10 Jahre Rebhuhnschutz auf dem Schmidener Feld
Rebhühner waren einst weit verbreitete Vögel im Rems-Murr-Kreis und in Fellbach. Ihre Population ging in den vergangenen Jahrzehnten jedoch kontinuierlich stark zurück. Sei es durch Umwelt und Klimaveränderungen, durch die Versiegelung von diversen Flächen oder durch den Rückgang ihrer Nahrungsquellen, den Insekten: „2013, also vor exakt 10 Jahren waren die Rebhühner akut vom Aussterben bedroht. Ohne die Maßnahmen, die wir als Stadt, in Zusammenarbeit mit der NABU, dem Landratsamt Rems-Murr-Kreis, unseren Jägern und unseren Landwirten ergriffen haben, wären die Vögel inzwischen völlig von den Feldern verschwunden“, ist sich Gundis Steinmetz vom Stadtplanungsamt der Stadt Fellbach, die das Projekt seit der Geburtsstunde begleitet und die aktuellen Entwicklungen im Natur-, Umwelt- und Klimaschutzausschuss vergangene Woche vorstellte, sicher.
17 Reviere und Brutpaare zählt die aktuelle Population auf dem Schmidener Feld: „Solche Populationen unterliegen auch immer natürlichen Schwankungen. Es ist erfreulich zu sehen, dass man die Dynamik des sehr starken Rückgangs Anfang der 2000er Jahre stoppen konnte und das Aussterben auf dem Schmidener Feld verhindert wurde“, freute sich Franziska Grathwol vom Stadtplanungsamt.
Neu und erfreulich: Das Rebhuhnschutz-Projekt ist jetzt Teil einer bundesweiten Initiative. Mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege, dem Dachverband Deutscher Avifaunisten und der Universität Göttingen erhält es weitere starke Unterstützer für den Artenschutz: „Wir sind jetzt Teil des Bundesprogramms – Rebhuhn retten und Vielfalt fördern – das freut uns sehr, da unsere wertvolle Arbeit damit bestätigt wird und Fördermittel aus dem Bundesprojekt uns weiterhin finanziellen Spielraum ermöglichen“, freute sich Franziska Grathwol vom Stadtplanungsamt.
Auch die Gremienmitglieder hatten durchgehend nur lobende Worte für das Engagement der beteiligten Akteure. „Es ist ein Anliegen aller den natürlichen Lebensraum der Rebhühner zu erhalten und wir haben gezeigt, dass man durch Kooperation und gemeinsame Arbeit viel erreichen kann“, so Peter Treiber, der als Stadtrat und Landwirt aus Fellbach in doppelter Funktion involviert ist. Auch Stadträtin Ruth Lemaire und Stadträte Franz Plappert und Jörg Schiller bedankten sich bei den Projektträgern: „Jeder Bürger kann ohne große Mühe bei dem Projekt mitwirken, indem er sich an die Regeln der Wildschutzzonen hält und zum Beispiel die eigenen Hunde an der Leine führt. Vielleicht können verstärkte Kontrollen dabei helfen“, hob dabei Plappert hervor. Über die Bestände und den restlichen Lebensraum der Tiere in Fellbach, speziell im neuen Gewerbegebiet Siemensstraße, sorgte sich Stadträtin Agata Ilmurzynska: „Alle Bauvorhaben unterliegen strengen Artenschutzrichtlinien und Vorgaben, an die wir uns stets halten und das Bestmögliche für alle Arten versuchen zu erreichen“, versicherte Christian Plöhn, Leiter des Stadtplanungsamtes.