Wie ist die Versorgungslage und wo lässt sich Energiesparen?


„Die Entwicklung der Strom- und Gaspreise lässt sich nicht wirklich vorhersagen“, stellte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull am Mittwochabend, 14. Dezember, fest. Die Oberbürgermeisterin hatte zusammen mit den Stadtwerken und der Wirtschaftsförderung Unternehmen zum Informations- und Arbeitstreffen eingeladen. Betriebsinhabern und Verantwortlichen sollten möglichst konkrete Hinweise zur Versorgungslage und zum Energiesparen an die Hand gegeben werden. Rund 50 Teilnehmer nutzten das kompakte und gut strukturierte Angebot.

„Es ist kalt“, so die Oberbürgermeisterin und sie meinte damit nicht nur die Außentemperaturen: Rohstoffmangel, Inflation, Energiekrise, Ukrainekrieg und die nicht enden wollende Coronapandemie binde die Kräfte und fordere die Unternehmen. „Sie müssen kalkulieren, beauftragen und Löhne zahlen, da ist die Unsicherheit schwer auszuhalten“, betonte Oberbürgermeisterin Zull. Das Gesetz mit der Strom- und Gaspreisbremse wurde erst am vergangenen Freitag im Bundesrat beschlossen und muss jetzt von den Stadtwerken umgesetzt werden. „Keine leichte Aufgabe“, wie Gerhard Ammon, Geschäftsführer der Stadtwerke ausführte. Zumal die Stadtwerke den Kunden die verschiedenen Maßnahmen der Regierung erläutern müssen: Mehrwertsteuersenkung, den Abschlag im Dezember, die Deckelungen im kommenden Jahr - „dafür gibt es keine fertigen Programmierungen bei den Abrechnungen“, so Ammon, der trotzdem überzeugt ist, dass die Maßnahmen rechtzeitig umgesetzt werden.

„Die kalte Temperaturen lassen mich ein bissle dünnhäutig werden“, so der Kommentar von Gerhard Ammon zum Wintereinbruch im Dezember. Zwar seien die Gasspeicher noch zu 93 Prozent gefüllt, doch die 20-prozentige Energieeinsparungen in allen Bereichen, die wichtig sind, um die Versorgungslage stabil zu halten, werde bei Temperaturen von deutlich unter minus zehn Grad auf eine harte Probe gestellt. „Wir müssen durch den Winter kommen“, appellierte der Geschäftsführer an die Teilnehmer, dazu sei jeder gesparte Kubikmeter Gas und jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom hilfreich. Mittelfristig sieht Ammon den Ausbau der regenerativen Energie, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Sanierung von Gebäuden sowie den Ausbau der Wasserstofftechnologie als unabdingbar.

Wie konkret der Verbrauch reduziert werden kann führten Energieberater Christopher Goelz, visiofacto, und Jürgen Menzel, Energieagentur Rems-Murr aus, während Robert Bajic die Photovoltaik-Modelle der Stadtwerke erläuterte. Im Nachgang zur Information konnten die Teilnehmer beim Ständerling noch weitere Fragen klären. Sie erhalten von der Wirtschaftsförderung die gezeigten Präsentationen und können sich für weitere Auskünfte sowohl an die Wirtschaftsförderung als auch an die Stadtwerke wenden.

Robert Bajic zeigt die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Maicklerschule

Robert Bajic zeigt die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Maicklerschule (Foto: Peter Hartung)

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Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)