Ordnungsdienst kontrolliert Einhaltung der Quarantäne

Mitarbeiter des Ordnungsamtes klingeln an der Tür oder rufen bei Betroffenen an

„Aktuell (22. Januar) gibt es in Fellbach 56 Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden und deshalb zu Hause bleiben müssen. 81 Bürger stehen unter Quarantäne, weil sie engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten“, erklärt Peter Bigalk, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung. „Nach dem Zufallsprinzip wurden aus diesen beiden Gruppen 39 Personen ausgewählt, die nun kontrolliert wurden.“
 
Klaus Zielke und Yilmaz Dastan haben einen Teil der Corona-positiven Bürger kontrolliert – zu Hause. „Wir versuchen, eigentlich immer über die Sprechanlage zu kommunizieren“, erzählt Zielke. Meldet sich jemand an der Sprechanlage, wird er gebeten, ans Fenster zu kommen. Gleiches gilt für (Ehe-)Partner, Kinder oder Mitbewohner. „Wir bekommen eine Liste, wer alles zum betroffenen Haushalt gehört und schauen dann auch wirklich nach, ob jeder da ist“, so Zielke. Auf Unverständnis sind die beiden Mitarbeiter des Ordnungsamtes dabei nie gestoßen. „Die Menschen verstehen das und finden es auch gut, dass kontrolliert wird“, sagt Dastan.
 
Natürlich wird nicht jeder sofort telefonisch oder an der Haustür erreicht. „Wir hatten auch Fälle, in denen wir jemanden mehrere Tage hintereinander nicht erreicht haben“, erzählt Zielke. Dafür gibt es verschiedene Gründe. So sei zum Beispiel wegen der Kinder die Klingel ausgeschaltet gewesen oder man habe gerade geduscht. In einem anderen Fall war der Betroffene aufgrund seiner Erkrankung inzwischen ins Krankenhaus gekommen. „Wenn wir jemanden mehrmals nicht erreichen, rufen wir natürlich in den umliegenden Krankenhäusern an“, betonen die beiden.
 
Zwar gibt es immer wieder gezielte Kontrollen wie die jetzige, zu denen das Land die Kommunen aufruft. Doch auch unabhängig davon kommt es zu Quarantäne-Kontrollen in Fellbach. „Wenn wir einen Anruf bekommen oder der Verdacht besteht, dass jemand gegen seine Quarantäne verstößt, kontrollieren wir das natürlich“, sagt Bigalk. Das haben Dastan und Zielke bereits häufiger erlebt. Seit Beginn der Pandemie sind sie es, die Nachrichten über positive Testergebnisse überbringen, wenn die betroffene Person nicht anders erreicht werden kann. „Da merkt man schnell, wer es ernst nimmt und wer nicht.“  
 
„Sehr erfreulich“ findet es Fellbachs Erster Bürgermeister Johannes Berner, dass sich die betroffenen Bürger an ihre Quarantäne halten. „Natürlich ist es nicht einfach, zehn Tage die eigenen vier Wände nicht verlassen zu dürfen. Um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, ist das aber unerlässlich.“ Das bekräftigt auch Oberbürgermeisterin Gabriele Zull: „Diese Pandemie verlangt uns alle viel ab und jeder muss sich einschränken. Anders geht es im Moment einfach nicht. Wir müssen Rücksicht aufeinander nehmen.“
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