Digitale Anwendungen gegen den Stau
Mehrere 10.000 Personen pendeln in der Regel auf der Strecke zwischen Stuttgart und Schorndorf. Durch die Streckensperrung zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen müssen sich diese Personen jetzt andere Mobilitätsmöglichkeiten suchen. Neben dem Rad hat auch das Zusammenfahren – die Mitfahrgelegenheit - wieder mehr Zulauf. Mit digitalen Apps lassen sich einfach geeignete Partner finden und schnell Fahrgemeinschaften bilden.
„Natürlich weiß jeder, dass Mitfahren besser für die Umwelt ist“, kommentiert Cornelius Ehlert, der Verkehrsplaner der Stadt Fellbach. Trotzdem sind viele Fahrzeuge morgens auf dem Weg zur Arbeit nur von einer Person besetzt. „Wir merken aber ein Umdenken durch die Streckensperrung.“ Damit das Finden von Mitfahrern einfach wird, gibt es digitale Anwendungen für die Smartphones. Mit Match Rider ist die Stadt Fellbach beispielsweise derzeit in der Abstimmung. Über die App MatchRiderGo können feste Routen und Haltepunkte hinterlegt werden. „Das System ist verlässlich und vermeidet für die Fahrer Umwege“, betont Dr. Benedikt Krams, Geschäftsführer von Match Rider. Es entstünde für die Region ein eigenes dichtes Mitfahrnetz. Die Verlässlichkeit würde auch durch ein Vergütungssystem für die Fahrer stabilisiert. „Sie bekommen immer einen kleinen Beitrag, auch wenn mal niemand mitfährt.“ Ziel der Plattform, ist vor allem für Pendler eine attraktive Alternative zum eigenen Auto – und jetzt auch zur Bahn – aufzubauen.
Auch wenn der absolute Verkehrskollaps bisher ausgeblieben ist, staut sich der Verkehr auf den Straßen in der Region durch die Bahnstrecken-Unterbrechung deutlich mehr. „Mitfahrgelegenheiten könnten sich jetzt etablieren und auch mittelfristig zu einer Entlastung führen“, so Cornelius Ehlert. Der Verkehrsplaner hofft, dass Pendler, die gute Erfahrungen gesammelt haben, Werbung für das Zusammen-Fahren machen. Die App von Match Rider wird während der Streckensperrung für die Nutzer kostenfrei vom Unternehmen angeboten.