Fellbacher Nachwuchskonstrukteure


Ob „mixed“, „virtuell“ oder „augmented reality“ – diese Begriffe sind am Gustav-Stresemann-Gymnasium (GSG) in Fellbach längst keine Fremdwörter mehr. Bereits zum zweiten Mal hatten Schüler der siebten und achten Klasse die Chance, einen 3D-Workshop zur digitalen Produktentwicklung zu besuchen. Möglich macht das ein Kooperationsprojekt der städtischen Wirtschaftsförderung und den Fellbacher Schulen mit der Bildungseinrichtung „Create Education“ aus Reutlingen.

„Ihr habt jetzt vielen Schülern in eurem Alter etwas voraus“, war sich Lina Nolde, Leiterin des CREATE Education Weiterbildungsbereichs, bei der Abschlussveranstaltung am Montag vergangener Woche sicher. Mit dem Computer-Programm „SketchUp“, einer sogenannten CAD-Anwendung, wie sie auch in professionellen Ingenieurbüros zur Konstruktion von Bauteilen genutzt wird, hatten die Kursteilnehmer in akribischer Feinarbeit handliche Figuren kreiert.

Als die Jungen und Mädchen die selbst konstruierten Modelle endlich „reallife“, also in echt, mit nach Hausen nehmen durften, waren die stolzen Augen nicht zu übersehen. Dass die jungen Konstrukteure, Spaß am digitalen Konzipieren hatten, davon zeugen die Ergebnisse des Workshops. Katzen, Schwerter, Obst oder Bücher – die Fantasie der Nachwuchstüftler kannte keine Grenzen. Und auch nicht die Schulstunden. Es wurde „heimlich“ in anderen Unterrichtsstunden an den Produkten weitergetüftelt. „Man sieht, wieviel Herzblut die Kinder da reingesteckt haben“, freute sich auch GSG-Mathelehrerin Daniela Groninger, die das Bildungsangebot betreut hatte.

Manche Modelle haben dazu eine nützliche Zusatzfunktion, nämlich einen integrierten USB-Stick. So könnte manches Stück direkt als Firmenwerbegeschenk auf den Markt gebracht werden. Christoph Pfefferle freute sich besonders über den engen Bezug zur Wirtschaft: „Das sind wirklich tolle Ergebnisse“, lobte der Wirtschaftsförderer, als er gemeinsam mit dem kommissarischen Schulleiter Armin Dunz die Teilnahmeurkunden und die kleinen Schätze verteilte.

Nicht ganz ohne Eigennutz. Denn der Fachkräftemangel in der wirtschaftsstärksten Region Europas, zu der auch Fellbach gehöre, betreffe die Stadt ebenfalls. Umso erfreulicher sei es, diesen kreativen und motivierten Nachwuchs zu sehen, der sich für zukunftsträchtige Techniken interessiert. Die Förderpartner, dazu gehören der Gewerbeverein Oeffingen, der Gewerbeverein Schmiden, der Gewerbe- und Handelsverein Fellbach, die Eisele-Stiftung und die Industrievereinigung Fellbach, dürfte das ebenfalls in ihrer Unterstützung bestätigen.

Den Blick auf die Jugend richteten an diesem Tag auch die Unternehmen AMF und Raben Germany. Beide Unternehmen entsandten an diesem Tag Ausbildungsbotschafter ans GSG, um den Nachwuchs für ihr Schaffen zu interessieren. „Diese beiden Unternehmen stehen mit an der Spitze der digitalen Produktentwicklung und Prozessoptimierung in Fellbach“, betonte Pfefferle und wünschte den Schülern, dass sie „aus dem Erlernten einen Nutzen ziehen können“ und beglückwünschte zum erfolgreichen Abschluss.

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Redakteur / Urheber
© Julia Küstner (Stadt Fellbach)