Friedlicher Fellbacher Herbst mit vielen Gästen


Feuerwerk über dem Guntram Palm Platz

„Es ist so schön“, freute sich eine Besucherin aus dem Remstal über den Festumzug am Samstagnachmittag. Mehr als 3000 Teilnehmer in 53 Gruppen zogen durch die festlich geschmückten Straßen und genossen den großen Zuspruch. Tausende Besucher säumten den Weg des Umzugs bis zum Guntram-Palm-Platz und machten einem der größten Erntedank-, Heimat- und Weinfeste in Süddeutschland alle Ehre. Insgesamt über 200.000 Besucher verzeichneten die Veranstalter bis Sonntagabend beim 74. Fellbacher Herbst. Mit dem heutigen Montag, 9. Oktober, klingt das Fest im Stadtgebiet der Kappelbergstadt aus.

„Wir haben den Wein- und Obstbauern sowie den Landwirten aus dem Herzen gesprochen“, fasste Oberbürgermeisterin Gabriele Zull die Reaktion auf das diesjährige Motto des Fellbacher Herbstes zusammen. Bewusst hatte Fellbachs Oberbürgermeisterin die Folgen einer geplanten europäischen Richtlinie zum Pflanzenschutz in den Vordergrund gestellt. In ihrer Rede bei der festlichen Eröffnung des Traditionsfestes betonte sie, dass der Weinanbau am Kappelberg sowie in vielen Bereichen des Remstals nicht mehr möglich sei, wenn die Verordnung in der ersten Fassung umgesetzt würde. Bei diesem wichtigen Thema zögen die Abgeordneten der Region, die Bürgermeister und die Vertreter der Landwirtschaft an einem Strang, betonte Gabriele Zull. Die OB konnte bei der Eröffnung zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen.

„Unser gemeinsames Sicherheitskonzept ist aufgegangen“, freute sich der Leiter des Fellbacher Polizeireviers, Jan Kempe. Die Polizei habe auf sichtbare Präsenz gesetzt und direkt am ersten Abend zahlreiche Jugendkontrollen durchgeführt. „Wir waren jeden Abend mit verstärkten Kräften im Einsatz und sind immer wieder ins Gespräch gegangen“, führte Jan Kempe aus. Konfisziert wurden gefährliche Gegenstände oder auch Cannabis-Produkte. „Wir haben die Jugendlichen dann oftmals in die Obhut der Eltern übergeben.“  Insgesamt zog der Chef des Polizeireviers eine positive Bilanz. Neben zwei Ruhestörungsanzeigen seien, einige gestürzte Personen oder auch kleinere eskalierende Auseinandersetzungen zu verzeichnen gewesen – oft unter Alkoholeinfluss.

„Insgesamt aber war es für die Teilnehmerzahlen sehr ruhig und die Stimmung war sehr gut“, dem Urteil des Polizeileiters schloss sich auch der beauftragte Sicherheitsdienst, die Feuerwehr und das Rote Kreuz an. „Die gute Atmosphäre auf dem Festgelände wurde von allen Beteiligten gelobt“, freute sich Jens Mohrmann, Geschäftsführer der Fellbach Event & Location GmbH, die für die Organisation des Herbstes verantwortlich ist. Gelobt wurde von Familien auch die Aufteilung des Festgeländes. „Wir haben die Kinderangebote wie bereits 2022 wieder in einem Bereich zusammengefasst – das macht es für die Eltern übersichtlicher“, so Mohrmann.

Das gute Wetter bescherte auch den Standbetreibern und den Fahrgeschäften einen „guten Fellbacher Herbst“. Die Besucherzahlen sind wie im Vorjahr auf einem sehr hohen Niveau und brachten viel Beschicker zum Lächeln. Übereinstimmend wurde die gute Organisation und „die Helfer auf dem Gelände“ gelobt, so beispielsweise von Christina Reif von „Der Perlkönig“. Viele der Händler „kommen gerne im nächsten Jahr wieder“, wie Hasan Bulut mit seinem „Vegetarischen Bauchladen“ feststellte. Sebastian Werner freute sich, „Teil des Fellbacher Herbstes“ zu sein. Begeistert wurde auch das Feuerwerk aufgenommen, das nach einem Jahr Pause wieder am Sonntagabend stattfand und zahlreiche Jubelrufe auslöste. Die Schausteller beteiligen sich an den Kosten und sehen in dem Feuerwerk auch ein „Dankeschön“ an die Besucher.

Trotz der zahlreichen „Konkurrenzveranstaltungen“ in der Region war auch der verkaufsoffene Sonntag ein Erfolg. Erstmals wurde die Veranstaltung durch eine Verkürzung der Einkaufsmeile von 1,7 auf 1,4 Kilometer etwas kompakter, „was sehr gut von den Besuchern angenommen wurde“, wie Julian Deifel schilderte. Auf großes Interesse der rund 10.000 Besucher stießen die zahlreichen Aktionen der Unternehmer sowie das Roboter Schaf „Pepe“, das der Zauberkünstler Julian Button vorstellte.

Einen kleinen Wermutstropfen bei der 74. Auflage des Traditionsfestes waren zahlreiche Autofahrer, die sich nicht an die Absperrungen hielten. „Manche wollen bis auf das Festgelände fahren und dort parken“, kommentierten die Mitglieder des Kommunalen Ordnungsamtes. Viele Gespräche mit Fahrern, die sich nicht an die Anordnungen hielten, folgten. „Insgesamt mussten wir trotzdem über 30 Fahrzeuge am Samstag und Sonntag abschleppen“, so Hans-Jürgen Meyer von der Straßenverkehrsbehörde.

„Es war bisher ein friedlicher, sonniger und erfolgreicher Fellbacher Herbst in einer sehr entspannten Atmosphäre“, freut sich Oberbürgermeisterin Gabriele Zull, die am Montagmorgen ehemalige und aktive Bürgermeister aus der Region sowie Landrat Dr. Richard Sigel in Fellbach begrüßte.

^
Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)