i-Punkt zieht in die Räume des ehemaligen Café Entrée um
„Das Café Entrée fehlt uns allen“, so Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Trotzdem habe die Verwaltung über die weitere Nutzung der Räumlichkeiten nachdenken müssen und sieht darin einen idealen neuen Standort für den i-Punkt. „Der i-Punkt ist oft die erste Anlaufstelle für Besucher und natürlich eine zentrale Informationsstelle für alle Fellbacher“, sagte Oberbürgermeisterin Zull in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag, 22.06.2021. Schon länger ist bekannt, dass der bestehende i-Punkt räumlich und organisatorisch aufgewertet werden soll, um seiner gewachsenen Bedeutung im gesamtstädtischen Marketing, das weiterausgebaut werden soll, zu entsprechen.
Nicht nur die Sichtbarkeit erhöht sich am neuen Standort im Vergleich zur jetzigen Durchgangssituation, auch die Räumlichkeiten können kundengerechter und moderner gestaltet werden. Aufgrund der neuen gastronomischen Angebote mit dem Roten Hirsch und dem Kitz ist das Rathaus Carée zudem in diesem Bereich gut aufgestellt und benötigt nicht zwingend eine gastronomische Nachnutzung im ehemaligen Café Entrée. Die Außenfläche Richtung Lutherkirche könnte in Kooperation mit dem Betreiber der beiden Gastrobetriebe im Rathaus in den Sommermonaten bewirtet werden.
Baubürgermeisterin Beatrice Soltys erklärte anschließend die Planungen, wie der neue i-Punkt in dem denkmalgeschützten Gebäude aussehen kann. Unterteilt werden soll er in drei Zonen: Ankommen, Beraten und Arbeitszonen. Der erste Bereich ist ein weitläufiger Kundenraum mit zentraler Theke. Dort werden Kunden empfangen und können in Prospekten stöbern oder sich informieren. Auch Sitzgelegenheiten soll es geben. Direkt beim Aufenthaltsbereich integriert soll es ein Regal mit typischen Fellbachern Erzeugnissen geben, die durch eine Selbstbedienungsmöglichkeit mit Kaffee, Tee, Kaltgetränken sowie fair gehandelten Snacks ergänzt wird. Im angegliederten Beratungsbereich können sich die Kunden in Ruhe von den Mitarbeitern beraten lassen. Bei den Arbeitszonen haben die Mitarbeiter zukünftig ausreichend Platz für ein Besprechungszimmer, eine Teeküche und ein Lager. Im Untergeschoss gibt es zudem ein Besucher-WC, das im bestehenden i-Punkt fehlte.
Bei den geplanten Umbauten kann der Großteil der vorhandenen Raumstruktur samt der Wände, Decken und Böden erhalten werden. Größere Umbauarbeiten sind im Innenbereich nicht vorgesehen. Verlegt werden soll allerdings der Hauptzugang, der sich aktuell im Durchgang zwischen Rahaus-Innenhof und Kirchplatz befindet. Vorgesehen ist hier ein Zugang in Richtung Kirchplatz/Stadtbahnhaltestelle. Kostenpunkt nach ersten Schätzungen: 250.000,00 Euro. Diese Summe ist im Haushaltsjahr 2021 bereits für die Ertüchtigung des bestehenden i-Punkts veranschlagt.
Auch für die künftige Nutzung der bestehenden i-Punkt-Ladenfläche hat die Verwaltung den Gemeinderäten einen ersten Vorschlag vorgelegt. Mit einer Vinothek würde ein zentraler Anlaufpunkt für das Aushängeschild von Fellbach geschaffen: der Wein aus eigenem Anbau. Zudem würde sie das Angebot der Markthalle ideal ergänzen.
Mit einer großen Mehrheit stimmten die Gemeinderäte im Anschluss dem neuen Standort des i-Punktes zu, der zum Betriebsjahr 2022 bezogen werden soll. Außerdem beauftragten sie die Verwaltung damit, geeignete Betreiber für die Nachnutzung der bisherigen Räume zu sondieren und ein entsprechendes Betriebskonzept vorzustellen. Einer Meinung waren die Gemeinderäte mit der Oberbürgermeisterin auch in ihrem Bedauern, dass das Café Entrée schließen musste. „Wehmütig“ aber auch „aufgeschlossen“ zeigte sich Sybille Mack (SPD). „Ich sehe, dass die Notwendigkeit da ist, den i-Punkt weiter zu attraktiveren“ – nicht nur als Visitenkarte für die Stadt, sondern auch für die eigenen Bewohner, meinte die Fraktionsvorsitzende. Als „Pluspunkt“ empfand den Aspekt der Außenbewirtschaftung Stadtratskollege Hans-Ulrich Spieth (CDU). Der i-Punkt müsse „etwas hermachen“. Auch eine offene Atmosphäre im Kundenraum sei wichtig, da die Menschen nicht nur kämen, um Eintrittskarten zu kaufen, sondern um sich zu informieren. „Mich persönlich überzeugt das Konzept sehr“, lobte Steffen Ellinger (Grüne). Einziger Wermutstropfen sei, dass die öffentliche Toilettennutzung nicht barrierefrei sei. Als „sehr charmant und zeitgemäße Lösung“ bezeichnete Tine Hämmerle (FW/FD) die Pläne zum neuen i-Punkt. Sie sieht in dem neuen Standort zudem einen idealen Treffpunkt für Ausflüge oder zu Stadtführungen.