Quartiersarbeit trotzt den Corona-Widrigkeiten

Bei virtuellem Stadtspaziergang die Nachbarschaft kennengelernt

Zudem wurde vom Siedlungswerk ein Quartiersraum geschaffen, der Treffpunkt für die Nachbarn ist. Wie der Name „Wohnen für Alle“ sagt, setzt das Projekt auf eine vielfältige Bewohnerschaft. Auch zwei Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderungen gibt es.
 
Wohnen bedeutet mehr als nur die eigenen vier Wände zu haben. Auch das „Wir-Gefühl“ der Nachbarschaft trägt entscheidend zum sich „Zuhause fühlen“ bei. Doch stellt sich dieses „Wir-Gefühl“ heute meist nicht mehr von selbst ein. Daher hat die Stadt Fellbach in Kooperation mit der Diakonie Stetten und weiteren Partnern das Projekt „Quartiersarbeit – Fellbach macht sich auf den Weg“ gestartet. Finanziell gefördert wird es aus dem Programm Quartiersimpulse des Sozialministeriums Baden-Württemberg.
 
Seit Dezember 2019 ist Lisa Wagner von der Diakonie Stetten Quartiersmanagerin für „Wohnen für alle“ und die unmittelbarer Nachbarschaft in Schmiden. „Leider hat uns die Corona-Pandemie einen dicken Strich durch die Planungen gemacht“, bedauert sie. So musste das auf eine Dauer von 18 Monaten angelegte Projekt coronabedingt vom 1. April bis 30. September letzten Jahres eine Pause einlegen. Und auch danach konnte Lisa Wagner nicht wie gewünscht „durchstarten“.
Die Stärkung des Wir-Gefühls und der Nachbarschaft sowie die Schaffung eines besseren Verständnisses der neuen Bewohner füreinander sind die wesentlichen Ziele des Projekts. Kontaktbeschränkungen und andere Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machen die Aufgabe nicht einfacher. „Aber wir konnten viele Ideen, die wir hatten, kreativ an die Corona-Lage anpassen“, blickt Lisa Wagner dennoch zufrieden auf die zurückliegenden Monate zurück.
 
So wurde für die neuen Bewohner von „Wohnen für alle“ statt des vor Ort geplanten Stadtteilspaziergangs, auf dem sie ihre Nachbarschaft und wichtige Einrichtungen kennenlernen sollten, ein virtueller Stadtteilspaziergang durchgeführt. „Wir haben uns digital durch die Nachbarschaft bewegt und Stopps bei verschiedenen Einrichtungen eingelegt. Von dort wurden Vertreter der Einrichtungen zugeschaltet und stellten sie und das Angebot vor, teilweise hatten sie auch kleine Präsentationen vorbereitet“, berichtet Lisa Wagner. So lernten die Teilnehmer das Dietrich-Bonhoeffer-Haus, die katholische Kirchengemeinde Zur allerheiligsten Dreifaltigkeit Schmiden, das Spatzennetz des Elternkollegs Fellbach, die Mobile Jugendarbeit in der Parlerstraße und den TSV Schmiden kennen. „Die Einrichtungen haben uns bei der Zusammenstellung des virtuellen Spaziergangs toll unterstützt“, bedankt sich Lisa Wagner.
 
Seit Anfang des Jahres informiert zudem ein digitaler Quartiers-Newsletter die Bewohnerschaft von „Wohnen für Alle“ über gemeinschaftliche Aktionen, die Angebote der Einrichtungen in  der Nachbarschaft und weiteres Wissenswertes. Auch er fällt durch die Corona-Einschränkungen derzeit etwas reduzierter aus.
Besonders unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie leiden die Kinder. Für sie gab es zu Weihnachten ein besonderes Angebot. Es wurden Basteltüten verteilt mit Material und Anleitung zum Basteln von Fensterbildern. Mit diesen wurde dann gemeinsam die Fensterfront des Quartierraums geschmückt. Auch jetzt zu Fasching gab es wieder eine coronakonforme Bastelaktion. In den Tüten war Material zum Basteln von Baumschmuck, der dann an einem Baum im Außenbereich von „Wohnen für Alle“ aufgehängt wurde.
 
„Mit diesen und vielen weiteren Aktionen, auch über die Bewohnerschaft von ‚Wohnen für Alle‘ hinaus, möchten wir trotz der Widrigkeiten durch Corona gemeinsam in Verbindung bleiben und uns für eine gelebte Nachbarschaft zwischen den Bewohnern und den Einrichtungen vor Ort einsetzen“, so Lisa Wagner.
 
Weitere Informationen: Quartierskoordinatorin Lisa Wagner beantwortet gerne Fragen zum Projekt oder nimmt Anregungen dazu entgegen unter Telefon 0152-56740087 oder E-Mail wohnen-fuer-alle(at)quartiere-siedlungswerk.de.
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