Ausleihräder von RegioRad werden in Fellbach weiter angeboten


„Wir benötigen Alternativen zum Auto. Außerdem möchten wir, dass Tagesgäste unsere touristischen Ausflugsziele, wie zum Beispiel das F3 oder jetzt das Waldschlössle, möglichst einfach erreichen können“, so die Baubürgermeisterin Beatrice Soltys im Bau-, Verkehrs- und Klima-Ausschuss (BVKA) des Gemeinderates am vergangenen Donnerstag, 20. April.

Um die gewünschte Mobilitätswende zu erreichen und mehr Verkehrsteilnehmer von Alternativen zu überzeugen, müssen attraktive und funktionierende Möglichkeiten bestehen. Das Fahrrad-Leihsystem der Firma DB Connect ist dafür ein Beispiel. Leider hat die DB-Tochterfirma im vergangenen Jahr zahlreiche Herausforderungen zu bestehen und der Service war deutlich beeinträchtigt. Die mangelnde Qualität der Leihräder führte zu einem Einbruch der Leihzahlen. Nach Gesprächen mit den Verantwortlichen der DB Connect habe sich die Situation inzwischen deutlich gebessert, wie die Mobilitätsbeauftragte Birgit Orner den Ausschussmitgliedern versicherte: „Die Räder werden gepflegt und zeitnah zurücktransportiert – auch wenn sie immer noch veraltet sind.“ Durch die Service-Einbußen habe die Stadtverwaltung eine deutliche Rückerstattung der Kosten zugesprochen bekommen. „Die tatsächlichen Zusatzkosten beliefen sich daher nicht auf 40 Euro je Ausleiher, sondern auf weniger als die Hälfte, nämlich 19,05 Euro“, schilderte Soltys.

Der Gemeinderat folgte der Empfehlung der Verwaltung und entschied, am aktuellen System von RegioRad Stuttgart und dem Dienstleister DB Connect festzuhalten, bis in drei Jahren ohnehin neu ausgeschrieben werden muss.

Agata Ilmurzynska, Bündnis 90/Die GRÜNEN war sich sicher: „Die Verkehrswende geht nur mit unterschiedlichen Angeboten“ und plädierte außerdem für mehr Sicherheit auf den Straßen: „Dann steigen auch die Zahlen“, war sich die Fraktionschefin sicher. Auch Franz Plappert, CDU, mahnte zu mehr Geduld: „Erst, wenn belastbare Zahlen verfügbar sind, kann auch verglichen und bewertet werden.“ Thomas Seibold, FW/FD, war derselben Meinung: „Der Verlust nach der Neuberechnung ist nicht dramatisch. Wir sollten der Sache eine Chance und Zeit

Fellbach ist 2016 mit 10 Leih-Pedelecs und 640 Ausleihen pro Jahr gestartet. 2017 bis 2020 gingen die Ausleihen auf jeweils rund 300 Entleihen pro Jahr zurück. Mit der Corona-Pandemie, verstärktem Homeoffice und Rückgang der Pendlerzahlen kam es 2021 bei vielen Sharing-Angeboten – so auch bei RegioRad - zu einem deutlichen Rückgang der Zahlen. In Fellbach waren es 2021 insgesamt nur 220 Entleihen. Erfreulicherweise steigen die Ausleihzahlen derzeit wieder. Mit Einrichtung der Ergänzungsstation in der Stadtmitte Fellbach konnte für 2022 ein Wert von 370 Ausleihen erreicht werden (davon 190 am Bahnhof und 180 in der Stadtmitte). Die Strecke von Fellbach nach Stuttgart war auf Platz 6 der meistgefahrenen Strecken in der Region. Die Entwicklung wäre sicher noch günstiger, wenn nicht im vergangenen Jahr durch den mangelnden Service zeitweilig die Räder an einer Station nicht zur Verfügung gestanden hätten. Auch im Vergleich mit den Nachbarkommunen sind die Zahlen in Fellbach positiv.

geben.“ Und Uli Kuhnle, Bündnis 90/Die GRÜNEN, war sich mit Blick auf die großen Autohersteller, die in die ferne Zukunft planen, sicher: „Ausleihmodelle werden weiter zunehmen.“ Den Einwänden von Jörg Schiller, Die Stadtmacher, ob das Modell denn die richtige Entwicklung sei, wurde von den anderen Fraktionsmitgliedern mit mehr Zuversicht begegnet. Aileen Hocker, FW/FD, empfahl ebenfalls, die nächsten drei Jahre zu testen. „Dann wird sowieso neu ausgeschrieben.“ Ruth Lemaire, SPD, mahnte zu mehr Optimismus und schlug vor, das Angebot mehr im Zusammenhang mit dem Tourismus zu bewerben.