Eine kulturhistorische Betrachtung von Dr. Dirk Schindelbeck, Autor des Buches "Notgeld: zu schön es auszugeben"

Die Inflationsperiode in Deutschland zwischen 1914 und 1924 hat gut 100.000 verschiedene Papiergeldscheine hervorgebracht. Als im Laufe des Ersten Weltkriegs das Münzgeld zunehmend zu Rüstungszwecken eingeschmolzen wurde, gaben die Städte geldwerte Gutscheine aus, um den Wirtschaftskreislauf aufrecht zu erhalten. Die unterschiedlich gestalteten Scheine führten schnell zur Bildung eines Sammlermarktes. Vor diesem Hintergrund entstand das sogenannte „Seriennotgeld“: d.h. die Städte versuchten durch Geldverkäufe an Sammler ihre Einnahmen zu steigern, indem sie nicht nur einen 50-Pf. Schein ausgaben, sondern gleich 6 oder gar 12 mit unterschiedlichen Motiven bedruckte. Im Juli 1922 stoppte die Reichsregierung per Gesetz dann den „Seriennotgeld-Unfug“. Erst danach wuchs sich die Inflation zu einer jegliche Vorstellung sprengenden Hyperinflation aus. Erst Ende November 1923 konnte sie beim Stande von 4,2 Billionen Mark = 1 Dollar gestoppt und mit Einführung der Rentenmark eine stabile Währungsepoche eingeleitet werden.

Der Vortrag rekonstruiert diese Epoche anhand reichen Bildmaterials mit  besonderer Berücksichtigung des Stuttgarter Raumes.

Anmeldung unter Telefon 0711-5851/686 oder stadtarchiv (at) fellbach.de

Notgeld Buch        Dirk Schindelbeck, 20.08.2021, eigenes Foto.

                                                                            Dr. Dirk Schindelbeck