Das Abitur in einer „verrückten Zeit“ abgelegt


David Alexander Beck und Clara Sophie Heidinger mit EBM Johannes BernerSie hätten ihr Abitur in einer „verrückten Zeit“ abgelegt und von ihren zwölf Schuljahren seien die letzten beiden sicher besonders prägend gewesen, mit völlig neuen Herausforderungen ans Lernen, meinte Erster Bürgermeister Johannes Berner am Donnerstag vergangener Woche. Doch Clara Sophie Heidinger vom Gustav-Stresemann-Gymnasium (GSG) und David Alexander Beck (FSG) vom Friedrich-Schiller-Gymnasium haben die Herausforderung glänzend bestanden. Die beiden sind die Träger des Dr. Karl-Eisele-Preises 2021.

Bei einem kleinen Empfang zu dem Eltern, FSG-Rektor Alexander Ackermann, Armin Dunz, Konrektor des GSG, und die Fachlehrer eingeladen waren, übergab Johannes Berner die Urkunden und das Preisgeld in Höhe von jeweils 2500 Euro. Fellbachs Erster Bürgermeister erinnerte dabei auch an die Geschichte des Preises. Der Dr. Karl-Eisele-Preis ist eine Fellbacher Besonderheit. Aus Anlass seines 90. Geburtstags hatte der Fellbacher Bürger und Unternehmer Dr. Karl Eisele 2003 der Stadt eine Summe von 156.000 Euro für bildungspolitische Zwecke überlassen. Anliegen des Naturwissenschaftlers und promovierten Physikers war es, bei Jugendlichen die Begeisterung für Mathematik und die Naturwissenschaften zu wecken. Aus der Stiftungssumme speist sich der Dr. Karl-Eisele-Preis, der jährlich an die zwei Jahrgangsbesten der beiden Fellbacher Gymnasien in den Fächern Mathematik und Physik verliehen wird. Dabei zählen neben der Note im Abitur auch die Noten in den vier Schulhalbjahren der Abistufe. Clara Sophie Heidinger kam so in Mathematik und Physik auf einen Schnitt von insgesamt 14,42 Punkten, David Alexander Beck von 14,58 Punkten.

Dies sei eine außergewöhnliche Leistung, meinte Fellbachs Erster Bürgermeister. Die Eisele-Preisträger seien freilich keine „Nerds“, vielmehr seien sie in der Regel auch im Schulleben besonders engagiert, würden sich oftmals sozial engagieren und hätten auch auf anderen Feldern wie der Musik besondere Talente. Was auch an diesem Vormittag unter Beweis gestellt wurde. Denn Clara Sophie war gleich im Anschluss an den Empfang als Musikerin gefragt.

Der Eisele-Preis soll nicht nur die erbrachten Leistungen belohnen, er soll die Preisträger auch anspornen, sich etwa in Form eines Studiums weiter intensiv mit den Naturwissenschaften zu befassen. An den beiden neuen Preisträgern hätte Dr. Karl Eisele seine Freude gehabt, vermutet Johannes Berner. Denn David Alexander Beck wird bei der Firma MTU in München ein Duales Studium Maschinenbau beginnen. Nach dem Master will er dann Luft- und Raumfahrttechnik studieren. Clara Sophie Heidinger plant zunächst ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Museum „Leben am Meer“ an der ostfriesischen Küste. Anschließend will sie Mathematik und Physik auf Lehramt studieren. Dies ebenfalls in Norddeutschland – denn an der Küste gefällt es ihr einfach.

Armin Dunz zeigte sich erstaunt über die konkreten Zukunftsvorstellungen der beiden Abiturienten. Nach seinem Abitur habe er zunächst nicht gewusst, wie es weiter geht. Erfreut zeigte er sich, dass wieder einmal ein GSG-Schüler unter den Eisele-Preisträgern ist. Und in der Tat: Von den bislang 41 Preisträgern kamen 32 vom FSG und neun vom GSG, wusste Johannes Berner.

Die entscheidende Aufgabe durch die Corona-Pandemie sei gewesen, den Abiturjahrgang gut, sicher und erfolgreich durch das Schuljahr zu bringen, meinte Rektor Ackermann. Zwar hätten die Abiturprüfungen einige Wochen später stattgefunden als üblicherweise. Trotz der Corona-Einschränkungen über das Jahr hinweg seien die Leistungen aber exzellent gewesen. Dies bestätigte auch Armin Dunz.

David Alexander Beck sprach dafür dem FSG und insbesondere natürlich seinen Lehrern ein großes Dankeschön aus. Und auch Johannes Berner betonte, dass die Schulen, aber auch das Amt für Jugend, Schule und Sport der Stadtverwaltung in den zurückliegenden Monaten Außergewöhnliches geleistet hätten. Dabei sei man auch über die eigenen Möglichkeiten hinausgegangen. Dies sei sicher keine Selbstverständlichkeit gewesen.

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