Gute Aussichten für das Waldschlössle



„Der Blick ist einfach toll!“, freute sich Oberbürgermeisterin Gabriele Zull am vergangenen Dienstag, 21. September. Die Fellbacher Oberbürgermeisterin begrüßte zusammen mit Jens Mohrmann und Andreas Dietmann von der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebs GmbH Pressevertreter und knapp 40 Bürger bei Führungen durch das Waldschlössle auf dem Kappelberg. Die Stadt hat das Gebäude und das Areal im vergangenen Jahr von der evangelischen Kirche übernommen und saniert die Räumlichkeiten derzeit. Geplant ist, dass ab Sommer 2022 langsam wieder Leben in das beliebte Ausflugsziel zieht und die Ferienwaldheime der evangelischen Kirche dort wieder stattfinden können.

„Die erste Nutzung nach den Renovierungen werden die Ferienwaldheime sein“, versprach Gabriele Zull. Viele Bürger erinnerten sich noch, dass sie selbst oder ihre Kinder und Enkel in den Sommerferien den „Kappelberg eroberten“. Das rund 12.400 Quadratmeter große Areal war immer ein beliebter Ausflugsort und Veranstaltungsraum für Familienfeste. „Eine solche Location fehlt uns jetzt“, erklärte Jens Mohrmann, Geschäftsführer der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebs GmbH. Der Große Saal im Waldschlössle bietet für 200 Personen Platz – „eine ideale Größe für Familienfeiern und kleinere Firmenevents“, so Mohrmann. Auch die Lage des Waldschlössles oben am Kappelberg biete hervorragende Vermarktungsargumente, ist der Geschäftsführer überzeugt. Die Schwabenlandhalle Fellbach wird künftig die Räume im Waldschlössle vermarkten. Auch die Projektleitung für die Sanierung liegt daher in den Händen der städtischen Gesellschaft.

„Wir machen das, was nötig ist“, führte Andreas Dietmann, Prokurist der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebs GmbH und Projektleiter für die Sanierung, aus. Konkret heißt dies, dass der Komplex sein Aussehen weitestgehend behalten wird, die Technik aber auf neuen Stand gebracht wird. Insgesamt sind verschiedene Nutzungsbereiche vorgesehen: Neben dem Waldheim soll das Waldschlössle wieder zu einer festen Adresse für private Feiern und Firmenveranstaltungen und ein gutes gastronomisches Angebot werden. Zudem erhält der Waldkindergarten der Evangelischen Kirche eine zweite Gruppe und damit auch einen zweiten Schutzraum. Alle Nutzungen werden baulich voneinander getrennt. „Natürlich kann Gastronomie und die Location auch zusammengebucht werden, dies muss aber nicht erfolgen“, skizzierte Jens Mohrmann das Konzept. Wer die Veranstaltungsräume bucht, kann das Cateringunternehmen dazu frei wählen.

Im Oktober 2020 starteten die Baumaßnahmen im und am Waldschlössle, derzeit laufen die Rohbauarbeiten in allen drei Gebäudeteilen, sie sind voraussichtlich bis Ende Oktober 2022 abgeschlossen. Der Große Saal erhält ein neues Dach mit Dämmung, eine neue Ausgabeküche für Catering sowie teilweise neue Fenster. Zudem wird die neue Decke heller, der Charme des Holztragwerks bleibt aber erhalten. „Dieser traditionsreiche Saal war immer beliebt bei den Fellbachern“, sagte Andreas Dietmann. Neu ist künftig der durchgehende Aufzug, der künftig von der Restaurantküche und den Nebenräumen bis in den Großen Saal führen wird und dann auch im Kleinen Saal halten kann. „Das ist sinnvoll für Menschen mit Handicap und auch für das Catering sowie die Versorgung während des Waldheims“, so Dietmann. Der Saalanbau wird somit weitgehend barrierefrei zugänglich. Auch die Toiletten und Waschräume werden rundum saniert und durch eine Behinderten-Toilette ergänzt.

In der bisherigen Restaurantküche sind die vorhandenen Anlagen bereits ausgebaut. Geplant ist, die Küche zunächst vorzubereiten und dann mit dem künftigen Pächter fertig zu planen. Wer letztendlich die Bewirtung im Waldschlössle übernimmt, steht noch nicht fest. „Hier benötigen wir noch etwas Zeit“, stellte Mohrmann fest. Coronabedingt seien Planungen in diesem Bereich momentan nicht einfach.

Corona wirke sich auch auf die Baufortschritte aus, bemerkte Dietmann. „Es ist schwierig, Handwerker zeitnah zu bekommen“, fasste der Projektleiter zusammen. Durch Zeitverzögerungen und die gestiegenen Baustoffpreise müssten die Verantwortlichen sehr gut kalkulieren. „Bisher sind wir noch im Kostenrahmen – allerdings sind die Reserven aufgebraucht.“ Die Stadt hat für die Instandsetzung und den Grunderwerb des Waldschlössles 3,1 Millionen Euro eingeplant.

Die beiden oberen Etagen des historischen Gebäudes sind für einen Schutzraum für eine zweite Waldkindergartengruppe vorgesehen und werden entsprechend ausgebaut sowie mit Nebenräumen und den notwendigen Rettungswegen ausgestattet. Darüber hinaus ist im rückwärtigen Außenbereich eine einvernehmliche Nutzung durch das Evangelische Ferienwaldheim, den Waldkindergarten und interessierte Gruppen und Vereine mit dem Schwerpunkt „Naturpädagogik/Natursport“ vorgesehen.

Bei der gesamten Sanierung spielt vor allem auch ein Punkt eine wichtige Rolle: „Wir werden darauf achten, dass wir den Charme des ursprünglichen Waldschlössles-Areals möglichst erhalten“, sagte Jens Mohrmann, Geschäftsführer der Schwabenlandhalle Betriebs GmbH, die das Waldschlössle künftig betreibt. Eine Aussage die auch den Architekt des Saalanbaus sehr freute. Für Manfred Aichele war der Saalanbau eine seiner ersten Aufträge als Architekt. „Es hat mir viel Spaß gemacht und es ist ein wunderschöner Ort“, stellte der Rentner fest, der es sich nicht hatte nehmen lassen, an der Führung teilzunehmen. „Sie alle verbinden viele Geschichten mit dem Waldschlössle und ich freue mich, dass wir uns hier bald wieder treffen können“, so Oberbürgermeisterin Gabriele Zull zu dem Architekten und den Bürgern bei den Führungen.

Information:
Das weithin sichtbare Waldschlössle stammt ursprünglich aus dem Jahr 1911, die darin befindliche Gaststätte wurde Ende der 1960er- Jahre durch einen Saalanbau ergänzt. Seit 2014 ist das Gelände nicht mehr in Benutzung, 2020 erwarb die Stadt Fellbach das Areal von der Evangelischen Kirche. Das gesamte Gebäude und Areal wird künftig ebenso wie die Alte Kelter oder die Festhalle Schmiden von der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebs GmbH betrieben, die auch für die Sanierung die Verantwortung trägt.

Über die Schwabenlandhalle Fellbach Betriebsgesellschaft mbH: Hinter der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebsgesellschaft mbH steht derzeit ein Hallentrio: Die Schwabenlandhalle mit neun hellen, top ausgestatteten und variablen Räumlichkeiten; das aufwändig restaurierte, historische Gebäude der Alten Kelter mit Flair und Vielseitigkeit auf 2.500 qm und die für Feiern aller Art beliebte und bestens ausgestattete Festhalle Schmiden. Der Betriebsstart für das neu im Portfolio hinzugekommene Waldschlössle, ein traditionsreiches Objekt in traumhafter Aussichtslage auf dem Kappelberg gelegen, ist für 2022 geplant.

Ansprechpartner Schwabenlandhalle:
Jens Mohrmann, Schwabenlandhalle Fellbach Betriebsgesellschaft mbH, Guntram-Palm-Platz 1, 70734 Fellbach, Telefon 0711-57561-15, E-Mail jens.mohrmann(at)schwabenlandhalle.de

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Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)