Historische Persönlichkeiten

Aktion im Stadtraum belebt historische Fellbacher

Fellbacher Persönlichkeiten

Fellbacher Persönlichkeiten: die Pfalzgräfin von Calw

Auf die Pfalzgräfin von Calw (ca. 1090-ca.1131, hier dargestellt von Rosa Wielandt), eine Wohltäterin des Klosters Zwiefalten, geht die erstmalige urkundliche Erwähnung von Fellbach zurück, in der Chronik der Zwiefaltener Mönche Berthold und  Ortlieb: „In Untertürkheim und Fellbach gab die Pfalzgräfin von Calw mehr als 20 Morgen und 1 großen Wald.“ Liutgard von Zähringen, auch Liutgard von Calw genannt, war eine Gräfin aus dem Geschlecht der Zähringer, sie wurde um 1090 als die jüngere Tochter von Berthold II. von Zähringen und Agnes von Rheinfelden geboren. Liutgart heiratete den jüngsten Sohn und alleinigen Erben des Grafen Adalbert von Calw, Gottfried, dem von Kaiser Heinrich V. im Jahre 1113 die Pfalzgrafschaft bei Rhein übertragen wurde. Durch ihre Heirat mit Gottfried von Calw wurde sie auch Gräfin von Calw und Pfalzgräfin bei Rhein. Ein genaues Todesdatum ist nicht überliefert. Vermutet wird, dass sie im gleichen Jahr starb wie ihr Mann, nämlich 1131.

Fellbacher Persönlichkeiten: Eduard Mörike

Eduard Mörike (1804-1875, hier dargestellt von Rolf Führinger) gilt als einer der bedeutendsten Lyriker zwischen Romantik und Realismus. Er hatte in Tübingen Theologie studiert, war anschließend in vielen evangelischen Gemeinden als Vikar tätig und erhielt 1834 eine erste (und letzte) Pfarrstelle in Cleversulzbach; im selben Jahr wurde er auf eigenen Wunsch frühzeitig aus dem Pfarrdienst pensioniert. Von 11. September bis 16. November 1873 wohnte der 69-​jährige Eduard Mörike mit seiner Schwester Clara und seiner jüngeren Tochter Marie in Fellbach. Das StadtMuseum Fellbach widmet sich dem Dichter in einer großen Dauerausstellung. Ihm zu Ehren wird in Fellbach seit 1991 der Mörike-​Literaturpreis verliehen.

Fellbacher Persönlichkeiten: Hansel Mieth

Johanna Mieth (1909-1998, hier dargestellt von Anita Güers) wurde von Kindesbeinen an Hansel gerufen und galt als eine der bedeutendsten Fotografinnen der 1930er und 1940er Jahre. Sie wurde 1909 in Oppelsbohm geboren, wuchs aber in Fellbach auf, in pietistisch engen Verhältnissen. Mit fünfzehn Jahren emigrierte sie mit ihrem Jugendfreund Otto Hagel nach Amerika, wo beide zunächst als Tagelöhner und Erntehelfer ihren Lebensunterhalt verdienten. Aus dieser Zeit und der Perspektive der “Underdogs” stammen erste Aufnahmen von Hansel Mieth und Otto Hagel, die sie mit einfachen Kameras machten: Bilder vom Alltag der kleinen Leute in Amerika, von Arbeitslosen, Baumwollarbeitern, Indianern. Hansel und Otto, Weggefährten berühmter Fotografen wie Robert Capa, trugen damit zu einer neuen, engagierten Reportagefotografie bei. Von 1937 an arbeitete Hansel Mieth als Fotoreporterin beim neu gegründeten Magazin LIFE. Sie starb 1998 in Santa Rosa, Kalifornien.