IBA zum Anfassen, Mitdiskutieren und Mitmachen
Welche Projekte sollen in der Internationalen Bauausstellung (IBA’27) entstehen, was wird diskutiert und wie wollen wir in den Städten künftig zusammenleben? Das erste IBA-Festival soll dazu Einblicke und Ausblicke geben. Eine der drei Festivalbühnen in der Region steht in Fellbach auf dem ehemaligen Klenk-Areal. Vom 23. Juni bis zum 22. Juli findet dort ein abwechslungsreiches Programm statt.
Bei der IBA‘27 gehe es um gebaute Realität aber auch um Ideen, Lösungsansätze und Projekte, formulierte Christian Plöhn. Die IBA solle Ideen aufzeigen, wie wir in der Stadt zusammenleben möchten, wie Arbeit, Wohnen und Gewerbe zusammenfinden. Der Fellbacher Stadtplanungsleiter stellte zusammen mit dem Leiter des Fellbacher IBA Projektes, Ulrich Dilger, das Programm auf der Festivalbühne in der Kappelbergstadt vor. Die Stuttgarter Geschäftsstelle der IBA’27 plant insgesamt zwei Festivals, in den Jahren 2023 und 2025, sowie die Ausstellung 2027. Das Festivalzentrum ist in Stuttgart, während in Backnang, Stuttgart-Rot und Fellbach die Festivalbühnen für 2023 stehen.
Und das Programm in Fellbach ist vielfältig: Neben Workshops und Vorträgen stehen jeden Dienstag Führungen im Fellbacher IBA-Gebiet während des Festivals an. „Wir können vor Ort viele Fragestellungen der IBA aufzeigen“, führte Dilger aus. Wie kann Schatten geschaffen werden, was passiert mit dem Niederschlagswasser oder wie könnte nachverdichtet werden, seien beispielsweise Diskussionspunkte. Aber nicht nur die Fachwelt soll angesprochen werden. Im Rahmen des Festivals öffnet sich das Gewerbegebiet für ganz unterschiedliche Aktivitäten für Jedermann. Zusammen mit der Kunstschule bieten die Organisatoren auf dem Klenk-Areal beispielsweise den Bau von Schmuck aus alten Skateboards an. In Kooperation mit der Musterhaus-Siedlung wird es vor Ort „Musik“ und „Kino“ im und auf dem angrenzenden Parkdeck geben. Beim Bau von Nisthilfen mit dem NABU soll gezeigt werden, welche Lebensräume sich für Tier und Pflanzen im Gewerbegebiet bieten und wie diese entwickelt werden können.
Wissen, Unterhaltung und Diskussionen gibt es auch am 14. Juli, dem Fokustag des IBA-Festivals. Neben Kochen mit einer Solarküche, einem Paddle-Tennisturnier und vielem mehr, bieten beispielsweise auch einige Unternehmen im IBA-Gebiet Betriebsführungen an. Besucher werden gebeten sich hierzu auf der Fellbacher IBA-Webseite anzumelden. Teilweise sind die Plätze begrenzt. Steht die Landwirtschaft unter Druck - dieser Frage wird in einer Veranstaltung am 19. Juli zusammen mit Regionaldirektor Thomas Kiwitt, Baubürgermeisterin Beatrice Soltys sowie dem Geschäftsführer Dominik Welz, Gemüseanbau Welz, diskutiert.
Das Fellbacher IBA-Gebiet an der Stuttgarter Straße umfasst 110 Hektar – ein „Möglichkeitsraum“, wie Projektleiter Ulrich Dilger formuliert. Die Herausforderung des Fellbacher Projektes liege im Bestand. „Wir planen nicht auf der grünen Wiese“, erklärte Plöhn. Es gehe um die Entwicklung eines Gewerbegebietes aus den 1970er Jahren, dessen Anpassung an die Klimaveränderungen sowie ein Zusammenwirken mit der Landwirtschaft. Es müsse neu gedacht und sehr viel Wissen sowie Ideen zusammengetragen werden. Ein Wissen, das helfe auch viele andere Gewerbeflächen klimaresilient zu entwickeln und nach zu verdichten. „Wir können Menschen zusammenbringen, Wissen aufbauen und austauschen und so auch für Investoren ein wichtiger Ansprechpartner sein.“ Dies sei neben den Bauprojekten ein überaus zentraler Aspekt der IBA.
Weitere Informationen
https://iba.fellbach.de/de/IBA27-Festival-in-Fellbach