Neue Mitte Fellbach: Umstieg sorgt noch für Diskussionen
Im Rahmen der Planungen zur „Neuen Mitte Fellbach“ soll die U-Bahnhaltstelle Lutherkirche umgebaut und um circa 100 Meter nach Westen verlegt werden. Nur so können dort künftig die 80 statt 40 Meter langen Stadtbahnen halten. Baubürgermeisterin Beatrice Soltys stellte in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 26.11.2024, die Ergebnisse des umfangreichen Gutachtens vor, das die Verlegung der Bushaltestelle der Linien 60 und 215 und der damit in Teilen geänderten Linienführung untersucht hatte.
Im Bearbeitungszeitraum von September 2023 bis Sommer 2024 wurden mehrere Varianten der Linienführung für die Linien 60 und 215 sowie die Einführung einer Citybus-Linie zur Anbindung des Oberdorfs geprüft. Dabei wurden zwei Varianten für die Linie 60, sechs Varianten für die Linie 215 und vier Varianten für die Citybus-Linie untersucht. Zudem wurde eine Fahrgastanalyse durchgeführt. Das Ergebnis: „Die Empfehlung der Verwaltung ist klar“, betonte Soltys. Die Verwaltung befürworte, die heutige Linienführung der Busse 60 und 215 so beizubehalten. Diese Entscheidung wurde unter Berücksichtigung der verschiedenen Optionen und deren Auswirkungen auf den Verkehrsfluss sowie die Erreichbarkeit wichtiger Orte und Einrichtungen getroffen. Der Empfehlung schloss sich in der Abstimmung auch die Mehrheit des Gremiums an.
Als sinnvoll sehe die Verwaltung eine Verknüpfung von Minibuslinien im Oberdorf an, erklärte Soltys außerdem. Die Stadtverwaltung habe diese Frage jedoch nicht in den städtebaulichen Wettbewerb einbezogen, da sie diese Thematik als nicht relevant für die Wettbewerbsbedingungen betrachte. In Bezug darauf werde die Stadtverwaltung voraussichtlich gegen Ende des nächsten Jahres im Rahmen der Haushaltsaufstellung eine Entscheidung treffen. In diesem Zusammenhang wird die Stadtverwaltung auch die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen zu möglichen City-Buslinien in den Ortsteilen Schmiden und Oeffingen berücksichtigen, die bis dahin vorliegen sollten.
„Nicht ausreichend“, der Anschluss an die neue Haltestelle sei nicht gewährleistet, kritisierte Andreas Möhlmann (SPD) in der anschließenden Aussprache. Die Citybuslinie sei zwar ein guter Ansatz, aber auch Utopie angesichts der Finanzlage der Stadt. Der „neuralgische Punkt“ sei einfach die Umstiegsmöglichkeit, meinte Franz Plappert (CDU). Alle seien noch auf der Suche nach dem „final richtigen Weg“. Der zusätzliche Weg sei für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder für Familien mit Kinderwagen nicht tragbar, sagte Sara Schmalzried (Grüne) und forderte Lösungen dafür. Aileen Hocker (FW/FD) setzt bei dem knapp 100 Meter weiteren Umstieg an der Lutherkirche auf die neue Straßengestaltung, die barrierefrei und attraktiv gemacht werden sollte. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull verwies darauf, dass bereits eine Begehung von der AG Barrierefreiheit stattgefunden habe. Das Ergebnis sei gewesen, dass es hauptsächlich auf die Gestaltung des Weges ankomme.