Peter Hauser - der Name steht für engagiertes Jugendtheater


Stellen den Peter-Hauser-Preis gemeinsam vor: OB Gabriele Zull, David und Judith Hauser und Stephan Gugeller-Schmieg (v.l.n.r.)

Er war ein engagierter Jugendhausleiter und ein Theatermann mit Herzblut – Peter Hauser. Der gebürtige Tiroler kam 1975 nach Fellbach und war seitdem aus der Jugendarbeit in der Kappelbergstadt nicht mehr wegzudenken. Er stand für eine offene Jugendarbeit und „war begnadet, Theater als Mittel dieser Jugendarbeit einzusetzen“, wie Gabriele Zull erzählte. Die Oberbürgermeisterin stellte zusammen mit den Kindern von Peter Hauser, David und Judith, sowie dem Jugendamtsleiter Stephan Gugeller-Schmieg den Peter-Hauser-Preis vor. Mit ihm würdigt die Stadt Peter Hauser, der „leider viel zu früh verstorben ist.“

„Der Preis soll die Jugendtheaterkultur in Fellbach fördern und stärken“, erklärte Stephan Gugeller-Schmieg beim Pressegespräch am vergangenen Montag, 28. Juni. Der mit 3000 Euro dotierte Preis wird künftig beim Internationalen Theaterfestival Bunte Bühne verliehen. „Es ist das Festival, für das Peter Hauser stand wie kein zweiter“, so der Amtsleiter, der lange Jahre mit ihm gearbeitet hat. Theater war eine Ausdrucksform, die Peter Hauser bewusst verstärkt für die Jugendarbeit einsetzte. „Er gab den Jugendlichen damit Selbstwertgefühl und holte sie auf einer ganz anderen Ebene ab“, führte die OB aus.

Er sei eine Art „Paradiesvogel“ mit Prinzipien gewesen, so die beiden Kinder. „Er nutzte dabei das Theater, um seinem nicht immer einfachen Alltag in der Kindheit zu entfliehen“, stellte David Hauser fest. Bereits in seiner frühsten Jugend stand er auf einer oft improvisierten Bühne, um auszubrechen und Anerkennung zu erhalten. Eine Trennung von beruflichem und privatem Leben kannte der rührige Jugendarbeiter nicht. „Für uns Kinder war es toll“, erzählte Judith Hauser. Das Familienleben wäre immer „erweitert gewesen“. „Bei uns saßen die Praktikanten, die FSJler oder auch andere Jugendliche immer mit am Tisch.“ Nach Fellbach ist Hauser durch die Verbindung von Sigmund Kripp gekommen. Der renommierte Sozialpädagoge und ehemalige Jesuitenpater leitete 1975 das Fellbacher Jugendhaus und hoffte aus „österreichische Verstärkung“ in der Kappelbergstadt. „Es war ein Glücksfall für Fellbach“, schmunzelte Gabriele Zull.

Sein Vater, der für „pädagogische Prinzipien stand, ohne ein Prinzipienreiter zu sein“, hätte die Freiheit in der Jugendarbeit Fellbachs genossen, stellte David Hauser fest. Er war ein „Jugendhausleiter mit Herzblut und der Preis hätte ihn stolz gemacht“, fassten Judith und David zusammen. Eine Jury, in der auch die Kinder vertreten sind, wird künftig den Preisträger bei der Bunten Bühne küren. Erstmals wird der von der Stadt und der Dr. Karl und Elisabeth Eisele gestiftete Preis voraussichtlich im November 2021 verliehen – dann findet das Theaterfestival zum 30. Mal statt. „Wir wollen damit die Arbeit von Peter Hauser fortsetzen“, betonte Gabriele Zull. Bewusst habe die Stadt daher am 68. Geburtstag des ehemaligen Jugendhausleiters, der im vergangenen August gestorben ist, den Preis vorgestellt.

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Redakteur / Urheber
© Sabine Laartz (Stadt Fellbach)