Die Kappelbergstadt ist Fairtrade-Town


Freude und zufriedene Gesichter: Am Dienstag vergangener Woche wurde die Zertifizierungsurkunde zur Fairtrade-Stadt vom Ehrenbotschafter des fairen Handels Manfred Holz an Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und die Steuerungsgruppe übergeben.
Den Titel der Fairtradetown habe Fellbach nach einem längeren Prozess erreicht, so die Oberbürgermeisterin bei der kleinen Feier im Rathaus. „Es ist und bleibt aber eine Daueraufgabe bei den verwendeten Waren auf faire Produktionsbedingungen, Regionalität und den ökologischen Fußabdruck zu achten“, betonte OB Zull. Die Zertifizierung sei ein „Marathonlauf“ gewesen, stellte Winfried Bauer vom Redaktionskreis fest. Die ehrenamtliche Gruppe habe bereits im Jahr 2011 die Zertifizierung beantragt, damals noch ohne Erfolg. Doch seit dem Bekenntnis Fellbachs zur Agenda 2030 und damit zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Jahr 2019, seien die Themen in den Fokus gerückt. „In Fellbach setzen wir auf regionale Produkte, wir kennen die Erzeuger, gehen mit ihnen ins Gespräch und sind stolz auf unsere landwirtschaftlichen Produkte“, so OB Zull.

Umwelt- und Naturschutz und fair gehandelte Produkte sollten aber allgemeiner Standard sein, waren sich alle einig. „Fairtrade geht weiter! Es geht um Achtsamkeit und Respekt“, so die OB. Auch wenn fair gehandelte Schokolade, Kaffee und vieles mehr im Rathaus inzwischen Alltag ist und die lokalen Einzelhändler etliche Produkte mit dem Fairtrade-Sigel anbieten, könne das Engagement noch wachsen, ist Winfried Bauer überzeugt. Viele Projekte wie die Erarbeitung des Klimakonzeptes trügen zu mehr Bewusstsein bei „und die jüngere Generation setzt schon heute deutlich mehr auf Nachhaltigkeit“, erklärte Zull. So ist vor kurzem am FriedrichSchiller-Gymnasium der dritte sogenannte Fairomat an einer Fellbacher Schule installiert worden, über den fair gehandelte Produkte gekauft werden können. Der Automat kommt dabei ohne Strom aus der Steckdose aus. Fellbach ist die vierte Stadt im Rems-Murr-Kreis mit dem Fairtradetown-Sigel. „We are the World“ sang der Chor der 5. Klassen des FriedrichSchiller-Gymnasiums bei der Feier – „es gibt kaum einen passenderen Titel“, stellte Oberbürgermeisterin Zull fest und bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die zur Zertifizierung beigetragen hat. „Wir nehmen die Zertifizierung als Ansporn weiterzumachen“, versicherte sie und schnitt zusammen mit den Ehrenamtlichen eine Torte an – „natürlich gebacken aus fair gehandelten Zutaten.“

Oberbürgermeisterin Gabriele Zull schnitt mit den Verantwortlichen eine faire Torte an.