Starkes Engagement für Fellbach
Nuray Ariduru ist Integrationsmanagerin bei der Stadt Fellbach. In der vergangenen Sitzung des Integrationsausschusses stellte sie den Ausschussmitgliedern den Bericht aus dem Vorjahr vor. Es wurden 3182 (2021: 3529) Beratungsgespräche und 1531 (2021: 1436) Vermittlungen an Regeldienste dokumentiert. Im Juli 2022 war das Team von der Theodor-Heuss-Straße in die neu renovierten Räume im Rathaus der Stadt Fellbach gezogen und ist so wieder direkt beim Amt für Soziales und Teilhabe angeschlossen.
Das Integrationsmanagement ist oft die erste Anlaufstelle für die Geflüchteten in Fellbach und unterstützt diese bei der Integration in den Alltag. Die Themen seien dabei „so vielfältig, wie das Leben selbst“, wie Ariduru beschrieb. Asylverfahren, Aufenthalt, Persönliches und Konfliktberatung gehören ebenso zu den Beratungsthemen wie Gesundheit, Kinder oder Wohnen. Da sich die Corona-Pandemie sich im Laufe des Jahres 2022 langsam zur Endemie entwickelte konnten persönliche Termine sowie Sprechstunden in den Unterkünften unter Einhaltung der Hygienebedingungen wieder durchgehend angeboten werden.
Die Invasion russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 und der seitdem anhaltende Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine stellte das Integrationsmanagement vor eine neue große Herausforderung. Hauptsächlich aufgrund der Zugänge aus der Ukraine ist die Anzahl der 2022 zugezogenen geflüchteten Personen auf 1.562 gegenüber 949 Personen im Vorjahr gestiegen.
Mit Hilfe des ehrenamtlichen Dolmetscher-Pools der Stadt Fellbach wurden alle Neuankömmlinge in besonders zu Beginn sehr zeitaufwendigen Beratungen versorgt. Neben der Existenzsicherung kümmerte sich das Integrationsmanagement vorrangig um Schul- und Kindergartenplätze, Sprachkurse und Angebote zur Traumabewältigung. Im Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle aus der Ukraine wurde die hohe Hilfsbereitschaft der Fellbacher Bürger erwähnt, die durch Zurverfügungstellung von vorübergehendem Wohnraum, Sachspenden und ehrenamtliche Tätigkeiten besonders in der Anfangszeit sehr geholfen haben.
Statistisch gesehen wären die Integrationsmanager für etwa 1.500 Menschen zuständig gewesen. Die Herausforderungen konnten im vergangenen Jahr nur bewältigt werden, weil es zahlreiche ehren- und hauptamtlich tätige Engagierte gegeben hat, die sich unterstützend eingebracht haben. Der Ukraine-Krieg wird das Integrationsmanagement in seiner Arbeit weiter beschäftigen; aber auch die Zahl der Neuzugänge aus anderen Ländern ist weiterhin hoch. Zudem trat am 31.12.2022 das Chancenaufenthaltsgesetz in Kraft, das Geflüchteten mit Duldungs-Status unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit bietet, eine dauerhafte Bleibeperspektive in Deutschland zu erhalten. Auch hier ist die Unterstützung des Integrationsmanagements gefragt.
Die Stadträte lobten einstimmig das starke Engagement der Integrationsmanagerinnen: „Sie machen eine super Arbeit trotz der Voraussetzungen“ attestierte Grünenstadtrat Dr. Stephan Illing. Ruth Lemaire (SPD) staunte wie Karin Ebinger (FW/FD) ob der hohen Beratungszahlen und betonte: „es ist wichtig, dass Menschen in Strukturen kommen.“
Die Integrationsmanagerinnen der Stadt Fellbach.