Traditionell, vielseitig und innovativ – die Feder


Zu Besuch im Familienbetrieb: Dr. Christoph Pfefferle, Wirtschaftsförderung Stadt Fellbach, Dr. Bettina Daser, OB Gabriele Zull, Adolf-Ulrich Daser Foto: Sabine Laartz

Vor über 100 Jahren wagte Richard Daiker den Schritt in die Selbstständigkeit. Der Ingenieur verließ eine Festanstellung in der Automobilbranche und gründete im alten Ortskern Fellbachs 1921 ein eigenes Unternehmen. Die erfolgreiche Firma hat sich auf besondere Federn spezialisiert und arbeitet eng mit der Automobilindustrie, der Werkzeugbranche und anderen Bereichen zusammen.

„Wir brauchen Unternehmen wie Sie, zukunftsorientiert, beständig und engagiert“, betonte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull bei ihrem Besuch. Adolf-Ulrich Daser, der das Familienunternehmen seit 1970 in dritter Generation führt, war unter anderem bei der Industrievereinigung Fellbach aktiv. Der engagierte Ingenieur und Tüftler stellte den Betrieb frühzeitig auf digitale Anwendungen um. „Das papierlose Büro haben wir schon lange, auch die firmeneigene Software haben wir selbst entwickelt. Unser Wissen ist heute digital hinterlegt“, fasste die Betriebswirtin Bettina Daser zusammen.

Kerngeschäft des Unternehmens, das heute in der Friedrich-List-Straße zuhause ist, ist die Produktion von technischen Federn. „Keine Standardware“, wie Vater und Tochter Daser ausführen. Die Herstellung erfolgt im engen Verbund mit den Auftraggebern. „Wir erfahren die Anforderungen: Also was muss die Feder können und wo soll sie verbaut werden“, so der Geschäftsführer. Nach der Funktions- und Platzbeschreibung konstruiert Adolf-Ulrich Daser die Feder, die dann produziert wird. Dabei arbeitet die Daiker GmbH nicht nur für die Automobilindustrie. „Unser Bekanntheitsgrad ist sehr gut“, freuen sich Adolf-Ulrich und Bettina Daser. Rund 20 Mitarbeitende beschäftig Daiker in Fellbach. Neben Mechanikern und Mechatronikern sind viele der Mitarbeiter auch angelernt. „So eine Feder ist sperrig und nicht immer geschmeidig, dafür benötigen sie Erfahrung“, erklärt Bettina Daser. Der Vorteil des „nichtgeschmeidigen“ Produkts: Nur sehr wenige große Unternehmen produzieren die Federn selbst. Auch für den 3-D-Druck eignet sich die Feder nicht. „Die Eigenschaften verändern sich und damit auch die Qualität.“ Die Arbeit geht Daiker daher nicht aus. „Sie erleben ständig neuen Herausforderungen bei einem alltäglichen Produkt“, so Oberbürgermeisterin Zull.

Das Unternehmen ist nach wie vor ein Familienbetrieb. Seit vielen Jahren arbeitet die Betriebswirtin und Psychologin Dr. Bettina Daser im Unternehmen mit. Daser, die in ihrem zweiten Beruf auch Unternehmen beim Generationswechsel coacht, ist für die Betriebsorganisation und die IT verantwortlich. „Die Selbstständigkeit liegt uns im Blut“, stellte sie fest.