„Roter Hirsch“ und „Kitz“ verlassen Fellbach
„Wir bedauern die Entwicklung sehr“, betonten Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und der Gastronom Christian List. Zum 31. Dezember 2022 wird List seine Gaststätte „Roter Hirsch“ und sein Bistro „Kitz“ im Fellbacher Rathaus schließen und sich auf seine anderen Aktivitäten konzentrieren.
„Die Belastungen in den vergangenen zwei Jahren waren sehr groß“, verdeutlicht der Unternehmer Christian List die Situation. Die Pandemie mit den Schließungen und Einschränkungen und die sich beständig verschärfende Personalsituation in der Gastronomie hätten eine verlässliche Planung für die beiden Lokale deutlich erschwert. Oft hätten Einkauf und Personaleinsatz „einem Glücksspiel“ geglichen. Coronabedingt mussten die Lokale immer wieder schließen oder konnten nur eingeschränkte Öffnungszeiten anbieten. Die Besucherzahlen seien aus diesen Gründen nach der erfolgreichen Anfangsphase sehr schwankend. Daher zieht Christian List jetzt die Konsequenzen. Stadt und Gastronom haben einen Aufhebungsvertrag geschlossen.
„Die Schließung der beiden Lokale ist für Fellbach ein großer Verlust“, drückt Oberbürgermeisterin Zull ihr Bedauern aus. Denn der Start des „Roten Hirsch“ im Oktober 2019 sei vielversprechend gewesen. Im darauffolgenden Jahr 2020 – nach dem Ende des ersten coronabedingten Lockdowns – übernahm List auch das Bistro im Rathaus-Innenhof: Der Hirsch hatte ein „Kitz“ bekommen. Das Bistro mit der Außengastronomie wurde trotz Pandemie zum beliebten Treffpunkt. „Doch die coronabedingten Einschränkungen waren für alle Lokale ein schwerer Schlag und gerade nach einer Neueröffnung noch schwerer zu kompensieren“, fasst die OB zusammen.
Die Stadt als Verpächterin unterstützte den Pächter von Beginn an. Um den Start und die damit verbundenen Anfangsinvestitionen während der Pandemie abzumildern, ist die Stadt als Verpächterin List mit einem teilweisen Erlass beziehungsweise der Stundung von Zahlungen entgegengekommen. „Aber unternehmerisch betrachtet muss natürlich das wirtschaftliche Ergebnis stimmen“, sind sich List und Oberbürgermeisterin Zull einig. Gemeinsam einigten sich der Pächter und die Stadt daher auf den jetzt einvernehmlich abgeschlossenen Aufhebungsvertrag. Die beiden Lokale werden daher zum Ende des Jahres schließen.
„Natürlich bleibt unser Anspruch, den Rathaus-Innenhof durch Gastronomie zu beleben, weiterhin bestehen“, führt Gabriele Zull zum weiteren Vorgehen der Stadt aus. Die Verwaltung suche daher einen Nachfolger, der „die Gaststätte und das Bistro gerne erneut als Kombi-Angebot übernimmt. Wir sind aber auch offen für eine getrennte Bewirtschaftung der beiden Lokale, solange die jeweiligen Konzepte aufeinander abgestimmt sind“. So sehr die Verwaltung den Weggang des Gastronoms Christian List bedaure, „gehen wir dennoch optimistisch in die Suche nach einem Nachfolger.“