Unterwegs in Oeffingen: Ideen für die Ortsmitte gesucht


Die Hitze schränkte die geplanten drei Stadtspaziergänge in Fellbach-Oeffingen in der vergangenen Woche etwas ein. Aufgrund der brütenden Sommerhitze wurden die ersten Überlegungen zur Ortsentwicklung am Mittwoch, 20. Juli 2022, in zwei erweiterten Bürgerwerkstätten im Gewölbekeller des Schlössle vorgestellt, bevor am Samstag, 23. Juli 2022, rund 30 Personen zusammen mit Oberbürgermeisterin Gabriele Zull, Mitgliedern des Stadtplanungsamts und dem beauftragten Planungsbüro auch bei einem Rundgang die Herausforderungen im Stadtteil diskutierten.

Eine lebenswerte Ortsmitte für alle Generationen, attraktive Treffpunkte, mehr Nahversorgung und eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur waren die Hauptpunkte, die in den drei Veranstaltungen in der vergangenen Woche von den Oeffinger Bürgern angeregt wurden. „Früher bin ich einmal durchgelaufen und hatte alles für den täglichen Bedarf“, stellte eine Oeffingerin fest. Heute müssten die Menschen zum Supermarkt, der für viele Ältere schlecht erreichbar wäre. Vor allem bot die Einkaufstour im Ortszentrum immer auch die Gelegenheit, „sich zu treffen und auszutauschen“, so das Fazit. Diese sozialen Treffpunkte seien immer weniger geworden. Die Verminderung des Durchgangsverkehrs, Lärmreduzierung oder auch die Frage, wo Aufenthaltsräume entstehen können, waren weitere Punkte bei der Bürgerbeteiligung.

Doch auch die Bebauung werfe Fragen auf, führte die Stadtplanerin Petra Zeese aus. Das Bauen in der zweiten Reihe bedinge, dass die Zugänge vielfach in persönlichen Absprachen geregelt wären oder leerstehende Scheunen und Grünflächen als potenzielle Flächen der Nachverdichtung gesehen würden. „Wir wollen das Ortsbild erhalten und miteinander gestalten“, so die Meinung. Dafür müsste auch die öffentliche Durchwegung sowie die Frage nach Grünachsen gestellt werden, forderte Zeese.

Ausgangspunkt für den Ortsentwicklungsprozess waren die Schließung einiger alteingesessener Geschäfte, von Bankfilialen sowie der Leerstand und Verkauf von Gebäuden. „Wir wollen dem entgegenwirken, doch dies können wir nur mit Ihnen an unserer Seite“, betonte Oberbürgermeisterin Zull beim Stadtspaziergang. Die Verwaltung plane, die Verwaltungsstelle in Oeffingen in das Gebäude der ehemaligen Volksbank umzuziehen. „Die Räume sind barrierearm und besser zugänglich“, so Zull. Doch dies solle nur ein Baustein der Ortsentwicklung sein. Die Verwaltung hat daher das Planungsbüro FPZ Stadtplanung + Architektur beauftragt, eine erste Analyse zur Ortsmitte Oeffingen durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden bei den Veranstaltungen in der vergangenen Woche diskutiert und bilden auch die Grundlage für die Erarbeitung von gemeinsamen Zielsetzungen und Handlungsmöglichkeiten, die im Frühjahr 2023 wieder mit der Oeffinger Bürgerschaft diskutiert werden sollen. Um bis dahin ein Mitspracherecht der Stadt bei der baulichen Veränderung von ortsbildprägenden Gebäuden zu sichern, soll eine Erhaltungssatzung am Dienstag, den 26. Juli, im Gemeinderat verabschiedet werden.

„Wir sind am Anfang“, betonte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. In den kommenden Monaten sind verschiedene Formen der Bürgerbeteiligung angedacht. „Wir wollen möglichst viele Oeffinger erreichen und ihre Meinungen miteinbinden“, erklärte die OB. Ziel sei ein umfassendes Konzept, das die Aspekte Wohnen und Arbeiten genauso integriert wie die Themen Geschichte, Mobilität, Nahversorgung, Freiräume oder Kultur.

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Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)