Ein Bäder-Profi übernimmt im F.3-Bad das Ruder

Aufsichtsrat bestellt neuen Geschäftsführer für das Familien- und Freizeitbad

„Er ist im Bäderwesen äußerst erfahren, für die Aufgabe hoch motiviert und damit genau der richtige Mann für unser F.3-Bad“, diese Überzeugung teilt der Aufsichtsrat der Städtischen Holding mit der Fellbacher Verwaltungsspitze. Kai Steuernagel heißt der künftige Geschäftsführer des F.3-Bades, des beliebten Fellbacher Familien- und Freizeitbades. Der 57-Jährige Berater für Bäderbetriebe war nach seinem erfolgreichen Studium der Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln unter anderem knapp zwei Jahrzehnte lang Geschäftsführer in der privaten Monte Mare Unternehmensgruppe (Sitz: Rengsdorf, Rheinland-Pfalz), die bundesweit derzeit acht Bäderstandorte betreibt. Etliche dieser Standorte hat Steuernagel als Gründungsgeschäftsführer selbst mit aufgebaut. Am Montagabend, 1. Februar, wurde der 1963 in Butzbach geborene Hesse vom Aufsichtsrat einstimmig für die Dauer von fünf Jahren zum Geschäftsführer der F.3-Betriebsgesellschaft bestellt, die seit der Übernahme ein kommunales Beteiligungsunternehmen ist. In einem Pressegespräch stellte sich der dreifache Familienvater Steuernagel am Dienstag, 2. Februar, der Öffentlichkeit vor.
 
Zum 1. August 2020 hatte die Stadt Fellbach überraschend die F.3-Badbetriebsgesellschaft übernommen. Die österreichische Muttergesellschaft war aufgrund der Coronakrise in Schieflage geraten und hatte die Stadt um Unterstützung gebeten. Damit ist seit genau einem halben Jahr neben dem Gebäude, das bereits vorher bei der Stadt war und an den Betreiber verpachtet wurde, auch der Badbetrieb unter dem Dach der Städtischen Holding zusammengefasst. Die Geschäftsführung übernahmen zunächst Johannes Berner, Erster Bürgermeister, und Gerhard Ammon, Geschäftsführer der Stadtwerke, während die operative Betriebsleitung des Bades interimsweise in die Hände der Interspa-Gruppe (Stuttgart) gelegt wurde. „Wir haben beim Badbetrieb von Beginn an auf Erfahrung gesetzt; mit über einer halben Million Besucher pro Jahr ist unser F.3-Bad schließlich ein fachlich anspruchsvolles Unternehmen“, erklärte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. „Der reibungslose Übergang ist ein Zeichen dafür, dass wir hier die richtigen Akzente gesetzt haben“, ist die Oberbürgermeisterin überzeugt.
Markus Dechand, der Interims-Betriebsleiter der Interspa-Gruppe, konnte nicht nur die Belegschaft überzeugen, sondern führte das Bad auch souverän durch die coronabedingten „Fahrwasser“. „Ein Bad in der Pandemie zu führen, ist kein Urlaubsvergnügen, eher ein Knochenjob“, bescheinigte auch Johannes Berner. Die sich ständig ändernden Verordnungen im Sommer und die langen Schließzeiten in den vergangenen Wochen zerrten an den Nerven der Beschäftigten wie auch der schwimmbegeisterten Bürger und hinterließen trotz staatlicher Hilfen tiefrote Spuren in den Finanzen. „Dass es Herrn Dechand gelungen ist, nach der Übernahme die gesamte Mannschaft an Bord zu halten und den fremd verpachteten Gastronomiebetrieb geräuschlos ins Unternehmen zurückzuholen, ist vor diesem Hintergrund ein bemerkenswerter Erfolg. Der neue Geschäftsführer kann bei der Bewältigung der vielen Baustellen, die auf ihn warten, auf verlässliche kommunale Rahmenbedingungen und auf ein motiviertes Team zählen“, so Berner und Ammon.
 
Das erfolgreiche Ausschreibungsverfahren zur Geschäftsführung war vom Bonner Zentrum für Management- und Personalberatung (zfm) begleitet worden. Kai Steuernagel wird zum 1. April als neuer F.3-Geschäftsführer starten. Mit diesem Amtsantritt werden Berner und Ammon die Geschäftsführer-Position bei der F.3-Betriebsgesellschaft wieder abgeben, bleiben aber als Holding-Geschäftsführer auch künftig eng mit der Weiterentwicklung des Bades verbunden.
 
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