Inklusion durch Dialog


Mit dem Beschluss zur aktiven Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen Fellbachs hat sich der Fellbacher Gemeinderat bereits 2012 zu den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention bekannt und so den Grundstein für eine inklusive Kommune gelegt. Die Stadt Fellbach macht es sich seither zur Aufgabe, die Bedürfnisse und Interessen von Menschen mit Behinderungen verstärkt zu berücksichtigen sowie die Stadtgesellschaft für das Thema Inklusion zu sensibilisieren. Denn „Barrieren gibt es auch in Köpfen“, weiß der Erste Bürgermeister Johannes Berner.

Mit der Schaffung einer Teilzeitstelle im Folgejahr konnte als erstes wichtiges Instrument ein „Aktionsplan Inklusion“ erstellt werden, der weiter fortgeschrieben wird. „Viele Dinge wurden bisher umgesetzt oder angestoßen“, berichtete Michaela Gamsjäger vergangene Woche im Sozialausschuss. „Oft haben kleine Veränderungen große Wirkungen“, weiß die Inklusionsbeauftragte der Stadt Fellbach. So wurden beispielsweise die Treppenstufen zur Bühne der Musikschule farblich abgesetzt und sind dadurch besser erkennbar. Unterstützt wird Michaela Gamsjäger von Ehrenamtlichen, die selbst ein Handicap haben und so genau wissen, was die jeweiligen Beeinträchtigungen bedeuten. „Ein Blinder kann ja Hören“, verdeutlicht Stephan Dieck. Einer der Ehrenamtlichen, die sich mit viel Eifer und Fachwissen für die Barrierefreiheit in Fellbach einsetzen. „Ohne diese Unterstützung wäre vieles nicht möglich“, bedankte sich Gamsjäger bei den Ehrenamtlichen.

Als aktuelle und erfolgversprechende Beispiele für die Umsetzung von Teilhabemöglichkeiten können der Deutsche Wandertag und die Triennale Kleinplastik 2022 genannt werden. Bei diesen Programmen sind Menschen mit Behinderung in der Planung und Durchführung mitgedacht worden. So wurden inklusive Wanderwege entwickelt und es gibt bei der Triennale Kleinplastik Führungen für Menschen mit Behinderungen. „Fellbach hat als Wanderhauptstadt das Thema Inklusion ins Remstal getragen“, freute sich die Inklusionsbeauftragte nicht ohne Stolz. Auch das alljährlich größte Ereignis, den Fellbacher Herbst, möchte die Stadtverwaltung zu einem Erlebnis für alle Menschen machen. Es werden auch jetzt schon einzelne Aspekte berücksichtigt, aber ab 2023 soll den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden.

Dennoch bleibt noch Vieles zu tun. Die Schwerpunkte für die kommenden Jahre sollen in den Bereichen „Barrierefreiheit“, „Wohnen“ und „Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben“ gesetzt werden. Die Stadträte lobten einhellig das ungebremste Engagement von Michaela Gamsjäger und ihren Unterstützern. Auch EBM Berner sah es nun an der Zeit „das Erreichte zu würdigen, aber auch neue Ziele zu setzen.“

Der aktuelle Inklusionsplan kann hier aufgerufen werden:

https://www.fellbach.de/Inklusion

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