Fellbach beteiligt sich an Hochwasserhilfen
„Beim Hochwasser im Rems-Murr-Kreis Anfang Juni ist Fellbach recht glimpflich davongekommen – im Gegensatz zu anderen Gemeinden im Kreis“, so Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Deshalb soll eine symbolische finanzielle Hilfe die in der akuten Krise bereits geleisteten praktischen Hilfen ergänzen, erklärte sie dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 2. Juli. Das sei ein wichtiger Beitrag, um den solidarischen Zusammenhalt in der „kommunalen Familie“ gerade in dieser neuerlichen Krisensituation unter Beweis zu stellen. Die Summe richtet sich nach der bisher in der Vergangenheit angewandten Faustregel von einem Euro je Einwohner aufgestockt auf eine runde Summe von 50.000 Euro.
Der geschätzte Gesamtschaden der Überflutung summiert sich inzwischen auf 200 Millionen Euro. Für die Schäden, die im privaten wie auch im öffentlichen Raum entstanden sind, sind allenfalls anteilige Leistungen von Seiten der Versicherer zu erwarten. Umso größer ist die Hilfsbereitschaft in der Öffentlichkeit. Landrat Dr. Richard Sigel hat die Hilfsmaßnahmen rasch gebündelt und zusammen mit den Nachbarlandkreisen eine kreisübergreifende Hochwasserhilfe auf den Weg gebracht. So sollen betroffene Menschen, Vereine und Schulen schnell und unbürokratisch unterstützt werden.
Zuspruch für die städtische Hochwasserhilfe gab es geschlossen von allen Mitgliedern des Gremiums. Ulrich Lenk (FW/FD) betonte, es sei schön, dass die Kommunen in Zeiten der Not zusammenstünden. Die solidarische Hilfe sei „toll“, da alleine in Rudersberg Schäden von 120 Millionen Euro entstanden seien. Ohne staatliche Hilfe von Bund und Land werde es allerdings nicht gehen. Auch Franz Plappert (CDU) erklärte, dass es ohne Hilfe „von außen“ nicht gehe und bedauerte, dass der Bund die Pflichtversicherung gegen Elementarschäden nicht auf den Weg gebracht habe.
Agata Ilmurzynska (Grüne) mahnte, dass solche Katastrophen nicht weniger werden würden und deshalb Maßnahmen, die den Klimawandel verlangsamten, ergriffen werden müssten – wie etwa das Thema Bäume statt Parkplätze. Auch Simone Lebherz (Die Stadtmacher Fellbach) ist sich sicher, dass diese Ereignisse zunehmen werden, „aber nicht in Fellbach“, da die Stadt glücklicherweise nicht so nah am Wasser gebaut sei. Sie regte an, perspektivische zu prüfen, welche Materialien für solche Katastrophen in Fellbach vorrätig sind, um helfen zu können.
Weitere Informationen:
Die Daten des Spendenkontos finden Interessierte online auf der Seite des Landratsamtes unter www.rems-murr-kreis.de/landratsamt-und-politik/landkreis/hochwasser-hilfe