Bewegende Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine


Menschen mit Kerzen beim Friedensgebet für die Ukraine im Rathausinnenhof

„Krieg, Vertreibung, Tod und Elend – wir alle hatten gehofft, dass es nach den Erfahrungen der zwei Weltkriege nie wieder Krieg in Europa geben wird“, so Oberbürgermeisterin Gabriele Zull bei der Solidaritätsveranstaltung am vergangenen Mittwochabend, 2. März, im Fellbacher Rathaus-Innenhof. Die ergreifende Veranstaltung an der knapp 400 Fellbacher teilnahmen, schloss mit einem interreligiösen Gebet für Frieden.

Die Berichte von Iryna Heinrich lösten tiefe Trauer aus. Die gebürtige Ukrainerin und heutige Fellbacherin schilderte mit ihrer Freundin, wie es Verwandten und Bekannten im überfallenden Land geht. „Sie haben keinen Strom, kein Wasser und die Kinder keine Nahrung“, so Iryna Heinrich unter Tränen. Die Situation sei furchtbar und „wir versuchen, Kontakt zu halten.“ Beide Ukrainerinnen bedankten sich für die Solidarität und riefen zu mehr Hilfe auf.

Ein erster Hilfstransport war bereits am Mittwochabend von Fellbach aus in die Ukraine gestartet. In der landesweit größten Aktion sammeln die Feuerwehren für den ukrainischen Katastrophenschutz. „Es gibt Mut, wenn wir sehen, was alles geht, wenn die richtigen Menschen zusammen anpacken“, stellte Alexander Ernst in der Veranstaltung fest. Der Geschäftsführer von Barth Feuerwehrtechnik hat die Spendenaktion der Feuerwehren initiiert und war selbst überrascht von der Resonanz. Zusammen mit dem Unternehmen, der Freiwilligen Feuerwehr Fellbach, der Oberbürgermeisterin und der Verwaltung wurde die Aktion in drei Tagen erfolgreich aufgebaut. Bis zu acht Sattelschlepper und drei Flugzeugladungen mit professioneller Ausrüstung für den ukrainischen Katastrophenschutz werden in den kommenden Tagen ins Kriegsgebiet gebracht.

„Der Krieg muss aufhören“, so Professor Rainer Lindner. Der Vorstandvorsitzende der Heine + Beisswenger Gruppe stellte in einer kurzen Rede die Hilfsaktion vor, die er als Vorsitzender des Deutsch-Ukrainischen Forums mit der Johanniter Unfallhilfe organisiert hat. „Frieden ist ein kostbares Gut – das wird uns in diesen Tagen sehr deutlich vor Augen geführt“, fasste Oberbürgermeisterin Zull zusammen, die hoffte, dass die Soldiaritätskundgebung „ein kleines Zeichen der Hoffnung“ in die Ukraine sende. Zusammen mit Pfarrer Markus Eckert und Imad Abu Shammah vom Muslimischen Verein Fellbach beteten zum Abschluss alle Teilnehmer für Frieden und ein Ende der Gewalt.

Weitere Information:
Die Stadt Fellbach hat alle Hilfen für die Ukraine auf der Homepage eingestellt: www.fellbach.de/ukraine. Die Seite ist im Aufbau und wird täglich aktualisiert.