Unterkünfte für Geflüchtete in Fellbach


Die Zahl der ukrainischen Geflüchteten, die in Fellbach und im Kreis Zuflucht suchen, steigt an. Eine Prognose, mit welchen Zahlen letztendlich zu rechnen sei, könne momentan aber keiner geben, stellte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 5. April, fest. Trotzdem sei es wichtig, auch künftig gut vorbereitet zu sein. Die städtische Verwaltung hat auf Grund der Herausforderungen daher die bereitstehenden Unterkünfte aufgestockt und weitere Maßnahmen für Unterkünfte getroffen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorgehen einstimmig zu.

„Wir setzen auf verschiedene Möglichkeiten, um flexibel reagieren zu können“, betonte Bürgermeisterin Beatrice Soltys in der Gemeinderatssitzung. So miete die Stadt über die Wohnungs- und Dienstleistungsgesellschaft Fellbach (WDF) das Hotel „Grüner Baum“ in Schmiden als vorübergehende Unterkunft an (weitere PM). „Hier stehen uns bis zu 90 Plätze zur Verfügung“, führte der Erste Bürgermeister Johannes Berner aus. Auch eine gebrauchte Containeranlage soll von der WDF erworben werden, „um als Interimsunterkunft zu dienen“, so Berner. Der Standort für diese Unterkunft müsse noch dezidiert festgelegt werden, doch die Verantwortlichen rechnen damit, dass die Anlage – sofern es nötig sei – schnell in Betrieb gehen kann. Außerdem hat die Stadt die Festhalle Schmiden als vorübergehende Notunterkunft eingerichtet, um bei den angekündigten Zuweisungen durch das Land gerüstet zu sein. Nach den jetzt geltenden Regeln wird der Rems-Murr-Kreis diese Notunterkunft, die nur bis Mitte April zur Verfügung steht, betreiben, wenn die Zahlen stark ansteigen.

Insgesamt stelle sich die Situation herausfordernd da. Rund 1400 Geflüchtete aus der Ukraine sind im Landkreis bisher registriert, davon in Fellbach knapp 270 Personen. „Die genaue Zahl ist nicht feststellbar, da nach wie vor viele zunächst privat unterkommen“, betonte Berner. Die überwältigende Hilfsbereitschaft ermögliche der Stadt auch, die ukrainischen Geflüchteten momentan schnell unterzubringen. „Die Solidarität ist beeindruckend“, bedankte sich OB Zull. Viele rückten im wahrsten Sinn des Wortes zusammen, um Wohnraum anzubieten. Allerdings sind viele dieser Unterkünfte nicht auf Dauer verfügbar. „Wir müssen hier auch andere Lösungen vorhalten.“ Bewusst setze die Stadt daher auf zeitlich verschieden getaktete Maßnahmen, die ineinandergreifen sollen.

„Wir freuen uns, wie schnell und effizient die Stadt Strukturen schafft, um zu helfen“, befürwortete Grünen-Stadtrat Dr. Stephan Illing das Vorgehen der Verwaltung. „Fellbach hält zusammen“ würde so realisiert. Natürlich stelle „die Unterbringung uns alle vor große Herausforderungen“, betonte CDU-Stadtrat Erich Theile zustimmend. Der Stadtrat regte an, im Hotel möglichst Familien, Frauen und Kinder unterzubringen, da der Ort „sehr zentral liegt und so die Integration fördert.“ FW/FD-Stadtrat Peter Treiber bedankte sich bei „allen, die helfen und Menschen aufnehmen.“ Sebastian Bürkle, SPD-Stadtrat, bekräftigte, dass der Anstand es gebiete, die Geflüchteten aufzunehmen. „Es ist unsere Pflicht!“

„Wir werden uns noch lange mit diesem Thema beschäftigen müssen“, stellte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull klar, die sich beim Gemeinderat für das überzeugende Votum bedankte. Fellbach sei mit dem „hervorragenden Netzwerk aus Ehrenamtlichen, der Blaulichtfraktion, Unternehmen, Apothekern, Ärzten und Verwaltung dafür gut aufgestellt“, auch wenn es nicht einfach werde.

^
Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)