Vereine bekommen erneut eine Sonderförderung


Das gesellschaftliche Leben ist auf ein Minimum heruntergefahren und damit auch das Vereinsleben. Keine gemeinsamen Treffen, keine gemeinsamen Proben, kein gemeinsames Spiel und keine Veranstaltungen. Die wirtschaftlichen und finanziellen Einbußen sind für die Fellbacher Vereine gravierend, im Einzelfall existenzgefährdend. Deshalb gibt es auch in diesem Jahr, wie bereits im Frühsommer 2020, wieder eine Sonderförderung der Stadt für die von der Corona-Krise betroffenen Vereine. Dafür wird ein Betrag von maximal 50.000,00 Euro bereitgestellt. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 23.03.2021, einstimmig beschlossen.

Nur vereinzelt und sehr eingeschränkt konnten die Vereine ihre Aktivitäten und Angebote in den vergangenen zwölf Monaten anbieten. Die Folge: Einbußen auf allen Seiten. Einnahmen aus Veranstaltungen fehlen, Kursgebühren entfallen und Zuschüsse gibt es ebenfalls nicht. Zusätzlich zeichnet sich mit der immer länger anhaltenden Krise eine steigende Zahl an Mitgliedsaustritten ab – häufig aufgrund der persönlichen Finanzlage. Die Austritte bedeuten zugleich auch den Wegfall der Mitgliedsbeiträge. „Uns haben in den vergangenen Wochen wirklich bedrückende Rückmeldungen von unseren örtlichen Vereinen erreicht“, sagte Johannes Berner, Fellbachs Erster Bürgermeister.

Deshalb bringt die Stadtverwaltung nun erneut ein niederschwelliges Förderprogramm auf den Weg. „Auch wenn es sich angesichts der finanziellen Ausfälle erneut um einen eher symbolischen Unterstützungsbetrag handelt, soll dies ein bewusstes Zeichen sein, dass die Stadt Fellbach den örtlichen Vereinen weiterhin zur Seite steht“, bekräftigte Berner.

Wie bereits im vergangenen Jahr soll die Förderung gestaffelt nach der Mitgliederzahl ausbezahlt werden. Konkret heißt das: Vereine mit 30 bis 100 Mitgliedern bekommen einmalig 500,00 Euro. Eine Förderung von 1.000,00 Euro bekommen Vereine mit 101 bis 500 Mitgliedern. Hat ein Verein mehr als 501 Mitglieder stehen ihm 1.500,00 Euro zu. Vereine, welche die Fördervoraussetzungen erfüllen, werden angeschrieben und über die erneute Sonderförderung detailliert informiert. Dem Schreiben wird das Antragsformular beiliegen.

Die erneute Unterstützung für die von der Krise gebeutelten Vereine stieß bei den Stadträten fraktionsübergreifend auf Zuspruch. Es gehe nicht darum, den finanziellen Schaden auszugleichen. „Vielmehr zeigt dieser Beschluss, dass die Stadt die Vereine in dieser Zeit nicht alleine lässt“, fand Stadtrat Martin Oettinger (FW/FD). „Begrüßenswert“, gerade in Anbetracht dessen, das die Vereine auch eine Erziehungsaufgabe hätten und zur Gesundheitsförderung beitragen würde, so die Meinung von Nadine Gothe (Grüne). „Vielfalt, Zusammenhalt, Kultur, Gesundheitsförderung et cetera sind bedroht“, betonte Sybille Mack (SPD). Das niederschwellige Angebot, das die Wichtigkeit der Vereine zeige, begrüße ihre Fraktion deshalb. An die Vereinsmitglieder appellierte Mack, treu zu bleiben und nicht auszutreten, wenn es finanziell möglich sei. Neben der symbolischen Unterstützung plädierte Stadtrat Jörg Schiller (CDU) auch für eine immaterielle Unterstützung der Stadtverwaltung, indem sie den Vereinen mit Rat und Tat zur Seite stehe. Das konnte Berner nur bejahen. Man unterstütze die Vereine, wo man könne – etwa bei Förderanträgen oder durch die Stundung von Betriebskosten im KunstWerk. „Es finden auch viele Einzelgespräche statt. Denn unsere Vereine sind mit das Lebenselixier unsere Stadt“, ergänzte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull abschließend.

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