Fellbach-Haus wird weiter unterstützt


Am Dienstag, 5. April 2022, hat der Fellbacher Gemeinderat einstimmig beschlossen, das Fellbach-Haus im kosovarischen Suharekë weiterhin finanziell mit bis zu 35.000 Euro jährlich zu unterstützen.

Vor 20 Jahren fing alles an. Nach dem Krieg im Kosovo entschied der Fellbacher Gemeinderat unter dem damaligen Oberbürgermeister Friedrich-Wilhelm Kiel im Jahr 2000, den Friedensprozess auf dem Balkan durch ein humanitäres Jugendprojekt zu unterstützen. Aus dieser Idee entstand das Fellbach-Haus, das 2002 von Kiel und seinem Amtsnachfolger Christoph Palm eingeweiht werden konnte. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull erinnerte in der Gemeinderatssitzung am Dienstag: „Ein wichtiges Thema war die psychologische Betreuung von vom Krieg traumatisierten Kindern.“ Mittlerweile, so die Oberbürgermeisterin, sei das Fellbach-Haus ein Ort der sinnvollen Freizeitbeschäftigung und Fortbildung mit Deutsch- oder Englischkursen und vielen Angeboten, auch im Bereich Umwelt, geworden.

„Über allem standen und stehen bis heute die Themen Friedenspädagogik und Demokratieverständnis. Und das ist aktueller denn je“, fuhr Zull fort.
Das Fellbach-Haus ist ein kosovoweites Vorzeigeprojekt. Das erleben bei Besuchen nicht nur Landes- und Bundespolitiker, sondern auch Vertreter internationaler Behörden und Organisationen. „Sie alle können sich davon überzeugen, was das für ein tolles Projek ist“, beschrieb Gabriele Zull die Faszination, die das Fellbach-Haus in Suharekë auf seine Besucher ausübt. Zull selbst hat diese Faszination bei ihrem Besuch dort im Jahr 2019 ebenfalls erlebt. Seit seinem Bestehen wird das Fellbach-Haus von der Stadt Fellbach mit jährlich bis zu 35.000 Euro finanziell unterstützt. Von 30.000 Euro werden die Gehälter der Mitarbeiter gezahlt und dadurch die Nachhaltigkeit und die Qualität des Lehrangebotes sowie dessen Umsetzung gesichert. Mit jährlich maximal 5.000 Euro beteiligt sich die Stadt Fellbach an den Kosten für die Instandhaltung. Suharekë trägt mit bis zu 15.000 Euro die Kosten unter anderem für die Müllentsorgung, Strom, Heizung und Internet. „Das Fellbach-Haus ist ein sinnvolles Projekt, und die aktuelle Situation macht deutlich, wie wichtig es ist, das Haus weiter zu fördern“, betonte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Ulrich Lenk, Vorsitzender der FW/FD, sagte, dass das Fellbach-Haus dem kürzlich verstorbenen Fellbacher Ehrenbürger und ehemaligen Oberbürgermeister Friedrich-Wilhelm Kiel wirklich am Herzen gelegen habe. Der Stadtrat beschrieb, wie Kiel ihn und seine Parteikollegen damals schnell von der Idee eines Fellbach-Hauses in Suharekë überzeugen konnte. „Wieder einmal war Friedrich-Wilhelm Kiel, und mit ihm die Stadt Fellbach, mit diesem Pilotprojekt seiner Zeit ein Stück voraus“, hob Lenk hervor. „Unsere FW/FD-Fraktion steht nach wie vor zu dieser wertvollen Arbeit mit jungen Menschen und unterstützt deshalb uneingeschränkt den Antrag, das Fellbach-Haus weiter finanziell zu fördern.“ Auch CDU-Stadtrat Hans-Ulrich Spieth bestätigte den Erfolg des Fellbach-Hauses. Die regelmäßigen Berichte in den vergangenen 20 Jahren aus dem Fellbach-Haus seien konstant positiv und überzeugend gewesen. Weiter sagte Spieth: „Dort wird eine sehr gute Arbeit geleistet. Das Fellbach-Haus ist eine Attraktion und findet im ganzen Kosovo Anerkennung. Das beweist die kontinuierlich gute Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.“

SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Möhlmann schloss sich dem Lob seiner Vorredner an: „Das Fellbach-Haus ist ein Friedensprojekt.“ Dass es für die Bildung von Kindern und Jugendlichen steht, ist seiner Meinung nach ein sehr wichtiger Baustein, um Frieden entstehen zu lassen. Möhlmann betonte: „Frieden muss erarbeitet werden.“ Stadtrat Karl Würz von den Grünen war sich mit seinen Kollegen einig.

Neben der Zustimmung für die weitere jährliche finanzielle Unterstützung des Fellbach-Hauses einte alle Anwesenden außerdem die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Kriegs in der Ukraine. Der Gedanke, die Menschen dort vielleicht auch eines Tages beim friedlichen Miteinander unterstützen zu können, war ebenfalls ein gemeinsamer.

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