Jobplattform für Norgren-Mitarbeiter: Fachkräfte halten!


Zum Ende des Jahres verlässt das Unternehmen Norgren den Standort Fellbach. „Wir wollen aber eine schnelle Vermittlung der Arbeitnehmer hier in der Stadt und Region erreichen“, erklärt Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Daher hatten der Betriebsrat von Norgren sowie die Wirtschaftsförderung der Stadt vereinbart, eine Jobplattform zu entwickeln, mit der gezielt die Unternehmen der Region angesprochen werden sollen. Die Plattform wird interessierten Unternehmen zum Freitag, 8. Juli, über die Industrievereinigung Fellbach (IVF) und Südwestmetall zur Verfügung gestellt.

Es war ein Schock für die Belegschaft als im vergangenen Jahr die Geschäftsführung von Norgren die Verlagerung des Standortes bekanntgab. Viele Arbeitnehmer sind seit Jahrzehnten am Standort tätig und waren bereits beim Vorgänger-unternehmen, der Herion AG beschäftigt. Die Norgren GmbH, Spezialist für An-triebs- und Fluidtechnik, gehört zur britischen IMI Precision Engineering.

Als sich abzeichnete, dass an der unternehmerischen Entscheidung der Geschäftsführung nicht zu rütteln war, setzten sich der Betriebsrat und die Wirtschaftsförderung der Stadt Fellbach auf Vermittlung von Oberbürgermeisterin Zull zusammen, um möglichst zeitnah Hilfen anbieten zu können. „Für uns war klar, dass wir schnell reagieren müssen“, betonte Betriebsratsvorsitzender Klaus Meischel. Die Angst vor dem Arbeitsverlust und den damit verbundenen Folgen trieb die Belegschaft verständlicher Weise um. In Kooperation mit der Industrie-vereinigung Fellbach sowie Südwestmetall entstand eine digitale Jobplattform, können sich Unternehmen melden und erhalten den Link zur Plattform über die IVF und Südwestmetall. Über den Betriebsrat erfolgt dann die direkte Kontaktaufnahme.

„Der Bedarf an Fachkräften ist auch bei den Unternehmen der Region sehr groß“, betont Johannes Maier, Vorsitzender der IVF. Es wäre daher sehr bedauerlich, wenn sich die Norgren-Mitarbeiter anders orientieren würden. Eine Einschätzung, die von der Südwestmetall bestätigt wird: “Trotz aller Probleme – Stichwort Lieferengpässe und Energiekosten – die unsere Unternehmen momentan haben: Gute Leute werden weiterhin händeringend gesucht“, sagt Michael Kempter, Geschäftsführer Bezirksgruppe Rems-Murr. Die Unterstützung der beiden Arbeitgebervereinigungen war daher keine Frage!

„Die Plattform ist eine gute Möglichkeit, die Qualifikationen der Arbeitnehmer transparent und digital darzustellen“, skizzieren Christoph Pfefferle und Dennis Issler vom Amt für Wirtschaftsförderung in Fellbach. Damit könne niederschwellig ein erster Eindruck gewonnen werden, bevor es ins direkte Gespräch gehe. „Unkomplizierte Hilfe, Perspektiven bieten und die Kompetenz hier vor Ort halten“, das seien die Ziele dieser gemeinsam erarbeiteten Plattform stellten die Verantwortlichen fest.

Dennis Issler und Dr. Christoph Pfefferle vom Amt für Wirtschaftsförderung

Dennis Issler und Dr. Christoph Pfefferle vom Amt für Wirtschaftsförderung. (v.l.)

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