Auf dem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft


Marcel Katzwinkel

Ressourcenknappheit, steigende Energiepreise und der Ruf nach Umweltschutz. Ein Umdenken in der Energiepolitik scheint unumgänglich und vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs ein aktuell kontrovers diskutiertes Thema. Marcel Katzwinkel, der einen Studienabschluss in Betriebswirtschaftslehre und Energiewirtschaft- und Management besitzt, ist seit Anfang Juni Projektleiter der Stadt Fellbach und bekleidet eine Schlüsselposition bei der Realisierung einer kommunal umsetzbaren Wärmeplanung. „Wir sind im Moment mit der allgemeinen Vorbereitungs- und Einarbeitungsphase im vollen Gange“, unterstreicht der Projektleiter.                                                                     

Bis Ende 2023 sind Kommunen mit mehr als 20000 Einwohnern dazu verpflichtet ein Konzept zur Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung aufzustellen. Zentrale Fragestellungen und Herausforderungen dabei sind die Ermittlung des Wärmebedarfs, Aufdecken von regenerativen Potenzialen bei der Energiegewinnung und die Reduktion des Wärmeverbrauchs. Die Vorgaben sind gesetzlich verpflichtend verankert im Klimaschutzgesetz des Landes, wobei das formulierte Ziel die absolute Klimaneutralität bis 2040 vorschreibt. „Die Energiewende ist nur zu meistern, wenn auch die Wärmewende gelingt“, ist sich Katzwinkel sicher und definiert die kommunale Wärmeplanung als „wichtiges Instrument für die Wärmewende“. Kommunalversorger, also Kommunen und Stadtwerke, stünden vor zukunftsweisenden Fragen, sagt Katzwinkel. „Der Ausbau und die Stärkung der erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, Senkung des Wärmebedarfs und natürlich die Bezahlbarkeit der Energie sind Kernpunkte der kommunalen Wärmeplanung. Herausfordernd, aber eine sehr reizvolle Aufgabe“, freut er sich. Die kommunale Wärmeplanung umfasst Maßnahmen, die Verwaltung, Industrie und Privathaushalte betreffen. „Sowohl Planung als auch die spätere Umsetzung sind ein laufender Prozess, die aus verschiedenen Phasen besteht. Wir werden Potenziale in Fellbach ausarbeiten und schauen was möglich ist, was Sinn macht und wie vorgegangen werden muss“.

Die kommunale Wärmeplanung umfasst diverse Schritte, die das Vorgehen weitgehend methodisch bestimmen. Angefangen mit einer umfangreichen Datenanalyse zum Wärmebedarf und -Verbrauch im Gemeindegebiet Fellbach, gefolgt von einer Potenzialanalyse zu Nutzungsmöglichkeiten regenerativer Energiequellen und Abwärme. Daraus werden Szenarien und umsetzbare Maßnahmen entwickelt, die Fellbach bis 2040, mit einem Zwischenziel 2030, zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung führt. Wir werden eng mit unserem engagierten Kommunalversorger, die Stadtwerke Fellbach, in dem Projekt zusammenarbeiten und darüber hinaus auch Verwaltung, Industrie und Bürger mit in die Prozesse einbeziehen. Der ständige Austausch von Know-how, Erfahrung und die allgemeine Kommunikation mit allen Beteiligten ist uns sehr wichtig, um die gemeinsamen Klimaziele zu erreichen“, weiß Katzwinkel hervorzuheben.

2021 wurde in Baden-Württemberg nur rund 15% des Energiebedarfs für die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt. „Um die Klimaschutzziele des Landes zu verwirklichen, müssen wir erreichen, dass auch der erforderliche Wärmebedarf vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt wird“, untermauert Katzwinkel. Die kommunale Wärmeplanung, die gesetzlich definiert und bestimmt ist, nimmt eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität und Umweltschutz ein. Kommunen, Energieversorger, Industrie und Zivilgesellschaft werden gleichermaßen miteinbezogen und müssen diese Herausforderung zusammen annehmen, um auch in der Zukunft eine gesicherte und idealerweise „grüne“ Energieversorgung zu gewährleisten.

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Redakteur / Urheber
© Alican Tosun (Stadt Fellbach)