diese Investitionen. Begleitet auch von einer zügigen Umsetzung, um den Kostenrahmen einhalten zu können.
Abschließend um auch wieder ins „Hier und Jetzt“ zurückzukommen möchte ich ihnen sagen: Bitte achten Sie auf sich aber auch auf Ihre Mitmenschen und bleiben Sie vor allem gesund! (17.11.2021)
Fellbacher Schüler und örtliche Unternehmen zusammenbringen: Corona erschwerte in den vergangenen rund eineinhalb Jahren viele Lebensbereiche – darunter die lokale Wirtschaft und die Bildung. Virtueller Unterricht war die Regel, persönlicher Austausch kam häufig zu kurz und Zusatzangebote wurden auf das Allernötigste begrenzt.
Gelitten hat viel - auch die Berufsorientierung. Praktika fielen ersatzlos aus, was den Kontakt zwischen Schülern und Unternehmen reduzierte. Nicht verwunderlich, dass im Jahr 2020 deutschlandweit sowohl die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen als auch deren Angebot sanken. Durch die Krisenzeit wurde in spezifischen Bereichen des Einzelhandels oder der Gastronomie zusätzlich zum ohnehin bestehenden Fachkräftemangel weitere Personallücken gerissen. Umso wichtiger nun aktiv zu werden.
Berufsorientierung benötigt einen Treffpunkt, in Form eines Raums, in dem Schüler auf Augenhöhe mit den Betrieben in Kontakt kommen können. Einen Raum, der weg vom klassischen Frontalunterricht, ständig für bilaterale Gespräche oder Bewerbertrainings zur Verfügung steht. Mithilfe eines finanziell geförderten Projekts könnten sich einerseits Fellbacher Einzelhändler, Handwerker und sonstige lokale Unternehmen vorstellen, Nachwuchskräfte werben und dadurch langfristig die Unternehmensnachfolge sichern, andererseits erhielten Schüler einen Einblick in die Berufswelt, könnten Kontakte mit lokalen Arbeitgebern knüpfen und das Sprungbrett in die Arbeitswelt nutzen. Wäre das nicht ein Lichtblick im bislang recht tristen Corona-Alltag? (27.10.2021)
Es regt sich was im Waldschlössle: Neu im Gemeinderat und gleich ein Heimspiel für mich: ein Ortstermin zum Fortschritt der Renovierungsmaßnahmen im Waldschlössle. Beim Anblick von freigelegten Decken, großen Bohrlöchern, Baudreck und Staub kommt große Freude in mir auf. Es regt sich was auf dem Kappelberg. Nach Jahren des Stillstands gibt es die begründete Hoffnung, dass das evangelische Ferienwaldheim im Jahr 2022 wieder dort stattfinden kann. Für den Projektleiter Andreas Dietmann und sein Team ist das jedoch auch eine Herausforderung. Schließlich hört man allerorten, dass Material und Handwerker in der Baubranche derzeit Mangelware sind. Positiv ist, dass man an den Gebäuden in mehreren Stufen vorgeht. Zuerst den Saalbau für Veranstaltungen und Waldheim, dann den Waldkindergarten, der im Obergeschoss der Gaststätte einziehen wird, und zum Schluss die Gaststätte. Erfreulich ist zudem, möglichst wenig an den Gebäuden zu verändern, um so den Charme des Waldschlössle zu erhalten. Ohnehin fällt auf, dass vieles was nun angegangen wird, auch in den Alternativkonzepten der Ehrenamtlichen als Weg aufgezeigt wurde.
Das Interessenbekundungsverfahren für Vereine u.Ä., die künftig den Außenbereich mit Leben füllen wollen läuft aktuell noch schleppend. Schon wäre, wenn hier zeitnah auch Fortschritte vermeldet werden könnten. (20.10.2021)
Gemeinderäte haben das Wort
Feldwege dienen längst nicht mehr nur der Landwirtschaft allein, sondern auch erholungssuchenden und sportbegeisterten Mitbürger*innen als Spazier- und Radwege. Doch wo Menschen mit den unterschiedlichsten Motiven aufeinandertreffen, kann es auch schnell mal zu Konflikten kommen.
Viele haben es sicher schon mal erlebt – man ist zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs und es kommt einem ein Landwirt mit schwerem Gerät entgegen. Aktuell das ein oder andere Mal mit Gärrestfass. Der Schritt zur Seite ist für Spaziergänger meist schneller getan, als der Fahrer seine Maschine auf die Seite rangiert hat. Denn nicht nur während der Gärrestausbringung oder der Ernte, wenn der Wagen voll beladen ist, ist ein Ausweichen mit dem Traktor nur schwer möglich. Dass die landwirtschaftlichen Wege gerne auch von Erholungssuchenden genutzt werden, ist absolut kein Problem, allerdings sollte allen bewusst sein, dass die Landwirte diese Wege für die tägliche Arbeit brauchen, um zu ihren Feldern zu gelangen. Wenn Hundehalter, Spaziergänger oder Radfahrer das vergessen und vielleicht mit Kopfhörern in den Ohren in der Mitte des Weges unterwegs sind, kann dies zu Verzögerung bei der landwirtschaftlichen Arbeit führen und vor allem gefährliche Situationen heraufbeschwören.
Gegenseitiges Verständnis und Voraussicht erlaubt es jedem, sich entspannt auf den Fellbacher Feldern zu bewegen, dazu gehört auch, dass die Parkmöglichkeiten außerhalb der Feldwege dafür genutzt werden und keine Feldwege mit parkenden Autos blockiert werden. Des Weiteren stellt die Stadt Fellbach ausreichend Hundekottüten und Mülleimer auf den Feldern zur Verfügung, um die Hinterlassenschaften von Hunden und evtl. anfallenden Müll während des Spaziergangs entsorgen zu können. Der Großteil der Nutzer verhält sich sehr vorbildlich, andere hingegen lassen die Haufen einfach auf den Feldern liegen oder werfen die in den Hundekotbeutel verpackten Häufchen aufs Feld. Doch die Beutel sollten nicht auf Äckern entsorgt werden, da dort unsere regionalen Lebensmittel angebaut werden. (16.02.2022)
Radschnellweg in Fellbach - Auf die Details kommt es an: Die SPD-Fraktion steht einem Rad-Schnellweg von Schorndorf nach Stuttgart, der auch durch Fellbach führt, aufgeschlossen gegenüber. Fellbach ist dabei ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Remstal und Stuttgart. Im Gegensatz zu den Remstal-Kommunen, bei denen die angedachte Radtrasse meist an der Rems entlang und damit außerhalb des jeweiligen bebauten Stadtgebiets entlangführt, gibt es solche naheliegenden Lösungen für Fellbach nicht. Die Schwierigkeit liegt darin, dass das Fellbacher Siedlungsgebiet von Oeffingen bis zum Kappelberg quer zu jeder denkbaren Radwegvariante liegt. Die bislang von der Verwaltung vorgestellten Überlegungen zeigen diese Problematik klar. Eine Streckenführung parallel zur Schorndorfer/Stuttgarter Straße wäre möglicherweise mit dem Entfall zahlreicher Bäume sowie von Parkplätzen verbunden. Diese würde dem Ziel aus den 1990er-Jahren, die Trennung von Fellbach-Süd und Nord, die durch den Bau des Stadttunnels beseitigt werden konnte, jetzt wieder entgegenwirken.
Es ist deshalb gut und richtig, dass die Verwaltung derzeit weitere Varianten für die Trassenführung untersucht und in Kürze dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit vorlegt. Eine Lösung für Fellbach sieht auf Grund der bestehenden durchgehenden Bebauung sicher anders aus als in anderen Kommunen. Es braucht mit Sicherheit planerische Kompromisse, die von der „reinen Lehre“ der Radwegplanung mit breiten kreuzungsfreien Strecken abweichen wird. Es wird bei der Umsetzung also auf die Details ankommen. (13.10.2021)
Spielplatz Albrecht-Dürer-Weg: Erst im Juli wurde der mit Spannung erwartete, neu gestaltete Spielplatz am Albrecht-Dürer-Weg für Jung und Alt freigegeben. Eine Freizeitanlage, die alle Generationen bei Spiel und Bewegung vereinen soll.
Alle Generationen? Nicht ganz. Denn trotz der Tatsache, dass an derselben Stelle bereits seit Jahrzehnten ein Spielplatz vorhanden ist, konnte man in den letzten Wochen im Rathaus ein ähnlich lautes Gebrüll einiger Anwohner vernehmen, wie es sonst nur bei tobenden Kindern zu hören ist. Lebhaftes Spielen, Kreischen und Brüllen gehört bei Kindern einfach dazu. Ein barsches oder gar böses „Ruhe jetzt!“ der Nachbarn führt daher eher zu Unmut. Eltern lassen sich diese Erziehung von außen meist nicht gerne bieten.
Grade in diesen Zeiten, die von Einschränkungen bestimmt sind, muss es schöne Orte im Wohnumfeld geben, wo ein weitgehend ungehemmtes Spielen möglich ist und es Möglichkeiten gibt, sich auszupowern und Spannungen abzubauen.
Im Spiel lassen sich aber noch weitere für das Leben wichtige Dinge lernen wie Toleranz und Rücksichtnahme, die ein soziales Miteinander deutlich erleichtern. Hier sind die Kommunikationsfähigkeiten der Erwachsenen gefragt. Denn selbst wenn es rechtlich erlaubt ist, kann es durchaus an den Nerven der Nachbarn zerren, wenn der „Kreisch-Wettbewerb“ eskaliert. Sachliche Beschwerden an Eltern sollten unbedingt möglich sein, ohne gleich auf Konfrontationskurs zu gehen. Persönlich wünsche ich mir ein Miteinander am Albrecht-Dürer-Weg, wo Erwachsene an den Fitness-Geräten schwitzen und Kinder über die vom Sport roten Köpfe lachen – nicht die von der Wut. (06.10.2021)
Radschnellweg von Schorndorf nach Stuttgart durch Fellbach: Ja – aber nicht um jeden Preis! Unsere FW/FD-Fraktion begrüßt grundsätzlich die Idee eines Radschnellwegs zwischen Schorndorf und Stuttgart, legt aber Wert auf eine Trassenführung, die mit unseren Zielen für Fellbach vereinbar ist.
So kann es unseres Erachtens nicht sein, dass durch eine Trassenführung mitten durch unsere Stadt entlang der alten B 14 (wie derzeit von den Planern vorgesehen), über100 Parkplätze wegfallen, weil damit die Position unseres eh schon mit dem Rücken zur Wand stehenden Einzelhandels weiter dramatisch geschwächt würde und Meschen, die aus persönlichen Gründen aufs Auto angewiesen sind, noch mehr ins Hintertreffen geraten. Auch muss eine Radschnellwegtrasse gefunden werden, bei der auch die Sicherheit der Fußgänger gewährleistet ist und die Belange der Autofahrer berücksichtigt sind. Außerdem darf der Verkehrsfluss auch in Nord-Süd-Richtung von Oeffingen bis zum Kappelberg nicht weiter erschwert werden.
Da wir den derzeit vorgeschlagenen Trassenvarianten nicht zustimmen können, fordert unsere FW/FD-Fraktion von den Radschnellweg-Planern bzw. der Stadtverwaltung eine ergebnisoffene Prüfung alternativer Trassenverläufe wie z.B. entlang der Bahngleise oder auf der Achse Siemens-Staufer-Straße, wobei auch über den Ausbau bereits bestehender Radwegeverbindungen nachgedacht werden muss. (29.09.2021)
i-Punkt im ehemaligen Café Entrée: Ausgelöst durch die im Dezember 2020 an- gekündigte Betriebsaufgabe des „Café Entreé“ im nördlichen Teil des Rathauses ent- stand die Idee den i-Punkt in diese nun frei gewordenen wesentlich großzügigeren Räume zu verlegen. In den Augen unserer FW/FD Fraktion eine sehr charmante und auch zeitgemäße Lösung! Wir sehen dies als eine einmalige Chance sich Fellbacher Besuchern mit allen touristischen Vorzügen einladender als bisher zu präsentieren. Mit sämtlichen Verkehrsmöglichkeiten bietet es sich als idealer Treffpunkt für Ausflüge, als Einstieg für Stadtführungen und vielem mehr nahezu perfekt an. Der alte Eingang des i-Punktes wurde mehrfach als be- schwerlich bezeichnet. Mit dem neu geplanten barrierefreien Eingang Richtung Norden öffnen sich nun auch für die nicht mehr ganz mobilen Besucher neue Möglichkeiten, sich unabhängig zu informieren, Tickets oder auch lokale Produkte als Geschenk oder Souvenir zu erwerben. Auch ein großer Vorteil zum ehemaligen Standort wird die neu gewonnene große Außenfläche mit Blick auf unsere wunderschöne Lutherkirche sein, die wieder mehr in Ihrer Bedeutung wahrgenommen wird. Sollte die Verlegung der Endhaltestelle Richtung Westen durch- geführt werden, kann die Mitte von Fellbach dadurch nur noch mehr an Attraktivität gewinnen. (23.06.2021)
Wachsen oder Weichen! Diesen Eindruck erweckt die Prognos AG in ihrem Bericht über die Gewerbeflächenstrategie 2035 der Stadt Fellbach. Schließlich müssen im Worst-Case-Szenario 46 ha neue Gewerbeflächen entstehen, um angeblich in Zukunft weiter wettbewerbsfähig zu sein. Und das in lediglich 14 Jahren. Von zusätzlichem Bedarf an Wohnraum, Straßen, Schulen, Kindergärten und vieles mehr ist da noch keine Rede, es geht darin nur um Gewerbeflächen. Doch kann man immer nur wachsen? Ist Wachstum die einzige Lösung? Nein, das ist sie ganz sicher nicht, aber sicher die einfachste.
Boden ist definitiv nicht zu vermehren. Allein dadurch hat das Wachstum irgendwann ein Ende. Doch wäre es nicht wichtig, jetzt schon die Weichen zu stellen um wichtige Freiflächen zu schützen? Schließlich geht es auch darum, den nächsten Generationen ein lebenswertes Fellbach und ein gesundes Klima zu hinterlassen. Es sollte uns ein Anliegen sein, eine Balance zwischen der Wirtschaft, der Lebensmittelproduktion, des Klimas aber auch des Wohnens und der Naherholung zu halten. Um ein Beispiel zu benennen, das zeigt wie wichtig unser Verhalten jetzt, und nicht in einigen Jahren ist: Bei uns in Fellbach sind bereits 35% der Gemarkungsfläche überbaut. Laut Bodenexperten haben 85% der Freiflächen die Fähigkeit, beispielsweise durch Versickerung von Niederschlag und der Biomasseproduktion, 15% versiegelte Fläche zu kompensieren. Die vorherrschende Klimakrise und die Tatsache, dass unser Boden nicht mehr wird, zeigt auf, dass wir mehr Versiegelungen in Zukunft nicht mehr ausgleichen können.
Um eine Balance herzustellen und zu erhalten braucht es innovative, intelligente und nachhaltige Lösungen. Fellbach beteiligt sich an der IBA 2027 mit verschiedenen Projekten. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ob dieses Projekt rechtzeitig an den Start geht ist die große Frage. So soll schon am 22.06.2021 in der Sitzung des Gemeinderats entschieden werden ob die ersten ca. 37 ha beste Ackerböden für eine mögliche Bebauung freigegeben werden sollen. (16.06.2021)
35 Hektar neue Gewerbegebiete bis 2035 – und wie viel danach? Bald muss der Gemeinderat über die neuen Gewerbeflächen entscheiden. Der Druck, dem Verwaltungsvorschlag zuzustimmen wächst – weil die Stadt Gewerbesteuereinnahmen braucht. Die breite Branchenaufstellung der Fellbacher Wirtschaft garantiert der Stadtkasse seit Jahren sprudelnde Einnahmen. Dies soll auch so bleiben. Daher argumentiert die Verwaltung, unterstützt vom Prognosbericht, für die Ausweisung neuer Gewerbegebiete – sonst geraten wir im Vergleich zu den Nachbarkommunen ins Hintertreffen.
Mithalten mit ihnen können wir aber sowieso nicht – wir können lediglich eine Zeit lang miteifern und unser Kapital – die Freiflächen – bereitwillig zubetonieren. Früher oder später gibt es aber keine Außenflächen mehr zu entwickeln. Und was dann?
Bei unseren Außenflächen handelt es sich um Ackerböden allerhöchster Qualität, die sich ideal für die Landwirtschaft eignen und von ihr genutzt werden. Wollen wir dies freiwillig aufs Spiel setzen? Es geht aber nicht „nur“ um Ladwirtschaft. Es geht auch um die Garantie für den Erhalt der Luftschneisen, der Kaltluftentstehungsflächen und – in Zusammenarbeit mit den Landwirt:innen – der Rückzugsgebiete für Feldlerche, Rebhuhn und Co. Und nicht zuletzt geht es auch noch um das „Rückzugsgebiet“ für erholsame Spaziergänge – mit oder ohne Hund. Solange wir innerstädtisch nicht voll oder kaum genutzte Gewerbeflächen haben, dürfen wir unsere wertvollen Ackerböden und Außenflächen nicht opfern. Und wenn wir es doch tun – dann haben wir ein Argument weniger gegen den Nordostring. (09.06.2021)
Für eine Stadtentwicklung mit Augenmaß: Derzeit bewegen die Themen „Neue Mitte Fellbach“ und eine ggf. damit verbundene Verlegung der U-Bahn-Endhaltestelle und „Ausweisung neuer Gewerbeflächen“ viele kommunalpolitisch interessierte Fellbacher. Leider besetzen einige Bürger, aber auch Stadträte dabei Extrempositionen wie z.B. „Endhaltestelle Lutherkirche um jeden Preis“ oder „Kein Quadratmeter Freifläche für die eh geldgierige Wirtschaft“. .Eine solche „Schwarz-Weiß-Malere“ wird nach Ansicht unserer FW/FD-Fraktion den anstehenden Herausforderungen für unsere Stadt nicht gerecht. Deshalb plädiere ich einmal mehr dafür, alle sachlichen Argumente ohne ideologische Scheuklappen sorgfältig abzuwägen. Beim Thema Neue Mitte müssen z.B. Nach-teile für den ÖPNV mit der sich letztmalig bietenden Chance zur Schaffung einer attraktiven Stadtmitte von der Cannstatter- über die Seestraße, den Marktplatz bis hin zum Rathaus Carrée abgewogen werden. In Sachen „Neue Gewerbeflächen“ ist der auch für unsere Fraktion elementar wichtige Schutz unserer wertvollen Freiflächen und Böden der Tatsache gegenüberzustellen, dass schon bisher namhafte Firmen wegen fehlender Entwicklungsmöglichkeiten Fellbach verlassen haben und wir bei Gewerbeansiedlungen nach Ansicht z.B. der Region Stuttgart gegenüber unseren Nachbarn immer mehr ins Hintertreffen geraten, was z.B. auch gravierende Auswirkungen auf unsere Steuereinnahmen haben wird. Verantwortlich zu entscheiden heißt um gute Kompromisse zu ringen. So sollte z.B. darüber nachgedacht werden, bei einer Verlegung der U-Bahn-Endhaltestelle auch den 60er-Bus in Richtung Schmiden an der Lutherkirche halten zu lassen (was die Umsteigezeiten erheblich verkürzt) oder bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen eine Obergrenze z.B. bei max. 15 – 20 ha festzulegen. (02.06.2021)
Der neue Natur-, Umwelt- und Klimaschutzausschuss sucht noch bis zum 20. Juni weitere Vertreterinnen zum Thema in Fellbach. Das ist auf alle Fälle etwas für die Fridays for future (Freitage für die Zukunft), die uns das ganze Jahr vor dem Virus mit viel Kreativität und Entschlossenheit auf die Klimakatastrophe aufmerksam machten und zu raschem Handeln aufforderten. Nun besteht die Gelegenheit, dies in unseren Gemeinderat einzuspeisen. Das 10.000 Jahre alte Wissen der Ureinwohnerinnen könnte uns aus dem Schlamassel heraus führen, wenn es darum geht, den Planeten zu erhalten und nicht zu zerstören. Weitere Kandidaten für den Ausschuss wären der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, der Verkehrsclub Deutschland, die Naturfreunde und der Verein für eine gerechte Welt. (02.06.2021)
Endhaltestelle „Lutherkirche“: Eine angedachte Verlegung um 150 Meter ist weit, auch wenn manche Betrachter, die die Stadtbahn selbst nie benützen, das anders einschätzen. Auf einem Plan sieht die betrachtete Strecke klein aus. Aber es sind in Wirklichkeit 250 Schritte mehr und es dauert 2 Minuten länger beim Umsteigen.Die Folgen für die Benutzer sind keine „Luxusprobleme“! Denn diejenigen, die darauf angewiesen sind, mit Bussen und Stadtbahnen unterwegs zu sein und die, die ganz bewusst den ÖPNV nutzen, werden all diese Folgen spüren. Ebenso die Mitbürger, die mit und trotz Mobilitäts-Einschränkungen unterwegs sind und die Eltern mit Kinderwagen. Alle sind im Moment froh, dass unsere Stadtmitte so gut angebunden ist an die Landeshauptstadt und die Benutzung von Bahn und Bus gut zu bewältigen ist. Manche schätzen es, dass sie mit der Bahn einige Stationen fahren können um einzukaufen oder zum Stadtteil Lindle zu kommen. Für die östlich der Lutherkirche wohnende Bevölkerung, die zu Fuß die Stadtbahn erreichen wollen, würde sich einen zusätzliche Wegstrecke ergeben. Der von der SSB prognostizierte Schwund von fünf Prozent der Fahrgäste bei einer Verlagerung der Endhaltestelle wird dann vor allem aus diesen Teilen unserer Bürgerschaft kommen!Eine Stadtbahn ist keine Barriere, die eine zukunftsfähige städtebaulichen Planung verhindert. Auch in der Vergangenheit wurde die Bahn bei städtischen Planungen dort nicht aus dem Blickfeld verbannt! Gut, sie steht oft da und rauscht nicht vorüber wie der Autoverkehr rings um den Berliner Platz. Eine wartende Stadtbahn signalisiert: „Bitte steigt ein, mit mir könnte ihr in den nächsten Minuten losfahre um bequem und klimafreundlich zu eurem Ziel zu kommen!“ (26.05.2021)
Gemeinsam auf Land und Flur: Liebe Bürgerinnen und Bürger, Feld- und Wiesenwege haben viele Funktionen. Für uns als Landwirte und Wengerter sind sie wichtige Wirtschaftswege. Sie führen uns zu unseren Arbeitsplätzen, den Weinbergen, Obstanlagen, Äckern und Wiesen. Bei Begegnungen auf diesen Wegen, die wir Landwirte oft gemeinsam mit Ihnen als Erholungssuchende und Freizeitsportler nutzen, kommt es leider immer wieder zu Missverständnissen und Unmut. Deshalb möchte ich, als Ihr Landwirt vor Ort, um mehr Verständnis und ein respektvolles Miteinander auf Feld und Flur werben. Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Flur zur Naherholung deutlich stärker frequentiert. Deshalb kommt es oft zu Begegnungen mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ich bitte Sie, Rücksicht zu nehmen, da bauartbedingt die Rundumsicht nicht immer gewährleistet werden kann. Auch ist die Sicht beim Ein- und Ausfahren in Weinbergzeilen durch Anbaugeräte und die Vegetation sehr eingeschränkt. Freizeitsportler, welche sich mit hoher Geschwindigkeit im Weinberg bewegen, sind oft eine große Gefahr. Darüber hinaus ist in diesen Wochen neben der auf Hochtouren laufenden Vegetation auch Brut- und Setzzeit bei den heimischen Wildtieren. Deshalb möchte ich Sie bitten, ausschließlich die Feld- und Wiesenwege zu nutzen und das Leinengebot in Fellbach zu beachten. Ich hoffe auf eine unfallfreie Saison für alle Nutzer von Feld und Flur. (19.05.20219
Wussten Sie schon? Stuttgart und Fellbach wollen angeblich die ideologische Umerziehung von PKW- zu Fahrradfahrer/innen vorantreiben. Das bekam ich als Gemeinderat vor kurzem zu hören. Verschwörungsmythen gibt es halt nicht nur bei Corona! Denn umgekehrt wird ein Schuh draus. Das Bundesverfassungsgericht stellte erst jüngst fest, dass sich die Politik noch mächtiger ins Zeug legen muss, um den Klimawandel einzudämmen. Hat das systematische Widerspiegeln eines bestimmten, gesellschaftlichen Standpunkts nun gar schon unser höchstes, nationales Gericht erreicht? Handeln Politiker/innen, die viel für den Klimaschutz tun, somit womöglich höchst verantwortungsbewusst? Für die meisten Fellbacher/innen dürfte diese Frage eher rhetorischer Natur sein. Sie wünschen sich ein urbanes und klimafreundliches Lebenszentrum, das eben nicht zuvorderst dem motorisierten Verkehr gehören soll. Zudem wollen sich mehr Bürger/innen denn je gesund fortbewegen. Der Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes ist zuletzt geradezu explodiert. Der weitere Ausbau regionaler Fahrrad-Schnellwege sowie der Radinfrastruktur in den Städten ist somit nur eine logische Folge moderner, gesellschaftlicher Bedürfnisse und eben keine Ideologie. Mit gesundem Blick auf die Wirtschaft könnten beispielsweise ältere Personen von kostenfreien elektrifizierten Lastentaxis im Dienst des Fellbacher Einzelhandels profitieren. Ideologisch? Oder: „Idee? Oh, logisch!“? Fakt ist: Die Potenziale zeitgemäßer Verkehrs- und Städtebaukonzepte sind längst allgemein erkannt. Und nur vorsorglich: Nein, das Autofahren wird sicher niemandem verboten! (12.05.2021)
„Agriculture“ mit Leben füllen: „Agriculture meets Manufacturing“ ist der Titel des Fellbacher IBA-Beitrags. Der Gemeinderat hat letzte Woche der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zugestimmt. Sehr begrüßenswert ist der Projektzweig „Nachverdichtung im Gewerbe“. Er nimmt unsere wiederholt geäußerte Forderung auf, neue Gewerbeflächenpotentiale in bereits entwickelten Gebieten zu schaffen und nicht auf wertvollen Ackerflächen. Praktikable Möglichkeiten liegen auf der Hand: Jeder kann sich z.B. vorstellen, wieviel Fläche man spart (und dann alternativ nutzen kann), wenn der Parkplatz eines Supermarktes unter und nicht neben demselben angeordnet wird und über dem Einzelhandel noch andere Gewerbeeinheiten oder sogar Wohnungen Platz finden.
Beim Projektzweig „Zukunft lokale Landwirtschaft“ ist es schon schwieriger mit den konstruktiven Ideen. Die Rahmenbedingungen sind nicht ideal: Boden ist nicht vermehrbar, freie Flächen sind im hochverdichteten Ballungsraum hart umkämpft. Hier wird es nicht reichen, alternative Einkommensmöglichkeiten zu schaffen, z.B. durch die Genehmigung von Ferienwohnungen auf landwirtschaftlichen Anwesen oder Unterstützung regionaler Vermarktungsinitiativen für landwirtschaftliche Produkte. Beide Ansätze können natürlich hilfreich sein! Aber damit das Fellbacher IBA-Projekt seinem Namen gerecht wird, braucht es deutlich mehr Hirnschmalz und mehr Kreativität. Vieles, was man ab und an in Reportagen aus aller Welt präsentiert bekommt, scheint zu „fantastisch“: Im Moment kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es in Fellbach einmal Nutzpflanzenanbau auf Dachflächen gibt oder sogenannte vertikale Gärten. Aber vielleicht müssen solche Gedankenbarrieren fallen, damit die Landwirtschaft gute Zukunftschancen hat in unserer Stadt. Es wäre allen Akteuren in diesem Bereich von Herzen zu wünschen! (05.05.2021)
Tolles Engagement: Ich möchte heute und hier die Gelegenheit nutzen, um im Namen unserer FW/FD-Fraktion allen Beteiligten in unserer Stadt zu danken, die zumindest das was in Sachen Testen und Impfen und zur Unterstützung des Einzelhandels vor Ort zu regeln möglich ist wirklich vorbildlich angegangen sind. Ich darf da ganz besonders und doch nur „in Vertretung“ unsere Oberbürgermeisterin Gabriele Zull nennen. Ganz besonders, da sie sich nun zum wiederholten Male als hervorragende Krisenmanagerin erwiesen hat, und Krisenmanagement meines Erachtens die „Königsdisziplin“ für Führungskräfte darstellt.
„In Vertretung“, da auch sie ohne die herausragende Beteiligung und Unterstützung durch so Viele nichts bewirken könnte. Ich verzichte bewusst auf namentliche Nennung, erwähne aber die Fellbacher Ärzteschaft, die Apotheker, Schulleiter, das DRK, Vereinsvertreter, die beteiligten städtischen Mitarbeiter*innen auch der Schwabenlandhalle sowie die breite, bunte Schar aus der Bürgerschaft die diese unterstützen. Besonderen Dank und Anerkennung verdienen sicher auch Ordnungsamt und Polizei, denen in diesen Zeiten noch mehr als sonst der Rücken gestärkt gehört. Bei allen Unzulänglichkeiten seitens Bund und Land zeigt sich einmal mehr: Der Schlüssel zum Gelingen liegt in den Kommunen, und da können die Beteiligten in Fellbach stolz auf das Geleistete sein! (28.04.2021)
Solidarität mit unseren Vereinen: Unsere Vereinswelt ist derzeit stark in Bedrängnis. Und das trifft alle. So war vor Kurzem in Gesprächen zu erfahren, dass verstärkt Mitglieder aus unseren großen Sportvereinen austreten. Nun, manches Mitglied wird durchaus aufgrund der anhaltenden Pandemie finanziell den Gürtel enger schnallen müssen – trotz Kurzarbeitergeld oder Überbrückungshilfen. Das ist bitter für die Betroffenen, sowohl finanziell, als auch die Tatsache, nicht mehr Teil eines Teams, einer Mannschaft, einer Abteilung zu sein. Ist auch derzeit das gemeinsame Trainieren, Spielen und Bewegen nicht möglich, wird es bald mit einer erfolgreichen Durchimpfung der Meisten wieder erlebbar werden. Bis dahin aber sind von den Vereinen dennoch Kosten wie Mieten, Verbindlichkeiten, Gehälter auch ohne aktiven Übungsbetrieb zu bezahlen. Hier bedarf es der Solidarität aller Mitglieder, deren wirtschaftliche Situation sich in den letzten Monaten nicht verschlechtert hat! Unsere Vereine sollen die Pandemie überstehen. Dazu werden Vereinstreue und Mitgliedsbeiträge benötigt – auch ohne aktueller Gegenleistung.
Der Gemeinderat hat erst in der letzten Sitzung weitere finanzielle Hilfen für die Fellbacher Vereine auf den Weg gebracht. Mancher wird diese als überschaubar bezeichnen. Das mag so sein, aber in unserer Stadt ist an vielen Stellen Unterstützung von Nöten, um nach der Pandemie weiter ein aktives Gemeinwesen zu haben. Und auch städtische Mittel sind endlich. Somit sind wir hier alle auch persönlich gefragt, zu schauen, wo Solidarität benötigt wird - für unsere Vereine, ganz egal ob im Sport- oder kulturellen Bereich. (21.04.2021)