Gezielteres Angebot statt Ausgrenzung


Es war die erste Sitzung des Integrationsausschusses seit seiner Vereidigung 2020. Die wieder im Rathaus stattfand. „Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen, wieder im großen Saal zu sein“, freute sich der Erste Bürgermeister Johannes Berner, als er am Dienstag vergangener Woche die Sitzung eröffnete.

Unter dem ersten Tagesordnungspunkt erläuterten Christine Hug, Leiterin Amt für Soziales, statistische Angaben zur Bevölkerung mit nichtdeutschem Pass. Erhoben wurden die Daten am 31. Dezember des Vorjahres. Erfasst wurden Personen, die einen nichtdeutschen Pass besitzen und diejenigen, die neben der deutschen zumindest eine weitere nichtdeutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

Die Erhebung sei wichtig für die Arbeit der Integrationsmanager und die allgemeine Integrationsarbeit, da so die unterschiedlichsten Bedarfe der in Fellbach lebenden Migranten erfasst werden könnten. So gebe es mehr „geduldete“ Personen unter den Geflüchteten als zuvor. „Das hat verschiedene Gründe, ist aber eine Herausforderung für unsere Integrationsmanager“, erläuterte Hug die Situation. So mache das lange Warten manche Geflüchtete psychisch krank. Auch sei der Anteil an Kleinkindern und Neugeborenen prozentual gestiegen. Corona habe ebenfalls die Arbeit der Integrationsmanager erschwert.

Insgesamt haben 23,2 Prozent der in Fellbach lebenden Menschen keinen deutschen Pass. Die 126 verschiedenen Herkunftsländer seien „viel“ und mit „der Nähe zu Stuttgart zu erklären“, begründete Hug die Zahlen. Die Herkunftsländer sind wie bereits in den Vorjahren die sogenannten „Big 6“: Türkei, Italien, Kosovo, Kroatien, Griechenland und Syrien.

EBM Berner verdeutlichte abschließend nochmal die Relevanz der Erhebung: „Die Statistik soll nicht ausgrenzen. Sie ist jedoch wichtig, um das städtische Angebot zielgerichteter anbieten zu können“. So seien in den kommen Wochen vermehrt Sprachangebote geplant, da es hier aktuell eine hohe Nachfrage gäbe.

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Redakteur / Urheber
© Julia Küstner (Stadt Fellbach)