Ein attraktives, grünes und klimaschonendes Gewerbegebiet


In Workshops (hier geleitet von Christian Plöhn, Amtsleiter Stadtentwicklung Fellbach) konnten die Teilnehmer ihre Anregungen und Ideen für das 110 Hektar große Areal entwickeln/ 2023-02-16_IBA_Gebietskonferenz_CP (Fotoquelle: Pressefoto Kraufmann)

Die Resonanz war groß: An der ersten IBA-Gebietskonferenz Mitte Februar nahmen über 200 Personen teil. Eigentümer, Nutzer, Anwohner und Interessierte waren eingeladen, ihre Ideen zum 110 Hektar großem IBA’27-Areal in Fellbach beizutragen. „Die IBA’27 ist für uns eine Art ‚Möglichkeitsraum‘, in dem neugedacht und unterschiedliche Interessen miteinander verbunden werden könnten“, erklärte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull in ihrer Begrüßung. Neben einem Sachstand zum Fellbacher IBA-Projekt standen daher auch Workshops auf dem Programm.

Im IBA-Gebiet ansässige Unternehmen, Anwohner sowie Mitarbeitende von Forschungsinstituten stellte die Mehrheit der Teilnehmer. In insgesamt sieben Arbeitsgruppen wurden Ideen und Wünsche für das Gebiet entlang der Stuttgarter Straße formuliert. Die Wünsche und Ziele von Gewerbetreibenden, Landwirten oder auch Bewohnern waren sich dabei sehr ähnlich. Mehr Grün im Gebiet und auf den Dächern, ein Mobilitätskonzept sowie nachhaltige Lösungen und Synergien zu Klima- und Energiefragen werden als notwendig erachtet. Das Gebiet soll dabei aber vorwiegend Gewerbegebiet bleiben, „aber insgesamt attraktiver werden“, so ein klares Ziel. Angeregt wurde eine Quartiersmitte oder verbesserte Freiräume. Geprüft werden soll nach Ansicht der Teilnehmenden auch die Mischung mit Wohnnutzung und die dafür entsprechende Anpassung der baurechtlichen Gegebenheiten.

Das Fellbacher Projekt „Agriculture meets Manufacturing“ ist offizielles Projekt der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA‘27). Im Rahmen der IBA‘27 soll das Gewerbegebiet weiterentwickelt und den geänderten Klimabedingungen angepasst werden. Ein weiterer Baustein, stellt die angestrebte Kooperation zwischen dem Gewerbetreibenden und der Landwirtschaft dar. Eine hohe Versiegelung und kaum Grünflächen heizen das Gewerbegebiet im Sommer stark auf. Die Flächen sind sowohl bei Gewerbe als auch bei der Landwirtschaft knapp. Zudem ändern sich in beiden Bereichen die Arbeitswelten. „Wir leben in einer Welt des Umbruchs“, so die Fellbacher Baubürgermeisterin Beatrice Soltys zusammenfassend. „Das Fellbacher Projekt steht beispielhaft für zahllose Gewerbeareale, in denen Produktion, auch die von Nahrungsmitteln, Wohnen und Leben wieder zur Stadt zusammenfinden können. Wir brauchen robuste Räume, in denen Güter klug, gemeinsam und im Kreislauf genutzt werden“, erklärte auch IBA‘27-Intendant Andreas Hofer.

Der Bestand an Gewerbegebieten ähnlich dem in Fellbach beträgt in Deutschland rund 500.000 Hektar - eine Fläche doppelt so groß wie das Saarland. Diese Gebiete weisen in der Regel eine geringe bauliche Dichte, kaum Nutzungsmischung und wenig klimarelevante Grünanteile auf. „Die Anpassung und der Umbau bestehender Gewerbegebiete ist eine zentrale Zukunftsaufgabe, hier bei uns in Fellbach, aber auch im gesamten Bundesgebiet “, stellte Ulrich Dilger, der Fellbacher IBA-Projektleiter, die Pilotfunktion dar.

In den vergangenen Monaten startete das IBA’27-Projektteam zahlreiche Teilprojekte. Begleitet wird das Team durch renommierte Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Die Teams stellten sich bei der Gebietskonferenz an Infoständen mit ihren Themen beim sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ vor. „Wir haben im letzten Jahr den Status Quo des Gebiets ermittelt. Nun benötigen wir Partner, mit denen sich Ideen entwickeln und umsetzen lassen“, so Dilger. Dies ist auch deshalb notwendig, da die Flächen im Projektgebiet zum Großteil in privater Hand sind. Das IBA’27-Team der Stadt Fellbach sucht daher Gewerbetreibende und Landwirte, die die IBA für neue Projekte nutzen wollen. Auch Investoren, Start-Ups oder die Bürgerschaft sind eingeladen, sich einzubringen.

Weitere Informationen:

Die nächste Gebietskonferenz soll im Sommer 2023 im Rahmen des IBA‘2027-Festivals stattfinden. Mehr Infos unter www.fellbach.de/iba

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Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)