Schnelle Hilfe für ukrainische Flüchtlinge


„Schnelle und unkomplizierte Hilfe ist Dank der zahlreichen privaten und ehrenamtlichen Angebote möglich“, freut sich Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Inzwischen haben sich 65 ukrainische Flüchtlinge in der Stadtverwaltung gemeldet. Sie können zunächst sowohl in privaten als auch in städtischen Unterkünften untergebracht werden. Dolmetscherdienste, Erstversorgung und vor allem ein herzliches Willkommen organisiert der Krisenstab im Rathaus zusammen mit vielen freiwilligen Helfern.

„Es ist erschütternd mit anzusehen, wie vor allem die Kinder leiden und mit welcher Unsicherheit die Familien klarkommen müssen“, fasst die Oberbürgermeisterin zusammen. Die Stadt hatte bereits vor zehn Tagen die Initiative gestartet, Unterbringungsmöglichkeiten für ukrainische Flüchtlinge zu melden. „Der Aufruf war erfolgreich“, stellt Andreas Gehrung fest, auch wenn sicher noch mehr Wohnraum benötigt werde. Der Mitarbeiter des Hochbauamtes organisiert zusammen mit dem Krisenstab die Ukrainehilfe im Auftrag der Oberbürgerbürgermeisterin. Derzeit kann die Stadtverwaltung auf 45 Unterkünfte zurückgreifen – „das reicht von einzelnen Zimmern bis zu ganzen Wohnungen“, bilanzieren die Verantwortlichen.

Nach der Registrierung des Angebotes gehen Teams des Baudezernates vor Ort und „schauen sich die Räume an“, so Gehrung. „Es ist wichtig zu wissen, für wen eignen sich die Räume, wie sind sie ausgestattet oder sind sie leer und sind sie vielleicht barrierefrei.“ Denn neben Frauen und Kindern sind auch ältere Personen auf der Flucht. Zusammen mit dem Bauhof wurden beispielsweise Ende der vergangenen Woche Wohnungen für drei Familienverbände mit Betten und dem Notwendigsten ausgestattet. „Dabei war die Solidarität nicht nur bei den Wohnungsanbietern groß, sondern auch beim ehrenamtlichen Engagement“, erklärt Oberbürgermeisterin Zull. Es gibt bereits eine Liste für Dolmetscherleistungen oder ehrenamtliche Unterstützung bei vielen weiteren Aufgaben - so unter anderem bei der Koordination von Sachspenden oder der Ausgabe von Hilfsgütern. Auch das in der Coronakrise aufgebaute medizinische Netzwerk greift. Neben einer Erstvorsorge gehören auch Coronatests und -impfungen mit zum „Willkommensritual“.

Die Stadt selber setzt momentan ebenfalls Wohnungen für die ankommenden Flüchtlinge instand. So arbeiten Handwerker in einem alten seit mehreren Jahren leerstehenden Gebäude in der Fellbacher Straße und die Wohnbau- und Dienstleistungsgesellschaft Fellbach (WDF) hat den Zeitplan für die Unterkunft in der Karolingerstraße geändert. „Wir versuchen alles, um schnell Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben“, führt Daniel Plaz, Geschäftsführer der WDF, aus. Einige Nachbarn der städtischen Wohnungen, in denen jetzt mehr Betriebsamkeit herrscht, haben bereits nachgefragt. Zumal in der Karolingerstraße auch die Räume der mobilen Jugendarbeit zu Unterkünften umgebaut werden. Die WDF ist Teil des Krisenstabes und koordiniert die Belegung der Wohnungen.

Derzeit sind 40 Erwachsene und 25 Kinder aus der Ukraine in Fellbach angekommen – vielfach über Verwandte, die in der Kappelbergstadt leben. „Die rechtlichen Fragestellungen sind noch nicht alle geklärt“, so Pia Horst, bei der Stadt für das Meldewesen und damit auch für die Ausländerbehörde zuständig. „Wichtig für alle Ankommenden ist aber eine schnelle Registrierung, damit ein Anspruch auf Leistungen besteht.“ Hierbei hoffen die Kommunen auf eine möglichst unkomplizierte Lösung. Grundsätzlich sollten sich alle Ankommenden schnellstmöglich mit der Ausländerbehörde in Verbindung setzen. Für die Geflüchteten stand das Überleben im Vordergrund und sie konnten nicht viel mitnehmen. „Wir werden für die Erstversorgung zu gezielten Sachspenden aufrufen, wenn wir einen Überblick haben, was alles benötigt wird“, erklärt OB Zull. Für Geldspende zur konkreten Unterstützung sowie für Projekte, die den Aufenthalt der ukrainischen Flüchtlinge erleichtern, wird ein Sonderfonds bei der Bürgerstiftung eingerichtet.

Weitere Informationen:
Informationen zur Ukrainehilfe sind über die Homepage der Stadt abrufbar: https://www.fellbach.de/ukraine

Spendenkonto der Bürgerstiftung:
IBAN DE16 6006 0396 1522 1790 03, BIC GENODES1UTV
Volksbank am Württemberg eG – bitte das Stichwort „Ukraine“ angeben.

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Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)